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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

Die unfre<strong>und</strong>lichen Reaktion der EU auf die Schweizer Volksabstimmung<br />

gegen die Massenzuwanderung hat vor allem einen<br />

Gr<strong>und</strong>: Die Eidgenossen wagten, das EU-Dogma der Personenfreizügigkeit<br />

infrage zu stellen. Der britische Autor <strong>und</strong> Journalist Ross<br />

Clark ist deshalb der Überzeugung, die „Führer der EU verfolgen<br />

eine aggressive Ideologie des freien Personenverkehrs in <strong>Europa</strong><br />

ohne jede Rücksicht auf die Folgen oder die Tatsache, daß das, was<br />

sie vorschlagen, bei einer sehr großen Zahl von EU-Bürgern sehr unbeliebt<br />

ist.“<br />

Personenfreizügigkeit als EU-Dogma<br />

Die Personenfreizügigkeit zählt neben der Waren-, Dienstleistungs-<br />

<strong>und</strong> Kapitalverkehrsfreiheit zu den vier „Gr<strong>und</strong>freiheiten“<br />

der Europäischen Union. Denn gemäß Art. 45 des Vertrags über<br />

die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) ist „innerhalb<br />

der Union ist die Freizügigkeit der Arbeitnehmer gewährleistet“.<br />

Die Personenfreizügigkeit „umfaßt die Abschaffung jeder auf der<br />

Staatsangehörigkeit beruhenden unterschiedlichen Behandlung<br />

der Arbeitnehmer der Mitgliedstaaten in bezug auf Beschäftigung,<br />

Entlohnung <strong>und</strong> sonstige Arbeitsbedingungen“, heißt es in dieser<br />

Bestimmung weiter.<br />

Wie aus den Vorbemerkungen zur Personenfreizügigkeitsrichtlinie<br />

(2004/38/EG) hervorgeht, stellt die „Freizügigkeit von Personen<br />

eine der Gr<strong>und</strong>freiheiten des Binnenmarkts dar, der einen<br />

Raum ohne Binnengrenzen umfaßt“. Somit wird deutlich, daß diese<br />

Gr<strong>und</strong>freiheit der Europäischen Union vor allem wirtschaftlichen<br />

Zwecken dient. Überhaupt hat es den Anschein, daß die Mobilität<br />

von Arbeitskräften ein Allheilmittel zur Lösung einer Vielzahl von<br />

Problemen sei.<br />

So schreibt der für Soziales zuständige EU-Kommissar, Laszlo<br />

Andor, in der Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage des freiheitlichen<br />

EU-Abgeordneten Andreas Mölzer betreffend die Armutseinwanderung<br />

aus Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien, die Mobilität innerhalb<br />

der Europäischen Union trage dazu bei, „die wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> demographischen Aussichten in der Europäischen Union zu<br />

verbessern“.<br />

Zudem spielten „mobile EU-Bürger eine wichtige Rolle bei der<br />

Förderung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Beschäftigungswachstums in der<br />

ganzen EU, indem sie in Bereichen, in denen eine hohe Nachfrage<br />

nach Arbeitskräften besteht, die nicht durch die Staatsangehörigen<br />

der betreffenden Mitgliedstaaten gedeckt werden kann, den<br />

Arbeitskräftemangel beheben“. Was die negativen Begleiterschei-

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