02.07.2014 Aufrufe

Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

Sachliche<br />

Bezugsnorm<br />

Individuelle<br />

Bezugsnorm<br />

Mit ihr wird ausgedrückt, in welchem Ausmass Vorgaben erreicht wurden. Vorgaben dieser<br />

Art können sein: Lernziele, Punktevorgaben und Kriterien. Der Lehrplan bildet meist<br />

den Anker dieser Bezugsnorm. Von daher wird die sachliche Bezugsnorm auch als «curriculare»<br />

Bezugsnorm oder Lernzielnorm bezeichnet. Die Abbildung oben legt die Relation<br />

zwischen einem gesetzten Niveau (punktierte Linie) einerseits und dem von einer bestimmten<br />

Person (z.B. Person A) erreichten Niveau andererseits dar (Pfeil 3). Der Begriff «gesetzt»<br />

sagt aus, dass es sich hierbei um einen Konsens handelt, der ausgehandelt wurde, oder<br />

einen Sachverhalt, der per Sachentscheid festgelegt wurde. Ein Konsens ist bei mehrheitlicher<br />

Zustimmung in einer Gruppe von Personen (beispielsweise Lehrpersonen) gegeben.<br />

Als «gesetzt» gilt ein Niveau dadurch, dass jemand als Autorität (eine einzelne Person oder<br />

ein Gremium) festlegt, für welches Niveau – beispielsweise in einer Prüfung – die<br />

• Lernziele erfüllt, Lernziele nicht erfüllt oder Lernziele übertroffen sind.<br />

Diese Zuordnung kann (muss aber nicht) mit einer Note ausgedrückt werden.<br />

Hiermit wird eine Leistung beschrieben, mit der beispielsweise ein Schüler – orientiert<br />

an seinen gegebenen (erblichen und milieubedingten) Voraussetzungen – seine Möglichkeiten<br />

ausschöpft. Eine jetzt erzielte Leistung wird daran gemessen, was der Schüler bzw.<br />

die Schülerin auf diesem Gebiet zuvor erreicht hat. Eine Leistung hat sich im Vergleich zu<br />

einem früheren Zeitpunkt<br />

• verbessert, nicht verändert, verschlechtert.<br />

Diese Zuordnung kann (muss aber nicht) mit einer Note ausgedrückt werden.<br />

Es zeigte sich, dass leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen von dieser individuellen<br />

Bezugsnorm besonders profitieren, ohne dass leistungsstärkere benachteiligt wären.<br />

Bei allen motivationalen Vorzügen hat die individuelle Bezugsnorm den Nachteil, dass<br />

überdauernde Leistungsunterschiede zwischen den Schülern ausgeblendet werden. Auf der<br />

einen Seite hat das für schwache, aber auch durchschnittliche Schüler den Vorteil, nicht<br />

durch ständig leistungsstärkere Schüler entmutigt zu werden. Auf der anderen Seite suchen<br />

Menschen soziale Vergleiche, um sich in ihrer Einschätzung sicherer zu werden. Dies gilt<br />

insbesondere auch für die Einschätzung der eigenen Fähigkeit. Die individuelle<br />

Bezugsnorm kann nicht als Basis der Beurteilung gelten, wenn Entscheidungen über<br />

Stufenwechsel, weiterführende Schulen etc. anstehen. Aufgrund der Lernziele bestimmt die<br />

Lehrperson vor der Prüfung, welche Leistung gezeigt werden muss, um die gesetzten<br />

Lernziele zu erreichen.<br />

Die drei Bezugsnormen im Überblick<br />

Zusammenfassend werden die Unterschiede zwischen den drei Bezugsnormen überblickartig<br />

dargestellt (nach Vögeli-Mantovani, 1999):<br />

Bezugsgrösse<br />

Information für<br />

Lehrende und<br />

Lernende<br />

Formen der<br />

Beurteilung<br />

Verfahren der<br />

Beurteilung<br />

Pädagogische<br />

Bedeutung<br />

Gesellschaftliche<br />

Bedeutung, je nach<br />

Standort<br />

Soziale Norm<br />

Sachliche Norm<br />

Normalverteilung, Abweichung<br />

vom arithmeti-<br />

oder differenziert er-<br />

allgemein verbindliche<br />

schen Mittelwert weiterte Lernziele<br />

Abweichung der Individualleistung<br />

vom Durchschnitt verbleibende Distanz zu<br />

Annäherung bzw.<br />

einem Lernziel<br />

Zensur, Rangplatz bei<br />

grösseren Populationen<br />

standardisierte und<br />

informelle Tests<br />

Bericht über die erreichten<br />

verbindlichen und erweiterten<br />

Lernziele usw.<br />

lernzielorientierte Tests,<br />

Diagnosebogen<br />

Individuelle Norm<br />

Lernzuwachs von<br />

Individuen<br />

Lernzuwachs in einem bestimmten<br />

Zeitraum (t 1 -t 2 )<br />

auf ein individuelles Lernziel<br />

hin<br />

verbale Beurteilung,<br />

Entwicklungsbericht usw.<br />

Lerntests<br />

mässig bis gering gross sehr gross<br />

sehr gross bis gering gross gross bis sehr gross<br />

Beobachtung<br />

Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />

Orientierungsarbeiten<br />

Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />

und Normen<br />

Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />

Differenzierung<br />

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />

yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />

<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!