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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

Nigel Farage ist der Ansicht, daß sich die Mitgliedstaaten, insbesondere<br />

Großbritannien, ohne EU besser entwickeln würden. Die EU<br />

würde die Staaten in nahezu allen Lebensbelangen bevorm<strong>und</strong>en,<br />

weshalb gemeinschaftliche Regelungen gr<strong>und</strong>sätzlich abzulehnen<br />

sind. Die europäische Zus<strong>am</strong>menarbeit soll sich nach Ansicht der<br />

EU-Gegner, zu denen mit Abstrichen auch „Die Finnen“, die Schwedendemokraten<br />

oder die „Partei für die Freiheit“ von Geert Wilders<br />

zählen, auf Wirtschaftsfragen beschränken.<br />

Nicht jede politische Kraft, die scheinbar rechte Standpunkte<br />

vertritt, ist d<strong>am</strong>it auch zwangsläufig den rechtsdemokratischen<br />

Parteien <strong>und</strong> Bewegungen <strong>Europa</strong>s zuzuordnen. Vielmehr tummeln<br />

sich rechts der Mitte jede Menge Blender <strong>und</strong> Scharlatane. Zu<br />

nennen sind hier etwa die britische Unabhängigkeitspartei UKIP<br />

<strong>und</strong> deren Chef Nigel Farage. Auf der einen Seite wird lautstark der<br />

Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union<br />

gefordert <strong>und</strong> strengeren Einwanderungsbestimmungen das Wort<br />

geredet, um sich auf der anderen Seite dem linken Zeitgeist anzubiedern.<br />

Es ist bezeichnend, daß sich Farage seit Jahren beharrlich<br />

gegen den leicht möglichen umfassenden Zus<strong>am</strong>menschluß der<br />

EU-Skeptiker <strong>und</strong> EU-Kritiker ausspricht. Dies würde die Schlagkraft<br />

<strong>und</strong> den Druck auf das EU-Establishment massiv erhöhen.<br />

Auch inhaltlich gibt es immer wieder merkwürdige Standpunkte.<br />

So erklärte UKIP-Chef Farage mehrfach, seine Partei wolle die<br />

Nettozuwanderung von außerhalb der EU nach Großbritannien<br />

auf 50.000 Personen im Jahr begrenzen <strong>–</strong> bei einer Abwanderung<br />

von 300.000 vorwiegend autochthonen Briten. D<strong>am</strong>it wird sich der<br />

Bevölkerungsaustausch in England jedoch fortsetzen, wenn nicht<br />

sogar beschleunigen.<br />

Anders als UKIP machen rechtsdemokratische Parteien wie die<br />

FPÖ, der Front National <strong>und</strong> der Vla<strong>am</strong>s Belang keine Zugeständnisse<br />

an den Zeitgeist, wenn es beispielsweise um den K<strong>am</strong>pf gegen<br />

die Massenzuwanderung geht. Und sie nehmen bewußt in Kauf,<br />

für ihre konsequente Haltung vom politischen <strong>und</strong> medialen Establishment<br />

geächtet zu werden. Die politisch korrekten Parteien Belgiens<br />

zogen um den Vla<strong>am</strong>s Belang bzw. dessen Vorgänger Vla<strong>am</strong>s<br />

Blok einen „Cordon sanitaire“ (Seuchengürtel) <strong>und</strong> versuchten,<br />

diese unbequeme Kraft, die offen die Mißstände in Belgien aufzeigt,<br />

mit einem maßgeschneiderten „Anti-Diskriminierungsgesetz“ zum<br />

Schweigen zu bringen. Der Versuch schlug freilich fehl, der Vla<strong>am</strong>s<br />

Blok gründete sich 2004 als Vla<strong>am</strong>s Belang neu.<br />

Als in den 1980er Jahren der Front National unter seinem Gründer<br />

<strong>und</strong> d<strong>am</strong>aligen Chef Jean-Marie Le Pen von Wahlsieg zu Wahl-

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