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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

Einen weiteren wesentlichen Aspekt stellen der Fördermißbrauch<br />

<strong>und</strong> das Versanden von EU-Geldern in dubiosen Kanälen<br />

dar. Dabei wußte schon Friedrich der Große: „Eine Regierung<br />

muß spars<strong>am</strong> sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut <strong>und</strong><br />

Schweiß ihres Volkes st<strong>am</strong>mt.“ Im Folgenden sollen daher plakativ<br />

Beispiele aufgezeigt werden, welch Schindluder mit unserem Geld<br />

getrieben wird.<br />

Gehälter <strong>und</strong> Privilegien der EU-Be<strong>am</strong>ten<br />

Der jährliche EU-Haushalt belief sich im Jahr 2013 auf 150,9 Milliarden<br />

Euro. Davon entfallen ungefähr sechs Prozent oder neun<br />

Milliarden Euro auf die Verwaltung <strong>–</strong> von diesem Betrag entfallen<br />

wiederum r<strong>und</strong> 60 Prozent auf Personalkosten. Dieser enorme Betrag<br />

soll Anlaß sein, die Gehälter der Be<strong>am</strong>ten der Europäischen<br />

Union näher unter die Lupe zu nehmen.<br />

Die Be<strong>am</strong>ten der Union unterliegen einem eigenen europarechtlichen<br />

Statut. So entwickeln sich die Gehälter nach einem Indexverfahren<br />

gemäß der Kaufkraftentwicklung. Die automatischen Erhöhungen<br />

der Gehälter sorgten in der Vergangenheit mehrfach für Ärger<br />

<strong>und</strong> Unverständnis, besonders als die Bezüge <strong>am</strong> Höhepunkt der<br />

Finanzkrise um 3,7 Prozent angehoben wurden. Die EU-Be<strong>am</strong>ten<br />

sind von den nationalen Einkommensteuern ihrer Heimatstaaten<br />

befreit <strong>und</strong> zahlen eine progressive EU-Steuer, die zwischen acht<br />

<strong>und</strong> 45 Prozent ihres Gehaltes beträgt. Die so erhobene Steuer wird<br />

wieder dem EU-Budget hinzugefügt. Das niedrigste Einstiegsgehalt<br />

beträgt 2.650 Euro brutto <strong>und</strong> an der Spitze der Einkommenspyr<strong>am</strong>ide<br />

können EU-Be<strong>am</strong>te über 20.000 Euro brutto monatlich verdienen.<br />

Das Durchschnittsgehalt liegt bei 6.000 Euro brutto.<br />

Die Be<strong>am</strong>ten profitieren allerdings nicht nur von den hohen Basisgehältern,<br />

sondern die diversen Zulagen können bis zu 23 Prozent<br />

an zusätzlichem Einkommen ermöglichen. Da viele dieser<br />

Zulagen steuerfrei sind <strong>und</strong> zahlreiche Be<strong>am</strong>te nur geringe Steuern<br />

zu entrichten haben, kommt es zu der kuriosen Situation, daß es Be<strong>am</strong>te<br />

gibt, die höhere Netto- als Bruttoeinkommen haben. Zu einem<br />

besseren Verständnis soll an dieser Stelle näher auf einige dieser Zulagen<br />

eingegangen werden.<br />

Die steuerfreie Auslandszulage beträgt 16 Prozent des Gehaltes<br />

<strong>und</strong> wird auch schlagend, wenn der Be<strong>am</strong>te beispielsweise<br />

in Deutschland lebt <strong>und</strong> nur zur Arbeit in den Rechnungshof der<br />

Europäischen Union über die Grenze nach Luxemburg fährt. Der<br />

Kinderzuschuß beträgt 372 Euro pro Kind <strong>und</strong> Monat. EU-Be<strong>am</strong>te<br />

bekommen zusätzlich noch einen Zuschuß für den Schulbesuch

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