Der Eurabia-Code, Teil 1 von 4
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Karl Zinsmeister hält fest: "<strong>Der</strong> EU-Apparat ist ausserordentlich verschlossen und<br />
verschwiegen. Relativ wenige der wichtigen Entscheidungen werden zur Zeit <strong>von</strong> Stellen<br />
beschlossen, die demokratisch Rechenschaft ablegen müssen. Stück für Stück<br />
entscheiden ranghohe Bürokraten über das Leben des normalen Europäers … Viele<br />
Europäer lassen sich auf eine Weise, die für Amerikaner vollkommen unverständlich ist,<br />
<strong>von</strong> ihren Eliten am Nasenring herumführen. Es existiert eine Kleinbauern-Mentalität,<br />
mittels der Europäer es ihren "Höhergestellten" erlauben, die wichtigen nationalen<br />
Entscheidungen für sie zu treffen."<br />
Parlamentsmitglied Gisela Stuart war Mitglied des Präsidiums, das die vorgeschlagene<br />
EU-Verfassung entwarf. Sie fasst ihre Erfahrungen folgendermaßen zusammen: "Im<br />
Präsidium versammelte sich eine selbstgewählte Gruppe der europäischen politischen<br />
Elite, <strong>von</strong> denen viele eine Karriere auf europäischer Ebene anstreben, die <strong>von</strong> immer<br />
mehr Einigung abhängig ist. Nationale Parlamente und Regierungen werden dabei als<br />
Hindernis angesehen… Nicht ein einziges Mal in den 16 Monaten, in denen ich dem<br />
Präsidium angehörte, stellten die Repräsentanten sich die Frage, ob die immer weiter<br />
gehende Einigung überhaupt das ist, was die Menschen Europas wollen, ob es ihren<br />
Interessen dient oder ob sie die beste Basis für eine tragfähige Struktur einer immer<br />
weiter expandierenden Union ist."<br />
2005 gaben die Führer aller politischen Gruppen Großbritanniens unerwartet eine<br />
gemeinsame Erklärung in Brüssel ab, in der sie sich für ein Ende der "mittelalterlichen"<br />
Gesetzgebungspraxis der EU aussprachen, die hinter verschlossenen Türen stattfindet.<br />
Kritiker gaben zu bedenken, dass der Ministerrat, die oberste gesetzgebende Instanz<br />
der EU, die zwei Drittel aller britischen Gesetze beschließt, "die einzige Legislative<br />
außerhalb der kommunistischen Diktaturen Nordkoreas und Kubas ist, die Gesetze im<br />
Geheimen verabschiedet."<br />
Nach dem konservativen britischen Politiker Daniel Hannan ist die EU genau so<br />
konzipiert. "Ihre Gründungsväter haben <strong>von</strong> Anfang an verstanden, dass ihr kühner<br />
Plan, die alten Nationen Europas zu einer einzigen politischen Einheit zu verschmelzen,<br />
niemals erfolgreich sein würde, wenn jeder Machttransfer den Wählern zur Zustimmung<br />
hätte vorgelegt werden müssen. So entwarfen sie gerissen eine Struktur, bei der die<br />
höchste Macht in den Händen ernannter Funktionäre liegt, die gegenüber der<br />
öffentlichen Meinung unangreifbar sind. In der Tat ist die Struktur der EU weniger<br />
undemokratisch als antidemokratisch."<br />
Die Europäische Union wird gelegentlich mit dem Römischen Reich verglichen, aber<br />
solche Vergleiche sind nicht sehr passend. Rom war die militärische Supermacht seiner<br />
Zeit, während die EU nichts weiter als ein militärischer Zwerg ist. Allerdings gibt es eine<br />
verblüffende Gemeinsamkeit: Julius Cäsar wurde ermordet, weil er sich selbst zum<br />
König krönen wollte. Das trug nicht gerade zu seiner Beliebtheit bei der machtvollen<br />
Senatselite bei, die Cäsar daran erinnerte, dass Rom exakt aus dem Grund Republik<br />
geworden war, weil es gegen die alten Tyrannenkönige rebelliert hatte.<br />
Cäsars Nachfolger Octavian, der heute besser als Kaiser Augustus bekannt ist, wird<br />
sowohl als der erste als auch als der wichtigste der römischen Kaiser betrachtet. Er<br />
spielte seine eigene Rolle herunter und bevorzugte den Titel "Princeps", was