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Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I

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Selbstbeurteilung<br />

Prozessorientiertes<br />

Prüfen<br />

Die Selbstbeurteilung der Schülerinnen und Schüler ist der zentrale methodische Ansatz<br />

der Leistungsbeurteilung in der Neuen Lernkultur. Ohne Einbeziehung und Kultivierung<br />

der Schülerselbstbeurteilung ist Leistungsbeurteilung in der Neuen Lernkultur letztendlich<br />

gar nicht möglich. Aus rechtlichen und pädagogischen Gründen (Schutz von<br />

Schülerinnen und Schülern vor Benachteiligung) verbleibt die Verantwortung jedoch bei<br />

der Lehrperson.<br />

Ansätze der Beurteilung von Leistungen und Lernprozessen durch die Schüler selbst finden<br />

sich schon in der Reformpädagogik. Dass sich bislang die Schülerselbstbeurteilung<br />

wenig durchgesetzt hat, ist schwer zu verstehen. Denn wir wissen aufgrund aktueller<br />

Erkenntnisse der Neurobiologie und der sich darauf stützenden konstruktivistischen<br />

Ansätze der Unterrichtstheorie: Lernen wird entscheidend durch die Lernsubjekte gestaltet!<br />

Auch die Zielvorgabe des mündigen Menschen, welche diejenige des eigenständigen<br />

Lerners impliziert, beinhaltet drei Elemente: Kontrolle des eigenen (Lern-)Verhaltens,<br />

Kontrolle der Umgebung und Selbstbeobachtung. Zum selbstständigen und selbst gesteuerten<br />

Lernen gehört also zweifellos auch die Selbstbeurteilung des Lern- und Leistungsprozesses<br />

und seiner Ergebnisse durch die Schülerinnen und Schüler. Wichtig: Selbstbeurteilung<br />

im Sinne des Reflektierens und Kommunizierens über Lernprozesse und<br />

Leistungen liegt auch vor, wo Schülerinnen und Schüler über Leistungen von Mitschülerinnen<br />

und Mitschülern oder Lehrpersonen urteilen.<br />

Wie kann zur Selbstbeurteilung angeleitet werden? Dazu folgende drei Überlegungen:<br />

1. Die Lernenden haben bereits früher Erfahrungen mit Methoden der Selbstbeurteilung<br />

gesammelt. Für den Unterricht auf der <strong>Sekundarstufe</strong> I gilt, die Lernerfahrungen sorgfältig<br />

zu analysieren und bei der Unterrichtsvorbereitung zu berücksichtigen. So erhalten<br />

die Schülerinnen und Schüler bereits im Kindergarten und vor allem in den ersten<br />

zwei Jahren der Primarschule Gelegenheit, ihre Lernleistungen zu beurteilen (GBF:<br />

Ganzheitlich Beurteilen und Fördern). Aber auch für das Übertrittsverfahren von der<br />

Primarschule in die Sekundarschule sind viele Selbstbeobachtungsbögen im Einsatz.<br />

2. Die Beobachtungs- bzw. Beurteilungspunkte sollen gemeinsam entwickelt werden. Es<br />

werden offene (z.B. Lernjournal, Lerntagebuch – siehe unten) und geschlossene<br />

Verfahren (z.B. Frage- und Beurteilungsbögen) zur Selbstbeurteilung eingesetzt. Ein<br />

schrittweises Heranführen der Lernenden an die Selbstbeurteilung ist wichtig. In einer<br />

ersten Phase kann eine Fremdbeurteilung des Lernpartners Ausgangspunkt zur Selbstbeurteilung<br />

sein. Die Rückmeldung des Lernpartners ermöglicht, die eigene Leistung kritisch<br />

zu hinterfragen und eigene Erkenntnisse daraus abzuleiten. Eine genaue Umschreibung<br />

der Beurteilungspunkte (Kriterien) ist wichtig.<br />

3. In einer zeitgemässen Lehr- und Lernkultur, welche einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt<br />

(siehe Erläuterungen im Kapitel «Einführung in das Semesterthema»), ist eine<br />

Rückmeldung der Lehrperson, des Lernpartners oder der Klasse ein zentrales Element.<br />

Die Schülermitbewertung fordert die Lernenden zum Rollenwechsel (vgl. Einführungsbeispiel).<br />

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, zu Beginn arbeitsteilig vorzugehen, zum<br />

Beispiel bei der Bewertung einer Präsentation: Gruppenweise übernehmen Schülerinnen<br />

und Schüler ein oder mehrere Beurteilungskriterien und besprechen ihre Ergebnisse<br />

anschliessend in dieser «Fachgruppe», bevor Bewertungen klassenöffentlich werden.<br />

Dadurch wird eine Überforderung vermieden, unterschiedliche Wahrnehmungen können<br />

angeglichen werden.<br />

Ein konkreter Ansatz dazu sind anwendungs- bzw. prozessorientierte Prüfungsformen.<br />

Charakteristisch dabei ist, dass sich die Lernenden gedanklich und konkret mit Situationen<br />

auseinander setzen, die nachvollziehbar mit dem wirklichen Tun und Leben «ausserhalb<br />

der Schulstube» zu tun haben. Prozesshaft werden bestimmte Fälle gelöst oder man muss<br />

sich mit komplexen Problemen auseinander setzen, Lösungen finden und anwenden.<br />

Dabei sollen die Lernenden ein Produkt erstellen und dokumentieren, zum Beispiel in<br />

einem Themendossier, in einer Facharbeit oder in einer Projektdokumentation (vgl. dazu<br />

Beobachtung<br />

Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />

Orientierungsarbeiten<br />

Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />

und Normen<br />

Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />

Differenzierung<br />

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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 41

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