Skript - Prof. Georg Hoever - FH Aachen
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3. Statistik 42<br />
3.3. Konfidenzbereiche<br />
3.3.1. Grundlagen<br />
Situation:<br />
Im vorigen Abschnitt wurden sogenannte Punktschätzer betrachtet, z.B. war bei einer<br />
n-fachen Realisierung eines Bernoulli-Experiments, bei der k Erfolge beobachtet<br />
wurden, der Wert t = k n<br />
ein Schätzer für die Erfolgswahrscheinlichkeit p.<br />
Beispiel 1:<br />
Bei einer Stichprobe von n = 100 Teilen sind k = 10 Teile defekt. Damit ist<br />
die Wahrscheinlichkeit defekter Teile ungefähr 0.1.<br />
Der wahre Wert des Parameters wird aber von dem geschätzten Wert abweichen.<br />
Kann man für den Parameter verlässliche Grenzen angeben?<br />
Statt eines Wertes soll nun ein Intervall geschätzt werden, das den wahren Parameter<br />
mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit bzw. bis auf eine Irrtumswahrscheinlichkeit<br />
α überdeckt.<br />
Definition 3.5<br />
X besitze eine Verteilung mit einem unbekannten Parameter ϑ ∈ R.<br />
Ein Konfidenzbereich I mit Irrtumswahrscheinlichkeit α zu einer Stichprobe<br />
x = (x 1 ,...,x n ) ist ein Bereich I(x) = I(x 1 ,...,x n ) ⊂ R, so dass für jedes ϑ gilt<br />
P ϑ<br />
(<br />
ϑ ∈ I(x)<br />
)<br />
≥ 1−α<br />
(α klein).<br />
1−α heißt Konfidenzniveau.<br />
Bemerkung:<br />
1. Der Parameter ϑ hängt nicht vom Zufall ab, sondern der Bereich I(x 1 ,...,x n ).<br />
DaswesentlichebeimKonfidenzbereichistdiefestgelegteFunktionsvorschriftI(...).<br />
Die Stichprobenergebnisse x i hängen vom Zufall ab, so dass der resultierende Bereich<br />
I(x 1 ,...,x n ) vom Zufall abhängt.<br />
Dieser zufällige Bereich soll – egal welchen Wert ϑ hat – den wahren Parameter in<br />
den meisten Fällen (genauer: mit Wahrscheinlichkeit 1−α) überdecken.<br />
Die Schreibweise P ϑ (...) verdeutlicht dies; gemeint ist die Wahrscheinlichkeit, die<br />
sich beim Parameterwert ϑ ergibt.<br />
2. Übliche Werte für die Irrtumswahrscheinlichkeit sind α = 0.1, α = 0.05 oder α =<br />
0.01.