03.01.2015 Aufrufe

11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Marcus Stumpf<br />

<strong>11</strong><br />

Standorten des Landesarchivs zu machen. Ferner<br />

sollen Synergien auf dem Gebiet der Archivgutverpackung<br />

identifi ziert werden nach dem Grundsatz:<br />

so große Vielfalt wie nötig, so große Einheitlichkeit<br />

wie möglich. Dies wird besonders wichtig sein, wenn<br />

wie geplant in den nächsten Jahren die Abteilungen<br />

Zentrale Dienste, Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und<br />

das Personenstandsarchiv Brühl unter einem Dach<br />

zusammengefasst werden. Im neuen Gebäude wird<br />

Magazinfl äche für weit mehr als 100 laufende Kilometer<br />

Archivgut entstehen müssen. Sowohl muss ein<br />

Puffer für den jährlichen Zuwachs der beiden unter<br />

einem Dach zusammengefassten Archivabteilungen<br />

vorgesehen werden, als auch für Volumenzuwächse<br />

bei Altbeständen aufgrund von konservatorischen<br />

Maßnahmen.<br />

Schutzmedien: Sicherungsverfilmung<br />

und Schutzdigitalisierung<br />

„Bei ausgewählten Beständen, die aus unterschiedlichen<br />

Gründen nicht mehr physisch erhalten werden<br />

können, sowie bei häufi g benutzten Beständen, bei<br />

denen ansonsten hohe Restaurierungskosten drohen,<br />

muss eine Verfi lmung auf Mikrofi lm oder Digitalisierung<br />

erfolgen.“ <strong>11</strong><br />

Hauptziel des Schutzmedienkonzeptes für das<br />

Landesarchiv NRW ist ein möglichst umfassender<br />

Schutz der Originale, der zugleich der interessierten<br />

Öffentlichkeit möglichst geringfügige Erschwernisse<br />

bei der Benutzung der Archivalien auferlegen soll.<br />

In der Vergangenheit war die Herstellung von<br />

Schutzmedien bei den staatlichen Archiven in NRW<br />

ein Stiefkind. Im Unterschied zu anderen Landesarchivverwaltungen<br />

wurden keine eigenen Kapazitäten<br />

für die Schutzverfi lmung aufgebaut, sondern<br />

man beschränkte sich darauf, von den im Rahmen<br />

der Sicherungsverfi lmung des Bundes verfi lmten Beständen<br />

Filmduplikate anfertigen zu lassen und in den<br />

Archiven einzulagern. Von einem Teil dieser Filme wurden<br />

in einem zweiten Schritt Mikrofi ches für den Einsatz<br />

in den Lesesälen der Staatsarchive hergestellt.<br />

Das Kernproblem des Verfahrens bestand zum einen<br />

darin, dass aufgrund der knappen Mittel nur ein geringfügiger<br />

Teil der verfi lmten Bestände mikrofi chiert<br />

werden konnten, zum anderen waren die Mikrofi<br />

ches oftmals qualitativ so schwach, dass Benutzerbeschwerden<br />

zur wiederholten, zum Teil sogar generellen<br />

Freigabe der Originale führten.<br />

Einen neuen, seinerzeit geradezu revolutionären<br />

Weg schlug 1999 das Personenstandsarchiv Brühl<br />

ein. Unzufrieden mit dem skizzierten Verfahren, begann<br />

man damit, zentrale Bestände zu digitalisieren<br />

und von einem Bilddatenserver mittels eines handelsüblichen<br />

Betrachtungstools digital im Lesesaal<br />

anzubieten. 12 Qualität, Funktionalität und einfache<br />

Handhabbarkeit stießen bei den Benutzerinnen und<br />

Benutzern in Brühl auf breiten Zuspruch.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Landesarchiv im<br />

Technischen Zentrum eigene Kapazitäten zur Schutzdigitalisierung<br />

von Archivgut aufgebaut. An einem Mikrofi<br />

lmscanner und vier Aufsichtscansystemen (von<br />

DIN A2 – DIN A0) werden intensiv benutzte Bestände<br />

des Landesarchivs digitalisiert. Zugrunde liegt dabei<br />

ein Zwei-Säulen-Konzept:<br />

Abb. 5: Schadensprävention durch passive Konservierung<br />

Abb. 6: Zwei-Säulen-Konzept Schutzdigitalisierung<br />

Genutzt wird zur Herstellung von digitalen Schutzmedien<br />

zum einen der seit 1961 angewachsene reiche<br />

Fundus an Mikrofi lmen. Die Digitalisierung vom Mikrofi<br />

lm hat den großen Vorteil, weitaus preiswerter (weil<br />

schneller) als die Aufsichtdigitalisierung zu sein. Nachteil<br />

ist die gegenüber Aufsichtdigitalisaten in der Regel<br />

etwas schlechtere Qualität, da die erzeugten Digitalisate<br />

– abgesehen davon, dass sie schwarzweiß<br />

sind – naturgemäß immer nur so gut sein können wie<br />

die Filmaufnahmen, und diese weisen oftmals im Produktionsprozess<br />

entstandene Kratzer auf. Gleichwohl<br />

liefern die Filme ein sehr gut lesbares Nutzungsmedium,<br />

das gegenüber dem Mikrofi che oder Nutzungsfi lm<br />

die Vorteile des direkten und gleichzeitigen Zugriffs, der<br />

wesentlich einfacheren Handhabung und der invertierten<br />

Darstellung (also schwarz auf weiß) bietet. 13<br />

Ergänzt wird die Mikrofi lmdigitalisierung durch die<br />

Digitalisierung mit Aufsichtscannern, an denen in ho-<br />

papierrestauratoren - endfassung<strong>11</strong> <strong>11</strong> 31.01.2008 14:03:10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!