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Skript - Prof. Georg Hoever - FH Aachen

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2. Weiterführende Begriffe 25<br />

2. Seien X 1 , X 2 und X 3 drei unabhängige Bernoulli-Zufallsvariablen, die jeweils die<br />

Werte 0 und 1 mit der Wahrscheinlichkeit 1 2<br />

annehmen. Aus diesen Zufallsvariablen<br />

werden zwei neue Zufallsvariablen gemacht:<br />

Y := X 1 +X 2 und Z := X 1 +X 3 .<br />

Y und Z sind nicht unabhängig, denn es ist<br />

P(Y = 2) = P(X 1 = 1 und X 2 = 1)<br />

= P(X 1 = 1)·P(X 2 = 1)<br />

= 1 2 · 1<br />

2 = 1 4 ,<br />

entsprechend auch P(Z = 2) = 1 4 , aber<br />

P(Y = 2 und Z = 2) = P(X 1 = 1 und X 2 = 1 und X 3 = 1)<br />

= P(X 1 = 1)·P(X 2 = 1)·P(X 3 = 1)<br />

= 1 2 · 1<br />

2 · 1<br />

2 = 1 8<br />

≠ 1 16 = 1 4 · 1 = P(Y = 2)·P(Z = 2).<br />

4<br />

Bemerkung:<br />

Oft treten Folgen (X i ) i∈N von Zufallsvariablen auf.<br />

Sind die einzelnen Zufallsvariablen X i identisch verteilt und unabhängig voneinander<br />

so spricht man auch von einer iid-Folge (independent and identically distributed).<br />

Beispiel 7:<br />

1. Wiederholtes Würfeln kann man als Folge X i von Zufallsvariablen auffassen.<br />

Dabei ist X i unabhängig von X i−1 .<br />

2. Bei der Bitübertragung kann man ein gesendetes Bit als b = ±1 interpretieren,<br />

das bei der Übertragung zu b + x gestört wird, wobei x normalverteilt um 0<br />

ist. Die Störungen x 1 ,x 2 ,... aufeinander folgender Bits kann man als Folge<br />

von Zufallsvariablen X i betrachten. In der Regel sind die X i nicht unabhängig,<br />

denn wenn zum Zeitpunkt i der Kanal stark gestört wird, ist es wahrscheinlich,<br />

dass er auch zur Zeit i − 1 oder i + 1 gestört wird. Man nimmt oft dennoch<br />

Unabhängigkeit an (AWGN-Kanal: additive white gaussian noise), was in der<br />

Praxis durch Interleaving erreicht wird, d.h. eigentlich codierungsmäßig zusammengehörige<br />

Bits werden zu auseinanderliegenden Zeiten gesendet.

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