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Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

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Portfolio<br />

Worum geht es?<br />

Beobachten<br />

✘<br />

Beurteilen<br />

✘<br />

Bewerten<br />

✘<br />

Beraten<br />

✘<br />

Beobachtung<br />

Beschreibung<br />

Definition Portfolio<br />

Am Ende der Unterrichtsstunde warten Katja und zwei Klassenkameradinnen geduldig, bis<br />

Frau Meier sich Zeit für sie nehmen kann. Ihre Portfolios halten die Siebtklässlerinnen<br />

in Händen. Sie wollen mit ihrer Lehrerin Termine für eine Lernberatung vereinbaren. Mit<br />

der Erstellung des Portfolios hat sich jede Schülerin/jeder Schüler den Anspruch auf eine<br />

persönliche Lernberatung erworben. Frau Meier war wohl am meisten erstaunt: niemand<br />

in der Klasse verzichtete darauf, dieses Angebot zu nutzen.<br />

Vorausgegangen war ein fast fünfmonatiges Projekt im Fach Englisch zum Thema «Great<br />

Britain». Die Aufgabenstellung hatte gelautet: Gestaltet gemeinsam als Klasse einen informativen<br />

Abend, an dem öffentlich geladene Gäste möglichst viele interessante Informationen<br />

über Grossbritannien erhalten. Jeder hatte sich eine eigene «Forschungsfrage»<br />

gesucht. Gearbeitet und präsentiert wurde in kleinen selbst gewählten Gruppen, wobei<br />

jeder auch einen erkennbaren Einzelbeitrag leisten musste. Die Präsentationen sollten<br />

hohen Standards genügen und durften ausschliesslich in englischer Sprache erfolgen.<br />

Die Präsentation wie auch das Lernportfolio wurden nach Abschluss des Projekts gemeinsam<br />

beurteilt und benotet. Hierzu hatte die Lehrerin zusammen mit der Klasse bereits<br />

sehr früh Kriterienraster erstellt. Sie stellten die Grundlage der Beurteilung dar. Das Portfolio<br />

sollte nicht nur den eigenen Lern- und Arbeitsweg sichtbar machen, sondern auch<br />

die Ergebnisse der «Nachforschungen» sachlich korrekt darstellen. An Hand der vereinbarten<br />

Kriterien hatte man sich dann über unterschiedliche Einschätzungen der Qualität<br />

der Arbeiten verständigt. In die Endnote flossen die Bewertungen der Lehrerin und die<br />

Selbstbewertungen des jeweiligen Schülers ein. Die Akzeptanz der Noten war – auch<br />

dann, wenn sie weniger gut ausgefallen waren – erstaunlich hoch.<br />

Bei der nun anstehenden Lernberatung wird es darum gehen, gemeinsam das Portfolio<br />

durchzusehen, um Stärken, Kompetenzen, Interessen und Schwächen zu entdecken und<br />

damit Ansatzpunkte und Ressourcen für das weitere Lernen zu identifizieren.<br />

Das Portfolio dient der Reflexion und Steuerung des Lernprozesses. Eine weit verbreitete<br />

Definition von Portfolio lautet: Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten,<br />

welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der/des Lernenden<br />

auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung der/des<br />

Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, der Festlegung der<br />

Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion der/des Lernenden einschliessen.<br />

Portfolios dokumentieren also sowohl den Lernprozess als auch Lernprodukte<br />

und bilden die Grundlage für die Darstellung wie auch den Nachweis von Kompetenzen<br />

und Leistungen.<br />

Ein verbreitetes Problem der Leistungsbeurteilung im Schulalltag liegt in der fehlenden<br />

Verbindung von Lehren, Lernen und Beurteilung. Man spricht auch von einer Entkoppelung<br />

der Unterrichts- von der Beurteilungsfunktion, d.h. die Leistungsbeurteilung ist oftmals nicht<br />

Teil einer umfassenderen pädagogischen Handlungseinheit. Portfolios können eine Brücke<br />

zwischen Lehren, Lernen und Beurteilung bilden. Mit dem Portfolio sind im Blick auf die<br />

Leistungsbeurteilung zwei wesentliche Grundideen verbunden: Erstens der Gedanke,<br />

dass es im Blick auf übergeordnete Lernziele wie Selbststeuerung und lebenslanges Lernen<br />

nicht genügt, zur Beurteilung von Lernleistungen nur die Lernergebnisse heranzuziehen.<br />

Vielmehr muss auch der Lernprozess sichtbar und so der Reflexion zugänglich gemacht<br />

werden, denn metakognitive Auseinandersetzungen mit dem eigenen Lernen gelten als<br />

Voraussetzung dafür, das eigene Lernen zunehmend besser selbst steuern zu können.<br />

Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />

Orientierungsarbeiten<br />

Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />

und Normen<br />

Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />

Differenzierung<br />

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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 47

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