Der Eurabia-Code, Teil 1 von 4
Der Eurabia-Code, Teil 1 von 4
Der Eurabia-Code, Teil 1 von 4
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
französischen Kolonien in Afrika und im Nahen Osten als auch über den schwindenden<br />
Einfluss Frankreichs auf der Weltbühne - in den 60er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts beschloss, eine strategische Allianz mit der arabischen und islamischen<br />
Welt zu bilden, um mit der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion<br />
zu konkurrieren.<br />
“Es geht dabei um eine vollständige Transformation Europas, die Ergebnis vorsätzlicher<br />
Politik ist” sagte Bat Ye’Or. “Wir steuern heute auf einen totalen Wandel Europas zu,<br />
das mehr und mehr islamisiert und zu einem Satelliten der arabischen und islamischen<br />
Welt werden wird. Die europäischen Spitzenpolitiker haben einer Allianz mit der<br />
arabischen Welt zugestimmt, in der sie sich verpflichtet haben, die islamische<br />
Sichtweise auf die USA und Israel zu übernehmen. Das betrifft nicht nur die Außenpolitik<br />
sondern durch Einwanderung, die Integration der Einwanderer und die Vorstellung, dass<br />
der Islam ein <strong>Teil</strong> Europas sei, auch die europäische Gesellschaft <strong>von</strong> innen.”<br />
“Europa ist unter einer ständigen Bedrohung durch Terror. Terror ist das Mittel, Druck<br />
auf die europäischen Länder auszuüben, sich fortdauernd den Forderungen der<br />
arabischen Repräsentanten zu beugen. Sie fordern zum Beispiel, daß sich Europa<br />
immer zugunsten der Palästinenser und gegen Israel ausspricht.”<br />
Auf diese Weise wurde das <strong>Eurabia</strong>-Projekt zu einer erweiterten Vision der<br />
antiamerikanischen gaullistischen Politik, abhängig <strong>von</strong> der Bildung einer dem<br />
amerikanischen Einfluss feindselig gegenüberstehenden euro-arabischen Einheit. Es<br />
erleichterte europäische Ambitionen, wichtige Einflusssphären in den ehemaligen<br />
europäischen Kolonien aufrecht zu erhalten, währenddessen es auch riesige<br />
Absatzmärkte für europäische Güter in der arabischen Welt eröffnete, insbesondere in<br />
Erdöl produzierenden Ländern, um die Mineralöl- und Erdgasversorgung Europas sicher<br />
zu stellen. Darüber hinaus würde dieses Projekt durch die Begünstigung islamischer<br />
Immigration und die Förderung des Multikulturalismus’ mit einer starken islamischen<br />
Präsenz in Europa das Mittelmeer sozusagen zu einem euro-arabischen Binnenmeer<br />
machen.<br />
<strong>Der</strong> Begriff “<strong>Eurabia</strong>” wurde erstmals Mitte der 70er Jahre gebraucht, und zwar als Titel<br />
eines Journals, das vom Präsidenten der Assoziation für franko-arabische Solidarität,<br />
Lucien Bitterlein, herausgegeben wurde und in Zusammenarbeit mit der Groupe<br />
d’Etudes sur le Moyen-Orient (Genf), France-Pays Arabes (Paris), und Middle East<br />
International (London) veröffentlicht wurde.<br />
In den Artikeln darin wurde zu gemeinsamen euro-arabischen Positionen auf jeder<br />
Ebene aufgerufen. Diese Vorschläge waren keineswegs Träumereien isolierter<br />
Theoretiker, sondern ganz konkrete politische Entscheidungen, die zusammen mit<br />
europäischen Staatschefs und europäischen Parlamentariern vorangetrieben und<br />
realistisiert wurden.<br />
Während einer Pressekonferenz am 27. November 1967 erklärte Charles de Gaulle<br />
offen, dass die französische Kooperation mit der arabischen Welt “zur fundamentalen<br />
Grundlage unserer Außenpolitik geworden ist”. Im Januar 1969 wurde in Kairo die<br />
Zweite Internationale Konferenz zur Unterstützung der arabischen Völker abgehalten