Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
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Orientierungsarbeiten<br />
Beobachtung<br />
Funktionen<br />
und Normen<br />
Erw. Leistungsbeurteilung<br />
Notengebung Lernkontrollen<br />
Äussere<br />
Differenzierung Portfolio<br />
Lernberatung Prüfungsangst Fehler<br />
Erweiterte Leistungsbeurteilung<br />
Worum geht es?<br />
Beschreibung<br />
Erweiterte<br />
Beurteilung für<br />
einen offenen<br />
Unterricht<br />
Beobachten<br />
Beurteilen<br />
✘<br />
Bewerten<br />
✘<br />
Beraten<br />
Im Rahmen ihres Projektes zum Thema «Abfall und Umwelt» präsentieren die Schülerinnen<br />
und Schüler der 7. Sekundarklasse die Ergebnisse ihrer Klasse. Florian, Urs und Nina bildeten<br />
in den letzten Tagen eine Projektgruppe und beschäftigten sich mit der regionalen<br />
Müllverbrennungsanlage. Nach der Präsentation beurteilen sie ihre Präsentation mit Hilfe<br />
eines Beurteilungsbogens (Selbstbeurteilung). Auch die übrigen Schülerinnen und Schüler<br />
der Klasse haben während der Präsentation einen solchen ausgefüllt und diskutieren nun<br />
die gelungenen und weniger gelungenen Passagen der erlebten Präsentation mit Hilfe<br />
von Kriterien (Fremdbeurteilung). Sie machen einen gemeinsamen Notenvorschlag. Die<br />
Lehrerin, Frau Leuenberger, diskutiert mit und macht sich auf ihrem Bogen Notizen. Im<br />
anschliessenden Beratungsgespräch mit der Gruppe geht Frau Leuenberger auf die Voten<br />
der Schülerinnen und Schüler ein und bewertet ihrerseits die Präsentation. Diese Bewertung<br />
geht zusätzlich zur Beurteilung des Arbeitsprozesses in eine Gesamtbeurteilung ein.<br />
Wer kennt es nicht, das ungute Gefühl vor der Rückgabe einer schriftlichen Prüfung, die<br />
Angst vor einer schlechten Note, und wer hat sich nicht schon Gedanken darüber gemacht,<br />
ob Leistungen nicht auch anders gemessen und beurteilt werden könnten, als wir es<br />
gewohnt sind?<br />
Die heute übliche Form der Leistungsbeurteilung für schriftliche Prüfungen und Tests mit<br />
Zifferzensuren wurde vor über 100 Jahren eingeführt. Obwohl sie sich in allen Schulformen<br />
und fast allen Schulstufen oftmals als einzige Beurteilungsform hartnäckig hält, wird sie<br />
seit ihrer Einführung immer wieder heftig kritisiert. Man hält ihr unter anderem vor, dass<br />
sie durch äussere Belohnungen und Bestrafungen vom eigentlichen Lerngegenstand<br />
ablenke und schwächere Schülerinnen und Schüler entmutige, statt ihnen Lernhilfe zu<br />
sein.<br />
Möchte man allerdings eine neue Lernkultur mit offeneren Unterrichtsformen, individualisiertem<br />
Lernen und Durchlässigkeit in die Schulzimmer bringen, so müssen auch die klassischen<br />
Instrumente der Leistungsmessung und -beurteilung durch neuere Beurteilungskonzepte<br />
erweitert werden. Die Beurteilung richtet sich dabei nicht nur nach messbaren<br />
und vergleichbaren Leistungen. Sie berücksichtigt auch Neigungen, Begabungen<br />
und persönliche Entwicklungen. Es zählt nicht mehr nur die – in Noten ausgedrückte –<br />
fachliche Leistungsfähigkeit. Als Gesamtbeurteilung umfasst die Beurteilung auch die<br />
Selbst- und Sozialkompetenz. Dazu gehören Eigenverantwortlichkeit, Selbststeuerung des<br />
Lernens, Kreativität und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.<br />
Die Beurteilung in der Schule muss verschiedene Ansprüche erfüllen. Einerseits soll sie das<br />
Lernen fördern, andererseits muss sie einer verantwortungsvollen Selektion gerecht werden.<br />
Dem Förderaspekt muss aber mehr Bedeutung zugewiesen werden, will man neuen<br />
Lernformen gerecht werden. Dafür ist die Transparenz von Lernzielen notwendig.<br />
Den Lernenden muss klar sein, was von ihnen verlangt wird. Sie sollen in die Beurteilung<br />
miteinbezogen werden, einerseits in Form von Selbstbeurteilung, anderseits in der aktiven<br />
Mitbeteiligung im Beurteilungsgespräch. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die<br />
Lernenden ihren erlebten Unterricht und die Lehrerleistungen bewerten und sich damit der<br />
Beurteilungsfokus ändert.<br />
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