14.05.2014 Aufrufe

Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vorsicht, THIP-Falle!<br />

Das transatlantische Freihandelsabkommen <strong>–</strong><br />

Wachstum durch Wachstumshormone?<br />

VON FRANZ OBERMAYR<br />

Die Krise in <strong>Europa</strong> will kein Ende nehmen. Trotz angeblicher<br />

jüngster Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung erreichen<br />

die Arbeitslosenzahlen 2014 neue Rekordwerte. Auch die USA haben<br />

schon bessere Zeiten gesehen. Alle paar Monate steht Washington<br />

kurz vor dem Finanzkollaps, die Schuldengrenze wird angehoben,<br />

<strong>und</strong> die Federal Reserve wirft munter die Druckerpresse an.<br />

Die Bildung einer transatlantischen Freihandelszone soll Abhilfe<br />

schaffen: Ein gemeins<strong>am</strong>er Markt von Bukarest bis Los Angeles<br />

würde das heiß ersehnte Wachstum generieren, so die Befürworter.<br />

Mit über 800 Millionen Konsumenten würde die Transatlantische<br />

Handels- <strong>und</strong> Investitionspartnerschaft (THIP oder TAFTA so die offizielle<br />

Bezeichnung des Abkommens) den Gr<strong>und</strong>stein für die größte<br />

Freihandelszone der Welt legen.<br />

Die Idee einer „Wirtschafts-NATO“, wie sie medial auch gern<br />

bezeichnet wird, ist nicht erst in den letzten Monaten entstanden.<br />

Diskutiert wurde sie bereits seit den frühen 90er Jahren. In seiner<br />

State-of-the-Union-Rede kündigte Ob<strong>am</strong>a im Februar 2013 erstmals<br />

offiziell die Eröffnung konkreter Sondierungsgespräche an. Die angepriesene<br />

Zauberformel lautet: Freier Handel ist gleich Steigerung<br />

der Exportzahlen, ist gleich Wachstum & Wettbewerb, ist gleich<br />

mehr Arbeitsplätze, niedrigere Preise <strong>und</strong> mehr Auswahl für die<br />

Verbraucher.<br />

Handelsbarrieren „hinter der Grenze“<br />

Wie jedes Freihandelsabkommen zielt THIP darauf ab, Hemmnisse<br />

für den freien Handel von Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen zu<br />

beseitigen. Dabei wird zwischen tarifären <strong>und</strong> nicht-tarifären Handelsbarrieren<br />

unterschieden. Unter ersteren versteht man Import<strong>und</strong><br />

Exportzölle, unter letztere Kategorie fallen nicht nur Einfuhrbzw.<br />

Ausfuhrkontingente, sondern auch sämtliche Rechtsnormen,<br />

die den Handel „hinter der Grenze“ behindern könnten, also techni-<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!