14.05.2014 Aufrufe

Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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F.-W. Moewe <strong>–</strong> Ein Schritt vor, drei zurück<br />

Bild: Robert Lizar<br />

Widerstand gegen den Zentralismus: In Österreich forderten die Freiheitlichen<br />

eine Volksabstimmung über den Vertrag von Lissabon<br />

••<br />

die (trotz des neu eingeführten Kompetenzkatalogs) unklare<br />

Kompetenzverteilung zwischen nationalen <strong>und</strong> europäischen<br />

Institutionen.<br />

Kritiker befürchten zudem, daß mit dem Vertrag von Lissabon der<br />

Prozeß, die demokratische Legitimität der EU zu erhöhen, als abgeschlossen<br />

betrachtet werde, obwohl der Auftrag des EU-Gipfels von<br />

Laeken, die Strukturen der EU zu demokratisieren, weiterhin unerfüllt<br />

bleibe. Gr<strong>und</strong>lage dieser Kritik ist die Prä<strong>am</strong>bel des Reformvertrages,<br />

der zufolge es Ziel des Vertrags ist, den „Prozeß, mit dem die<br />

Effizienz <strong>und</strong> die demokratische Legitimität der Union erhöht (…)<br />

werden sollen, abzuschließen“.<br />

Kritisiert wurde auch eine angebliche Beschönigung der demokratischen<br />

Verhältnisse durch den Vertragstext. So heißt es in Art.<br />

14 Abs. 1 EUV, daß das Parl<strong>am</strong>ent den Präsidenten der Kommission<br />

„wählt“; aus Art. 17 Abs. 7 EUV geht jedoch hervor, daß diese Wahl<br />

auf Vorschlag des Europäischen Rats stattfindet: Das Parl<strong>am</strong>ent<br />

kann den vom Europäischen Rat genannten Kandidaten zwar ablehnen,<br />

jedoch keinen eigenen Vorschlag einbringen.<br />

Eine heftige Diskussion lösten schließlich die verteidigungspolitischen<br />

Bestimmungen aus, die aus dem Verfassungsvertrag übernommen<br />

wurden. So erwähne der Vertrag bei der Formulierung der<br />

Gemeins<strong>am</strong>en Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik zwar „zivile<br />

<strong>und</strong> militärische Mittel“, betone aber allzu sehr die letzteren. Be-<br />

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