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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

tive Minderheitsregierungen <strong>und</strong> konnte auf diese Weise wichtige<br />

Teile ihrer Forderungen <strong>–</strong> verschärfte Asyl- <strong>und</strong> Einwanderungsgesetze<br />

<strong>–</strong> umsetzen. Bei der letzten Parl<strong>am</strong>entswahl 2011 mußte die<br />

von Pia Kjärsgaard DVP zwar leichte Einbußen hinnehmen, blieb<br />

aber mit 22 Sitzen drittstärkste Kraft im Folkething <strong>und</strong> ist derzeit<br />

mit einem EU-Abgeordneten in der EFD-Fraktion in Straßburg vertreten.<br />

Ebenfalls von einer Frau, Siv Jensen, wird die „Fremskrittspartiet“<br />

(Fortschrittspartei) im benachbarten Norwegen geführt. Wirtschaftspolitisch<br />

vertritt die 1973 gegründete Partei neoliberale<br />

Forderungen, während auf der anderen Seite ein Bekenntnis zur<br />

„christlich-abendländischen Tradition“ sowie dem „in der christlichen<br />

Weltanschauung verwurzelten kulturellen Erbe“ abgegeben<br />

wird. Derzeit ist die Fortschrittspartei sogar an der Regierung beteiligt<br />

<strong>und</strong> mit 29 Sitzen im Storting, dem norwegischen Parl<strong>am</strong>ent,<br />

vertreten<br />

Als politische Kraft etablieren konnten sich bei der Parl<strong>am</strong>entswahl<br />

2010 die Schwedendemokraten „Sverigedemokraterna“. Mit 20<br />

Abgeordneten zog die von Jimmy Åkesson geführte Partei erstmals<br />

in den Stockholmer Reichstag ein. Als einzige skandinavische Partei<br />

sprechen sich die Schwedendemokraten entschieden gegen weitere<br />

Zuwanderung aus <strong>und</strong> pflegen auch intensive internationale<br />

Kontakte, unter anderem zur FPÖ. Ihre konsequente Haltung <strong>und</strong><br />

ihr stark EU-kritischer Kurs fallen in Schweden auf fruchtbaren<br />

Boden, was den erstmaligen Einzug ins EU-Parl<strong>am</strong>ent sehr wahrscheinlich<br />

macht.<br />

2011 konnten bei der Parl<strong>am</strong>entswahl im Nachbarland Finnland<br />

die „Wahren Finnen“ mit 19,1 Prozent (plus 15 Prozent) einen<br />

f<strong>am</strong>osen Wahlsieg feiern. Ihre Stärke <strong>und</strong> Eingeb<strong>und</strong>enheit in die<br />

finnische Politiklandschaft hatte entscheidend zu einem EU- <strong>und</strong><br />

Euro-kritischeren Kurs der finnischen Regierung beigetragen. „Die<br />

Finnen“, wie die von Timo Soini geführte Partei seit 2012 heißt, fordert<br />

unter anderem eine Verschärfung des Asylrechts <strong>und</strong> vertritt<br />

gesellschaftspolitisch wertkonservative Standpunkte. So wird etwa<br />

die Homo-„Ehe“ entschieden abgelehnt. Im wirtschaftspolitischen<br />

Bereich gibt es hingegen eher linke Positionen, etwa bei der Forderung<br />

nach einer Erhöhung der Steuern auf Kapitalgewinne. Der<br />

einzige EU-Abgeordnete der „Finnen“ ist Mitglied der EFD-Fraktion.<br />

Sondersituation B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Als österreichischer Patriot verfolgt man naturgemäß die politische<br />

Situation in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland mit entspre-

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