Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
1<br />
Vereinbarungen und<br />
Absprachen<br />
2<br />
Sammlung<br />
Peter hat sich zum Ziel gesetzt, seine Beratungskompetenz zu verbessern und weiter zu<br />
entwickeln. Hierzu will er Literatur lesen, Kollegen befragen, Videoaufzeichnungen von<br />
Beratungsgesprächen auswerten und Studierende zu den Wirkungen seiner Beratung<br />
befragen. Das Portfolio legt er auf eigene Initiative an. Es soll ihm helfen – das ist der<br />
Zweck – seinen Lernprozess besser zu steuern. Er nutzt das Portfolio zur Planung,<br />
Dokumentation und Evaluation. Seine regelmässigen Zwischenbilanzen dienen der<br />
Vergewisserung, sie bestimmen und verändern dabei seinen weiteren Weg. Man spricht<br />
auch von «formativer (Selbst-)Beurteilung» (vgl. Bausteine «Funktionen und Normen»).<br />
Was die Inhalte seines Portfolios betrifft, nimmt er «alles und jedes» auf, was ihm zur<br />
Darstellung seines Lernweges und der Lernergebnisse nützlich erscheint. Die Entscheidungen,<br />
ob er ein Portfolio anfertigt, welchem Zweck es dient, was hineinkommt und<br />
wer Einblicke nehmen darf, trifft er selbst.<br />
Ganz anders Teresa: Sie möchte Englisch für das Gymnasium studieren und muss als Bewerbungsunterlage<br />
ein Portfolio bei der Fakultät einreichen. Zweck des Portfolios ist ihre<br />
Bewerbung, Ziel Teresas ist es, als Studentin angenommen zu werden. Das Portfolio entscheidet<br />
dabei nicht nur über ihre Zulassung zum Studium, sondern zugleich auch über<br />
ihre Zuweisung zu einem bestimmten Kurs auf einem bestimmten Sprachniveau. Die<br />
Fakultät macht Teresa folgende Vorschriften: Sie muss fünf Word-Dateien einreichen. Die<br />
erste Datei soll ein kurzes Anschreiben an die Fakultät enthalten, in dem sie ihren<br />
Studienwunsch begründet (maximal 180 Wörter). Die nächsten drei Dateien sollen einen<br />
Essay, ein Summary und die Interpretation eines vorgegebenen Gedichtes enthalten. Die<br />
Auswahl der Texte muss jeweils mit zwei bis drei Sätzen begründet werden. Jede Datei<br />
darf nur aus einer Seite bestehen (Times New Roman, 12 pt, Absatz einfach, maximal<br />
500 Wörter). Schliesslich soll fünftens ein Empfehlungsschreiben ihrer derzeitigen<br />
Englischlehrerin enthalten sein, für das dieselben Formatierungs- und Zeichenvorschriften<br />
gelten. Anders als bei Peter steht es Teresa nicht frei, ob sie ein Portfolio erstellt und welche<br />
Inhalte es hat. Es enthält «einige wenige Inhalte», die ganz genau vorgeschrieben<br />
sind. Nahezu sämtliche Entscheidungen sind bereits durch «andere Instanzen» getroffen.<br />
Lediglich die Auswahl der Texte trifft Teresa selbst. Das Portfolio dient einem summativen<br />
Zweck (vgl. Baustein «Funktionen und Normen»), d.h. es geht hier um eine abschliessende<br />
Bewertung und das Portfolio enthält nur möglichst perfekte Endprodukte. Ein<br />
Prozess wird in diesem Portfolio naturgemäss kaum sichtbar.<br />
Die Portfolios von Peter und Teresa repräsentieren zwei Pole eines Spektrums. Alle gängigen<br />
Umsetzungen des Portfoliokonzeptes bewegen sich zwischen diesen Polen. Katjas<br />
Lernportfolio ist etwa in der Mitte anzusiedeln: es dient summativen, aber auch formativen<br />
Zwecken. Sie wird an zahlreichen wichtigen Entscheidungen beteiligt, es besteht<br />
maximale Transparenz über die Leistungsanforderungen und -beurteilungskriterien und es<br />
findet eine Kommunikation über Leistungen statt.<br />
Folgende sechs Komponenten gelten bei der Arbeit mit Portfolios als besonders bedeutsam:<br />
Am Beginn eines Lern-Lehr-Prozesses wird vereinbart, welchem Zweck das Portfolio<br />
dient, welche Ziele damit verfolgt werden, welchen Anforderungen (Standards) es genügen<br />
soll, welche Ressourcen zur Verfügung stehen (Lernzeiten), wer in das Portfolio Einsicht<br />
nehmen darf und wo es schliesslich verbleiben wird, d.h., es wird maximale Transparenz<br />
über Anforderungen und Handlungsspielräume hergestellt. Solche Klärungen im<br />
Vorfeld sind für Lernende notwendig, um Möglichkeiten einschätzen und nutzen und<br />
Anforderungen erfüllen zu können.<br />
Parallel zum eigenen Lernvorhaben, dessen Verlauf und Ergebnisse im Portfolio dokumentiert<br />
und reflektiert werden, verläuft die Sammelphase. Die Schülerin bzw. der Schüler<br />
sammelt zunächst alles, was sie/er im Zusammenhang mit der Verfolgung der gesetzten<br />
bzw. gewählten Lernziele entwickelt und findet, in einem angemessenen «Container» (z.B.<br />
Ordner, Mappe, Schachtel o.Ä.). Gleichzeitig erstellt sie/er dazu ein «dynamisches»<br />
Beobachtung<br />
Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />
Orientierungsarbeiten<br />
Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />
und Normen<br />
Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />
Differenzierung<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;<br />
yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy<br />
<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 49