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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

men <strong>und</strong> in einem eigenen Gesetzeswerk geregelt. Eine Randnotiz:<br />

EU-Richtlinien sind Instrumente der Rechtsangleichung <strong>und</strong> in<br />

den Mitgliedstaaten verbindlich umzusetzen. De facto geben so einen<br />

engen Rahmen vor, daß sie selbst Gesetze sind.<br />

Die ersten vier bereits verbindlichen EU-Gleichbehandlungsrichtlinien<br />

sehen für die Privatwirtschaft „nur“ das Verbot der Diskriminierung<br />

im Bereich der Anstellung vor. Dem nicht genug soll<br />

eine fünfte Gleichbehandlungsrichtlinie die Ausdehnung des Diskriminierungsverbotes<br />

auf Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen aus der Privatwirtschaft<br />

bringen. Den entsprechenden Entwurf unterbreitete<br />

die Europäische Kommission im Juli 2008 in einen Entwurf für eine<br />

„Richtlinie des Rates zur Anwendung des Gr<strong>und</strong>satzes der Gleichbehandlung<br />

ungeachtet der Religion oder der Weltanschauung,<br />

einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung“. Es<br />

soll eine Schutz vor Diskriminierung in den Bereichen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung,<br />

Bildung, Sozialversicherung <strong>und</strong> Wohnungswesen<br />

geboten werden.<br />

Im vorauseilenden Gehors<strong>am</strong> wollte Sozialmininister H<strong>und</strong>sdorfer<br />

(SPÖ) diese in „Brüssel“ nicht beschlossene Richtlinie umsetzen.<br />

Unterstüztend wirkte dabei der Präsident der Wirtschaftsk<strong>am</strong>mer,<br />

Dr. Christoph Leitl. Durch die Initiative <strong>und</strong> Intervention weniger<br />

Kräfte konnte diese Gesetzesgebung verhindert werden. In Brüssel<br />

harrt die Richtlinie einer „Absegnung“. Zur Verteidigung der wahren<br />

Freiheit der europäischen Bürger gilt es dies zu verhindern.<br />

Die Auswirkungen einer 5. Antidiskriminierungsrichtlinie<br />

Der Staatstheoretiker <strong>und</strong> Begründer der Gewaltenteilung, Charles<br />

de Montesquieu, sagte: „Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz<br />

zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.“ Gesetze<br />

müssen demnach erforderlich, angemessen <strong>und</strong> verhältnismäßig<br />

sein. Wo ist nun die Notwendigkeit für solche Gleichbehandlungsgesetze?<br />

Gleichbehandlungsgesetze privilegieren bestimmte Gruppen.<br />

Eine Privilegierung kann notwenig sein <strong>–</strong> aber es muß sehr<br />

gute Gründe dafür geben. Diese Beweislast tragen die Befürworter<br />

von Gleichbehandlungsgesetzen, <strong>und</strong> bislang konnte die Notwendigkeit<br />

solcher Regelungen in Österreich <strong>und</strong> den meisten europäischen<br />

Ländern noch nicht demonstriert werden. Gerne werden<br />

Menschenrechte strapaziert, doch gibt es kein Menschenrecht auf<br />

Nichtdiskriminierung.<br />

Widerspruch gegen die Ausweitung der Anti-Diskriminierungrichtlinien<br />

kommt nicht zuletzt aus Deutschland. Der Deutsche<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelsk<strong>am</strong>mertag tritt etwa engagiert gegen die 5.

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