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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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Regionalisierung statt<br />

Zentralisierung<br />

VON MANFRED HAIMBUCHNER<br />

D<br />

ie Frage des „Designs“ von Organisationen in Politik, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft ist eine, die Weltgeschichte begleitende<br />

Herausforderung. Modelle regionaler Steuerung strahlen eine<br />

besondere Faszination auf die Menschen aus, bieten sie doch Identifikation,<br />

Teilhabe <strong>und</strong> Berücksichtigung regionaler Befindlichkeiten.<br />

Sie sind nah <strong>am</strong> Menschen <strong>und</strong> senden d<strong>am</strong>it auch mehr<br />

Vertrauen aus.<br />

Die Föderalismus-Diskussion in den mitteleuropäischen Ländern,<br />

von Deutschland über die Schweiz <strong>und</strong> Österreich bis Italien<br />

liefert noch erheblichen Raum für Modelle stärkerer Regionalisierung<br />

von Politik. Der Vergleich der Föderalismus-Ausmaße im<br />

Sinne der Gesetzgebungskompetenz der Teilstaaten dient oft als Indikator,<br />

wie f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> relevant der Föderalismus in einem B<strong>und</strong>esstaat<br />

ist. Föderative <strong>und</strong> konföderative Modelle betreffen auch<br />

die Modelle des europäischen Daches in Gestalt der Europäischen<br />

Union. Die EU als Staatenb<strong>und</strong> oder B<strong>und</strong>esstaat ist eine zentrale<br />

Frage, die der Souverän in Österreich vor 20 Jahren deutlich pro<br />

Staatenb<strong>und</strong> entschieden hat. Auch außerhalb des deutschsprachigen<br />

Raumes mit seinen Föderalismuskonzepten finden sich Ansätze<br />

von auf Eigenverantwortung basierender Selbstverwaltung. In<br />

Großbritannien hat David C<strong>am</strong>eron mit seinem Konzept der „Big<br />

Society“ bereits vor dreieinhalb Jahren von sich reden gemacht. Offenbar<br />

wird auch in dem von der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher<br />

neoliberal gestylten Großbritannien wiederum die Kraft, des in mikrosozialen<br />

Systemen organisierten Menschen wiederentdeckt, als<br />

Kontrapunkt zum extrem individualistischen neoliberalen Zugang<br />

„Der Starke ist der Mächtigste allein“ <strong>und</strong> zum linken Konzept des<br />

„big government“.<br />

Die Organisationsentwicklung in Wirtschaftsunternehmen<br />

war <strong>und</strong> ist ebenfalls einem starken Wandel unterworfen. Die Betriebswirtschaftslehre<br />

hat in den letzten Jahrzehnten ihre Modelle<br />

wesentlich ausgebaut <strong>und</strong> verbessert <strong>und</strong> so das notwendige Handwerkszeug<br />

für eine nachhaltige Unternehmenssteuerung geschaff-<br />

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