Skript - Prof. Georg Hoever - FH Aachen
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5. Warteschlangen 68<br />
5.3. Eigenschaften von Warteschlangen<br />
Satz 5.3<br />
Betrachtet wird ein Poisson-verteilter Ankunfts- und Bedienprozess mit Ankunftsrate<br />
α und Bedienrate β. Ist α < β, so konvergiert<br />
P n (t) = P(Zur Zeit t sind n Kunden im System)<br />
gegen<br />
P n =<br />
( α<br />
β<br />
) n<br />
·(<br />
1− α )<br />
.<br />
β<br />
Bemerkung:<br />
Die Wahrscheinlichkeiten entsprechen denen einer geometrischen Verteilung (Variante<br />
2 in Anhang E) mit Parameter p = 1− α β .<br />
Beispiel 1:<br />
An der Kasse eines Ladens werden ca. 25 Kunden pro Stunde bedient. Die durchschnittliche<br />
Bediendauer ist 2 Minuten. Also ist α = 25 (pro Stunde), β = 30 (pro<br />
Stunde) und bei einer M/M/1-Modellierung ist<br />
P n =<br />
( ) 25 n (<br />
1− 25 )<br />
30 30<br />
=<br />
( 5<br />
6<br />
) n<br />
· 1<br />
6 .<br />
Wie viel Prozent ihrer Arbeitszeit ist die Kassiererin unbeschäftigt?<br />
P 0 =<br />
( 5<br />
6<br />
) 0<br />
· 1<br />
6 ≈ 0.1667<br />
⇒ in ca. 17% der Zeit ist kein Kunde an der Kasse.<br />
Bemerkungen:<br />
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedienstation arbeitslos ist, ist P 0 = 1− α β , daher<br />
bezeichnet man α β<br />
auch als Auslastung.<br />
Dies ist auch intuitiv verständlich: N Kunden kommen ungefähr in einer Zeit N· 1<br />
die Bedienung dauert ungefähr N · 1<br />
N/β<br />
β<br />
, so dass sich als Auslastung<br />
N/α = α β ergibt.<br />
2. Als mittlere Anzahl Personen im System ergibt sich durch den Erwartungswert 1−p<br />
p<br />
der geometrischen Verteilung mit p = 1− α β :<br />
α ,<br />
mittlere Anzahl Personen = 1−p<br />
p<br />
= 1−(1− α β )<br />
1− α β<br />
=<br />
α<br />
β −α .<br />
5.3. Eigenschaften von Warteschlangen