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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

Kabinett Schüssel I: Die schwarz-blaue B<strong>und</strong>esregierung rief im Jahr 2000<br />

die „Vierzehnerbande“ der EU auf den Plan, um Sanktionen gegen Österreich<br />

zu verhängen<br />

den Beitritt aussprachen. Er wünschte sich vermutlich ein knappes<br />

Ergebnis, wohl keine Ablehnung, bei der alle negativen Folgen auf<br />

das Konto der FPÖ gebucht worden wären. 16<br />

Diese Neupositionierung des Jahres 1994 entwickelte eine Eigendyn<strong>am</strong>ik,<br />

die noch verschärft wurde durch die Reaktion der Partnerländer<br />

auf die Regierungsbildung 2000. Diese Konfrontation bewies<br />

zwar einerseits, daß Österreich gut daran getan hatte, der EU beizutreten,<br />

weil die „Vierzehnerbande“ gerade von den EU-Verträgen gehindert<br />

wurde, wirklich „Sanktionen“ gegenüber Österreich ergreifen.<br />

Sie ließ auf der anderen Seite aber jegliche fre<strong>und</strong>schaftlichen<br />

Gefühle, zumal gegenüber der B<strong>und</strong>esrepublik, vielfach in Erbitterung<br />

umschlagen. Dabei war d<strong>am</strong>als immer noch die Ausnahmesituation<br />

gegeben, daß zufällig gerade alle vier großen europäischen<br />

Länder von Linksparteien regiert wurden. Von ihnen verhielt sich<br />

nur Italien einigermaßen fair, England gleichgültig, Kerneuropa<br />

<strong>–</strong> die deutsch-französische Achse <strong>–</strong> <strong>am</strong> fiesesten <strong>und</strong> miesesten. Es<br />

gibt keinen Hinweis darauf, daß sich an dieser Konstellation unter<br />

Merkel-Sarkozy viel geändert hat. Die Art <strong>und</strong> Weise, wie die CDU<br />

ihre ungarische Schwesterpartei behandelt, spricht hier Bände.<br />

Ordnungspolitisch hatte man sich vom EU-Beitritt vielfach<br />

wenigstens einen Befreiungsschlag gegen den heimischen rotschwarzen<br />

Filz versprochen. Diese Erwartungen haben sich als zu<br />

optimistisch erwiesen. Im Gegenteil: Anstelle der „vier Freiheiten“<br />

68<br />

Bild: BKA/Hopi Media

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