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Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

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1<br />

Vereinbarungen und<br />

Absprachen<br />

2<br />

Sammlung<br />

Peter hat sich zum Ziel gesetzt, seine Beratungskompetenz zu verbessern und weiter zu<br />

entwickeln. Hierzu will er Literatur lesen, Kollegen befragen, Videoaufzeichnungen von<br />

Beratungsgesprächen auswerten und Studierende zu den Wirkungen seiner Beratung<br />

befragen. Das Portfolio legt er auf eigene Initiative an. Es soll ihm helfen – das ist der<br />

Zweck – seinen Lernprozess besser zu steuern. Er nutzt das Portfolio zur Planung,<br />

Dokumentation und Evaluation. Seine regelmässigen Zwischenbilanzen dienen der<br />

Vergewisserung, sie bestimmen und verändern dabei seinen weiteren Weg. Man spricht<br />

auch von «formativer (Selbst-)Beurteilung» (vgl. Bausteine «Funktionen und Normen»).<br />

Was die Inhalte seines Portfolios betrifft, nimmt er «alles und jedes» auf, was ihm zur<br />

Darstellung seines Lernweges und der Lernergebnisse nützlich erscheint. Die Entscheidungen,<br />

ob er ein Portfolio anfertigt, welchem Zweck es dient, was hineinkommt und<br />

wer Einblicke nehmen darf, trifft er selbst.<br />

Ganz anders Teresa: Sie möchte Englisch für das Gymnasium studieren und muss als Bewerbungsunterlage<br />

ein Portfolio bei der Fakultät einreichen. Zweck des Portfolios ist ihre<br />

Bewerbung, Ziel Teresas ist es, als Studentin angenommen zu werden. Das Portfolio entscheidet<br />

dabei nicht nur über ihre Zulassung zum Studium, sondern zugleich auch über<br />

ihre Zuweisung zu einem bestimmten Kurs auf einem bestimmten Sprachniveau. Die<br />

Fakultät macht Teresa folgende Vorschriften: Sie muss fünf Word-Dateien einreichen. Die<br />

erste Datei soll ein kurzes Anschreiben an die Fakultät enthalten, in dem sie ihren<br />

Studienwunsch begründet (maximal 180 Wörter). Die nächsten drei Dateien sollen einen<br />

Essay, ein Summary und die Interpretation eines vorgegebenen Gedichtes enthalten. Die<br />

Auswahl der Texte muss jeweils mit zwei bis drei Sätzen begründet werden. Jede Datei<br />

darf nur aus einer Seite bestehen (Times New Roman, 12 pt, Absatz einfach, maximal<br />

500 Wörter). Schliesslich soll fünftens ein Empfehlungsschreiben ihrer derzeitigen<br />

Englischlehrerin enthalten sein, für das dieselben Formatierungs- und Zeichenvorschriften<br />

gelten. Anders als bei Peter steht es Teresa nicht frei, ob sie ein Portfolio erstellt und welche<br />

Inhalte es hat. Es enthält «einige wenige Inhalte», die ganz genau vorgeschrieben<br />

sind. Nahezu sämtliche Entscheidungen sind bereits durch «andere Instanzen» getroffen.<br />

Lediglich die Auswahl der Texte trifft Teresa selbst. Das Portfolio dient einem summativen<br />

Zweck (vgl. Baustein «Funktionen und Normen»), d.h. es geht hier um eine abschliessende<br />

Bewertung und das Portfolio enthält nur möglichst perfekte Endprodukte. Ein<br />

Prozess wird in diesem Portfolio naturgemäss kaum sichtbar.<br />

Die Portfolios von Peter und Teresa repräsentieren zwei Pole eines Spektrums. Alle gängigen<br />

Umsetzungen des Portfoliokonzeptes bewegen sich zwischen diesen Polen. Katjas<br />

Lernportfolio ist etwa in der Mitte anzusiedeln: es dient summativen, aber auch formativen<br />

Zwecken. Sie wird an zahlreichen wichtigen Entscheidungen beteiligt, es besteht<br />

maximale Transparenz über die Leistungsanforderungen und -beurteilungskriterien und es<br />

findet eine Kommunikation über Leistungen statt.<br />

Folgende sechs Komponenten gelten bei der Arbeit mit Portfolios als besonders bedeutsam:<br />

Am Beginn eines Lern-Lehr-Prozesses wird vereinbart, welchem Zweck das Portfolio<br />

dient, welche Ziele damit verfolgt werden, welchen Anforderungen (Standards) es genügen<br />

soll, welche Ressourcen zur Verfügung stehen (Lernzeiten), wer in das Portfolio Einsicht<br />

nehmen darf und wo es schliesslich verbleiben wird, d.h., es wird maximale Transparenz<br />

über Anforderungen und Handlungsspielräume hergestellt. Solche Klärungen im<br />

Vorfeld sind für Lernende notwendig, um Möglichkeiten einschätzen und nutzen und<br />

Anforderungen erfüllen zu können.<br />

Parallel zum eigenen Lernvorhaben, dessen Verlauf und Ergebnisse im Portfolio dokumentiert<br />

und reflektiert werden, verläuft die Sammelphase. Die Schülerin bzw. der Schüler<br />

sammelt zunächst alles, was sie/er im Zusammenhang mit der Verfolgung der gesetzten<br />

bzw. gewählten Lernziele entwickelt und findet, in einem angemessenen «Container» (z.B.<br />

Ordner, Mappe, Schachtel o.Ä.). Gleichzeitig erstellt sie/er dazu ein «dynamisches»<br />

Beobachtung<br />

Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />

Orientierungsarbeiten<br />

Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />

und Normen<br />

Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />

Differenzierung<br />

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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 49

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