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Skript - Prof. Georg Hoever - FH Aachen

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3. Statistik 46<br />

3.3.3. Konfidenzbereiche für Bernoulli-Experimente<br />

Man kann ähnliche Überlegungen auch zur Bestimmung von Konfidenzbereichen zu<br />

Bernoulli-Experimenten nutzen:<br />

Sind X 1 ,X 2 ,... unabhängig und Bernoulli-verteilt mit Erfolgswahrscheinlichkeit p ( also<br />

E(X) = p und V(X) = p(1−p) ) , so ist nach dem zentralen Grenzwertsatz (Satz 2.9)<br />

∑ n<br />

Xn ∗ i=1<br />

:=<br />

X i −n·p k −np<br />

√ = √<br />

n·p(1−p) np(1−p)<br />

(mit k=Anzahl der Erfolge) für große n ungefähr standardnormalverteilt, also<br />

P ( −x 1−<br />

α ≤ X ∗ )<br />

2 n ≤ x 1−<br />

α<br />

2<br />

≈ 1−α.<br />

Löst man hier den Bereich nach p auf, erhält man einen Konfidenzbereich für p:<br />

Satz 3.8<br />

Einen (approximativen) Konfidenzbereich zum Konfidenzniveau 1−α für die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

p bei einem Bernoulli-Experiment erhält man bei n Versuchen<br />

mit k Erfolgen durch p ∈ [p 1 ,p 2 ] mit<br />

p 1,2 =<br />

1<br />

c 2 +n ·<br />

(<br />

k + c2 2 ±c·√ k(n−k)<br />

n<br />

)<br />

+ c2<br />

4<br />

mit c = x 1−<br />

α , dem 1− α 2 2-Quantil zur Standardnormalverteilung.<br />

(Zur Anwendung der Formel sollte n ≥ 20 und k n<br />

nicht zu nahe bei 0 oder 1 sein.)<br />

Bemerkung:<br />

Für große n und k (k ≥ 50 und n−k ≥ 50) kann man die Grenzen weiter approximieren<br />

durch<br />

(<br />

p 1,2 = 1 √ )<br />

k(n−k)<br />

n · k ±c· = k n n ± √ c k<br />

(<br />

·√<br />

n n · 1− k )<br />

.<br />

n<br />

Beispiel 1:<br />

Eine Wahlumfrage ergibt eine Prognose von 40% für Partei A. Befragt wurden 1000<br />

Wähler. Wie groß ist der Konfidenzbereich zu einem Niveau 1−α = 0.95?<br />

Mit x 1−<br />

α<br />

2 = x 0.975 = 1.96, n = 1000 und k = 400 ergibt sich als Konfidenzbereich<br />

[0.370; 0.431].<br />

Bemerkung:<br />

Man kann auch hier an nur einseitigen Konfidenzbereichen interessiert sein, z.B.<br />

die Fehlerrate p ist kleiner 1%“. Ähnlich wie oben kann man dann einseitige Begrenzungen<br />

mit dem 1−α-Quantil x 1−α<br />

”<br />

nutzen.

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