11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...
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Das wässrige Konservierungs verfahren<br />
der Neschen AG – Eine Kurzbeschreibung<br />
von Volker Hingst<br />
Seit mehreren Jahrzehnten gibt es unterschiedliche<br />
Lösungsansätze im Bereich Massenentsäuerung:<br />
z. B. liegt der Ursprung des „Bückeburger Konservierungsverfahrens“<br />
bereits im Jahre 1978, als sich<br />
das Staatsarchiv Bückeburg unter Wilfried Feindt erstmals<br />
mit dieser Problematik beschäftigte.<br />
Das wässrige Konservierungsverfahren der Neschen<br />
AG ist für die Erhaltung von Bibliotheks- und Archivgut<br />
der letzten 150 Jahre ein wichtiger Faktor geworden.<br />
Es vereinigt Umweltfreundlichkeit und den Verzicht auf<br />
schädliche Lösungsmittel mit hervorragenden Ergebnissen<br />
und bietet als einziges maschinelles Verfahren<br />
eine Papierverfestigung mittels Methylcellulose.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Zur Fixierung: Rewin® und Mesitol®<br />
Zur Entsäuerung: Magnesiumhydrogencarbonat<br />
Zur Verfestigung: Methylcellulose<br />
Als Medium: Reinwasser, erzeugt durch ein<br />
Revers-Osmose-Verfahren<br />
Resultate<br />
Die Schreibstoffe und Stempelfarben werden fi xiert,<br />
die Papiere werden entsäuert und mit einer alkalischen<br />
Reserve versehen und durch die Nachleimung zusätzlich<br />
gefestigt.<br />
Die Behandlung von Dokumenten nach dem „Bückeburger<br />
Verfahren“ hat folgende Ergebnisse:<br />
1. Anhebung des pH-Wertes auf mindestens 7,5<br />
und höchstens 9,2 1<br />
2. Einbringung einer alkalischen Reserve von bis zu<br />
2 % CaCO 3<br />
/kg<br />
3. Verfestigung von 90 % der Papiere 2<br />
Maschinentechnik<br />
In einem Zeitraum von über 10 Jahren hat die Neschen<br />
AG auf der Grundlage des Prototyps aus dem<br />
Niedersächsischen Staatsarchiv sieben weitere Maschinentypen<br />
entwickelt. Die neueste Maschine ist die<br />
CoMa 3 5, welche ab August <strong>2007</strong> in Pulheim / Brauweiler<br />
aufgebaut wird. In die gesamte Entwicklung<br />
wurden über drei Millionen Euro investiert. Diese langfristigen<br />
und kontinuierlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
führten zu permanenten Verbesserungen<br />
des Verfahrens und der Maschinentechnik:<br />
1. Verringerung der Behandlungsbäder von drei auf<br />
eins<br />
2. Verkürzung der Einwirkzeit der<br />
Konservierungslösung<br />
3. Noch behutsamerer Umgang mit dem<br />
Behandlungsgut<br />
4. Extreme Verkleinerung der Maschinentechnik<br />
5. Kostengünstigere Maschinentechnik<br />
Entwicklungsstufen der Maschinentechnik<br />
seit 1996<br />
Abb. 1: CoMa<br />
1 (Prototyp des<br />
Staatsarchivs<br />
Bückeburg) mit<br />
Drei-Bad-Prinzip<br />
und Rahmenanlage,<br />
außer Betrieb<br />
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