Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
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5<br />
Konsequenzen<br />
6<br />
Präsentation<br />
Abschliessend wird ein Ausblick gegeben. Hier zieht die Portfolioautorin oder der<br />
Portfoliautor – meist in der Form eines «Nachwortes» – Konsequenzen aus den gewonnenen<br />
Einsichten über das Thema, das Lernen und die Bedingungen, unter denen dieses sich<br />
vollzog, mit dem Ziel, weitere Perspektiven für das zukünftige Lernen zu entwickeln und<br />
notwendige Veränderungen des Lernarrangements einzufordern.<br />
Das entstandene Portfolio wird nach seiner Fertigstellung zu einem Medium gemeinsamer<br />
Betrachtung, Kommunikation und Beurteilung zwischen der Schülerin/dem Schüler und<br />
ihren Mitschüler/innen, ihrer Lehrer/in und gegebenenfalls auch der Eltern. Erst durch<br />
seine Präsentation wird das Portfolio wirklich «veröffentlicht». Entsprechend der eingangs<br />
getroffenen Festlegungen bzw. Vereinbarungen (d.h. auch je nach Portfoliotyp) kann der<br />
Portfolioprozess in die Einreichung des Portfolios und in eine (Kurz-)Präsentation von<br />
Lernergebnissen bzw. von Prozesserfahrungen münden. Bei Lernportfolios findet ein<br />
Austausch bzw. eine Verständigung über (Selbst-)Bewertungen des Portfolios zwischen<br />
Lernenden und Lehrenden statt (Portfoliogespräche). Die Präsentation ist nicht nur auf<br />
den Zeitpunkt der Fertigstellung des Portfolios beschränkt. Portfolios können im weiteren<br />
Verlauf daran anschliessender Lernprozesse immer wieder Grundlage weiteren Austausches,<br />
aber auch weiterer Portfolios werden.<br />
Im Blick auf die Güte von Leistungsbeurteilungen verweist die Portfolioarbeit auf die<br />
Spannung zwischen Validität und Reliabilität. Die Frage danach, wie objektiv, valide und<br />
reliabel Portfoliobeurteilungen sein können, muss vor dem Hintergrund der Tatsache<br />
diskutiert werden, dass Ziffernoten immer nur unzureichend objektiv, valide und reliabel<br />
sind (vgl. Baustein «Notengebung»), auch wenn uninformierte Lehrpersonen oftmals dazu<br />
neigen, der Öffentlichkeit das Gegenteil zu suggerieren. Vertreter/innen des Portfolioansatzes<br />
nehmen für Portfolios in Anspruch, die Validität der Leistungsbeurteilung zu erhöhen<br />
und nehmen gleichzeitig in Kauf, dass die Reliabilität darunter leidet. In der Schreibpädagogik<br />
wird beispielsweise argumentiert: Portfolios können gegenüber konventionellen<br />
Leistungsbeurteilungen, bei denen meist ein einzelnes Schriftstück eine Antwort auf<br />
einen sorgfältig geprüften Schreibanlass darstellt, ein «besseres» (weil umfassenderes) Bild<br />
der Schreibfähigkeiten des Lernenden liefern. Allerdings wird die damit zu erzielende<br />
Zunahme an Validität mit einer Abnahme der Reliabilität erkauft, denn über ein einzelnes<br />
Schriftstück scheint eher ein übereinstimmendes Urteil zwischen verschiedenen Beurteilern<br />
zu erzielen zu sein als über mehrere Schriftstücke hinweg.<br />
Selbst erklärte Kritiker/innen der Portfoliobeurteilung halten das Portfolio für ein hervorragendes<br />
Instrument, wenn es darum geht, das Lernen zu stärken oder formative<br />
Entscheidungen im Blick auf das Wissen, die Fähigkeiten, Haltungen und das Wachstum<br />
von Lernenden zu treffen. Nicht angemessen und unsicher erscheinen Portfolios im Blick<br />
auf abschliessende Entscheidungen (summative Beurteilung) im Zusammenhang mit dem<br />
Erwerb von Qualifikationen, solange die Inhalte nicht rigoros kontrolliert und systematisch<br />
evaluiert werden.<br />
Die Stärke von Portfolios liegt offenbar vor allem in ihren Potenzialen für eine Unterrichtsreform<br />
bzw. in ihrer Bedeutung für eine didaktische Reform. Portfolios können darüber<br />
hinaus eine wichtige Rolle bei der Reform der Leistungsbewertung und der Prüfungen<br />
spielen. Besondere Stärken haben Portfolios unter dem Gesichtspunkt der pädagogischen<br />
Diagnostik: in Portfolios sind konkrete Ansatzpunkte für eine individuelle Förderung von<br />
Lernenden für Lehrende meist gut erkennbar.<br />
Beobachtung<br />
Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />
Orientierungsarbeiten<br />
Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />
und Normen<br />
Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />
Differenzierung<br />
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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 51