Skript - Prof. Georg Hoever - FH Aachen
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3. Statistik 58<br />
3.4.5. Der p-Wert<br />
Statt bei einem Hypothesentest das Signifikanznivau 1−α festzulegen, kann man auch<br />
den sogenannten p-Wert einer Beaobachtung betrachten:<br />
Definition 3.11<br />
Bei einem Hypothesentest ist der p-Wert zu einer Beobachtung das kleinste α, so<br />
dass die Beobachtung bei einem Signifikanzniveau von 1−α zur Ablehnung von<br />
H 0 führt.<br />
Beispiel<br />
Bei einem normalverteilten Merkmal mit σ = 2 soll getestet werden, ob für den<br />
Erwartungswert µ ≤ 4 gilt. Beobachtet wurden fünf Werte mit Mittelwert ¯x = 5.62.<br />
Bei einem Test zum Niveau 1−α lehnt man die Hypothese ab bei ¯x ≥ 4+ 2 √<br />
5·x 1−α .<br />
Für das kleinst-mögliche α, das zur Ablehnung führt, gilt also<br />
5.62 = 4+ √ 2 ·x 1−α<br />
5<br />
√<br />
5<br />
⇔ x 1−α = 1.62· ≈ 1.811<br />
2<br />
⇔ 1−α ≈ 0.965 ⇔ α ≈ 0.035.<br />
x 1−α<br />
α<br />
Der p-Wert zu der Beobachtung ist also 0.035.<br />
p<br />
Anschaulich beschreibt der p-Wert die Wahrscheinlichkeit<br />
des entsprechenden Restbereichs jenseits des beobachteten<br />
Werts bzw. bei einem zweiseitigen Test der<br />
beiden Restbereiche.<br />
p<br />
2<br />
¯x<br />
¯x<br />
p<br />
2<br />
Legt man ein Signifikanzniveau 1−α fest, so gilt:<br />
p−Wert ≤ α ⇒ Lehne die Hypothese ab!<br />
p−Wert > α ⇒ Die Beobachtung ist ”<br />
im Rahmen“.<br />
Mit dem p-Wert sieht man auch, wie weit man von der Signifikanz-Grenze entfernt ist.<br />
(Unter http://www.aerzteblatt.de/archiv/64533/ gibt es einen schönen Artikel, der<br />
den p-Wert mit Konfidenzintervallen vergleicht.)