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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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EUROPA AM SCHEIDEWEG <strong>–</strong> ZWISCHEN VERBRÜSSELUNG UND VIELFALT<br />

Kosovo: Die völkerrechtswidrige Unabhängigkeit der südserbischen Provinz<br />

stellt einen destabilisierenden Faktor in der Region dar<br />

Das Modell der Föderation führte 1945 auch die sechs jugoslawischen<br />

Teilrepubliken zus<strong>am</strong>men. Ein Modell, das nur dank<br />

Amtsausübung eines Ausnahmepolitikers für einen Zeitraum von<br />

etwa 40 Jahren funktionierte. Der blutige Zerfall ist inzwischen<br />

Geschichte. Die Überführung in Folgenationen war ein brauchbares<br />

Modell. Sie erfolgten nach den allgemein anerkannten Regeln<br />

des französischen Juristen Badinter. Der Badinter-Doktrin gemäß<br />

kommt den konstruktiven Teilrepubliken der jugoslawischen Konföderation<br />

ein Sezessionsrecht zu, sofern sich das Volk im Rahmen<br />

von Volksabstimmungen dafür ausspricht. Dort, wo man die Regel<br />

ignorierte, wie man <strong>am</strong> Beispiel des Kosovo sieht, verbleiben Probleme<br />

mit nicht bekanntem Ausgang für die Zukunft.<br />

Gerade das jugoslawische Beispiel zeigt, daß man einen Wechsel<br />

vom koordinierten Zentralismus im Rahmen einer Föderation<br />

hin zu einer völligen Regionalisierung, im Rahmen selbständiger<br />

Nationen mit ethnischer Identität, nur im Rahmen allgemein akzeptierter<br />

Regeln vollziehen kann. Der Sonderfall Kosovo, welcher<br />

in bewußter Negierung des Sezessions-Regimes geschaffen wurde,<br />

verharrt als Nukleus neuer Probleme mit destabilisierenden Auswirkungen<br />

auf die Nachbarschaft.<br />

Auch in bezug auf die organisatorische Ausgestaltung der europäischen<br />

Integration stellt sich die Frage der Unterscheidung<br />

von Föderation <strong>und</strong> Konföderation. Österreich hat sich im Zuge<br />

der Volksabstimmung 1994 zum Beitritt zu einem Staatenb<strong>und</strong><br />

40<br />

Bild: ZZ/Archiv

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