Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
Bausteinheft 5 - Sekundarstufe I
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Fehlersystematik<br />
Fehler<br />
Irrtum I<br />
Irrtum II<br />
Unfähigkeit<br />
Fehler können etwa fachlicher, moralischer oder sozialer Art sein. Für die Schule werden<br />
überwiegend Fehler beachtet, die mit dem Stoff und den fachlichen Inhalten zu tun<br />
haben. Die Typologisierung von Fehlern erfolgt daher in der Regel fachspezifisch. Eine lange<br />
Tradition findet man in der Didaktik des Fremd- bzw. Zweitsprachenunterrichts.<br />
Für eine pädagogisch-didaktisch orientierte Fehlersystematik ist folgende Unterscheidung<br />
hilfreich (vgl. Guldimann & Zutavern, 1999):<br />
Prozedurales<br />
Wissen<br />
Deklaratives Wissen<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden Fehler Irrtum I<br />
nicht vorhanden Irrtum II Unfähigkeit<br />
Fehler können unterschiedliche Ursachen haben. Auf einer ersten Analyseebene kann<br />
zwischen den beiden Wissensarten unterschieden werden, die an jeder kognitiven Leistung<br />
beteiligt sind: deklaratives Wissen («Wissen, dass …») und prozedurales Wissen («Wissen,<br />
wie …»).<br />
Fehler sind nach dieser Unterscheidung ein sonderbares Ereignis. Der Schüler oder die<br />
Schülerin verfügt über das geforderte Wissen (deklarativ wie prozedural) und trotzdem<br />
entsteht ein fehlerhaftes Ergebnis. Lernende, die einen Fehler machen, hätten es eigentlich<br />
gewusst oder gekonnt!<br />
• Auslöser für den Fehler können entweder in situativen und persönlichen Bedingungen<br />
wie Zeitvorgaben, ein konkurrenzorientiertes Klassenklima, Ängstlichkeit oder aber in<br />
der mangelhaften Steuerung und Kontrolle der Strategieanwendung bzw. in der mangelhaften<br />
Anwendung des Sachwissens liegen. Die Lehrperson sollte deshalb auch nach<br />
äusseren Einflüssen suchen – bei Prüfungen kann beispielsweise das Zeitmanagement<br />
eine Ursache sein usw.<br />
• Eine weitere Art Strategiemängel sind die so genannten Übertragungsfehler, d.h. wenn<br />
den Schülerinnen und Schülern nicht klar ist, wo sie eine ihnen durchaus bekannte<br />
Regel anwenden dürfen und wo nicht. Meist ist dies auf eine ungenügende Übungsphase<br />
zurückzuführen, wo zu wenig unterschiedliche Fälle gelernt wurden.<br />
• Bei Konventionsfehlern halten sich Schülerinnen und Schüler nicht an bestimmte Regeln,<br />
die die Lehrperson erwartet. So kommt es vor, dass eine Mathematikaufgabe richtig<br />
gerechnet wird, aber der Antwortsatz «falsch» formuliert wird. Wissen und Strategie für<br />
die eigentliche Aufgabe waren vorhanden und trotzdem wurde – zwar in einer anderen<br />
Anforderungskategorie – ein Fehler produziert.<br />
Fehlt das entsprechende deklarative Wissen (Sachwissen), spricht man vom Irrtum I. Zum<br />
Beispiel weiss ein Schüler genau, wie man eine Zusammenfassung schreibt und kennt<br />
verschiedene Zusammenfassungsstrategien. Doch im vorgegebenen Text kennt er ein<br />
paar zentrale Ausdrücke nicht, so dass er den Text nicht versteht.<br />
Ist deklaratives Wissen vorhanden, aber im Moment nicht zugreifbar, kann es zu Fehlern<br />
kommen, weil einfach geraten wird. So antworten Schülerinnen und Schüler beispielsweise<br />
auf die Frage, wie sie einen Text zusammenfassen würden, mit der Handlung «einfach<br />
einmal durchlesen», ohne die adäquate Zusammenfassungsstrategie aktivieren zu<br />
können.<br />
Verfügt ein Lernender weder über das notwendige Sachwissen noch über Strategien, so<br />
ist er schlicht nicht in der Lage, eine bestimmte Aufgabe erfolgreich zu Ende zu bringen.<br />
In diesem Fall spricht man in Bezug auf das objektiv sachliche Ungenügen nicht von<br />
Fehler oder Irrtum, sondern von Unfähigkeit, die selbstverständlich nicht als stabiles<br />
Persönlichkeitsmerkmal interpretiert werden darf.<br />
Beobachtung<br />
Portfolio Erw. Leistungsbeurteilung<br />
Orientierungsarbeiten<br />
Notengebung Lernkontrollen Funktionen<br />
und Normen<br />
Lernberatung Prüfungsangst Fehler Äussere<br />
Differenzierung<br />
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<strong>Bausteinheft</strong> 5, Herbstsemester 59