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Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

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Beobachtung<br />

Worum geht es?<br />

Beobachten<br />

✘<br />

Beurteilen Bewerten Beraten<br />

Beobachtung<br />

Beschreibung<br />

T. Siegrist, Lehrperson an einer ersten Oberstufe, hat mit ihrer Klasse besprochen, welche<br />

Aufgaben im Rahmen eines mehrwöchigen Projektes zu bearbeiten und welche Leistungen<br />

dabei zu zeigen und zu bewerten sind. Es wird vereinbart, dass am Ende die Präsentation<br />

und das Produkt (ein Lernplakat und eine individuelle Dokumentation) bewertet werden<br />

sollen. Am Präsentationstag beobachtet T. Siegrist die Präsentationen, indem sie einen<br />

gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern entwickelten Beobachtungsbogen verwendet<br />

und beobachtbare Verhaltensweisen während der Präsentation im Beobachtungsbogen<br />

festhält. Die beschriebenen Verhaltensweisen werden anschliessend in einen<br />

Bewertungsmassstab eingeordnet und damit bewertet.<br />

Jede Lehrperson ist im Schulalltag permanent auf Alltagsbeobachtungen angewiesen, um<br />

sich im Klassenzimmer überhaupt orientieren und pädagogisch handeln zu können. Sie<br />

verfügt dabei – auch wenn sie nie an einer speziellen Ausbildung oder einem Training teilgenommen<br />

hat – über eine Reihe von diagnostischen Fertigkeiten des Beobachtens, des<br />

Beurteilens und des Bewertens. Dazu folgendes Beispiel: Ein Lehrer wird im Pausenhof<br />

während eines Gesprächs mit einem Kollegen plötzlich von einem Sekundarschüler angerempelt<br />

und fast umgeworfen. Er reagiert darauf, indem er den vermeintlichen Übeltäter<br />

sofort packt, in anschreit und eine Bestrafung ankündigt. Auf die nachträglich gestellte Frage<br />

seines Kollegen, warum er so heftig reagiert hat und streng war, gibt er folgende Antwort:<br />

«Viele Schüler benehmen sich doch heute auf dem Schulplatz sowieso wie kleine Kinder,<br />

sind rücksichtslos und unaufmerksam. Manche wollen die Lehrer doch nur durch aggressives<br />

Verhalten provozieren – oder? Ausserdem hätte der Schüler mich zu Boden werfen<br />

können. Man darf sich so etwas einfach nicht bieten lassen, weil sonst solche Jugendliche<br />

in ihrem Übermut glauben, sie könnten einem künftig auf dem Kopf rumtanzen.» Es ist sehr<br />

unwahrscheinlich, dass dem Lehrer alle diese (nachträglich geäusserten) Gedanken blitzartig<br />

durch den Kopf schossen, bevor er auf die vermeintliche Provokation reagierte.<br />

Wahrscheinlicher ist es, dass der betroffene Lehrer um seine Autorität fürchtet. Mit Sicherheit<br />

hatte er nicht geprüft, ob der Schüler tatsächlich provozieren wollte oder ob er z.B. lediglich<br />

gestolpert war oder ihn ein anderer Schüler gestossen hatte.<br />

Wir sind im Alltag sehr schnell darin, solche allgemeinen Aussagen zu treffen, ein Urteil<br />

zu fällen, das aber nicht immer gerechtfertigt ist. Die Erfahrung mit Alltagsbeobachtungen<br />

legen uns nahe, dass die Wahrnehmung und das daraus resultierende Urteil mit mehr<br />

oder minder grossen Fehlern behaftet ist. Wahrnehmung ist nie ein Vorgang, bei dem<br />

wir neutral etwas «an sich» wahrnehmen. Unsere Wahrnehmung ist immer durch verschiedene<br />

physische, psychische und soziale Einflüsse gefärbt. Wir strukturieren unsere<br />

Wahrnehmung vor allem nach vier Gesichtspunkten (nach Ingenkamp, 1997):<br />

(1) Selektion. Die Selektion findet statt, wenn wir aus der Fülle der vorhandenen Reize diejenigen<br />

auswählen, die unserer Erwartung und unseren Bedürfnissen entsprechen.<br />

(2) Organisation.Bei der Organisation strukturieren wir die Wahrnehmungsreize so um, dass<br />

sie zu gewissen Persönlichkeitstheorien (oder Annahmen und Vorstellungen) oder Stereotypen,<br />

die wir haben, passen.<br />

(3) Akzentuierung. In der Akzentuierung verleihen wir bestimmten Reizen besonderes<br />

Gewicht, während wir andere unterdrücken.<br />

(4) Fixierung. Durch die Fixierung geben wir einer Tendenz nach, die sich gegen Veränderung<br />

wehrt und einmal gewonnene Eindrücke auch dann auf neue Wahrnehmungsreize<br />

überträgt, wenn sie nicht dazu passen.<br />

Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />

Orientierungsarbeiten<br />

Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />

und Normen<br />

Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />

Differenzierung<br />

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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 7

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