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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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23<br />

Das wässrige Konservierungs verfahren<br />

der Neschen AG – Eine Kurzbeschreibung<br />

von Volker Hingst<br />

Seit mehreren Jahrzehnten gibt es unterschiedliche<br />

Lösungsansätze im Bereich Massenentsäuerung:<br />

z. B. liegt der Ursprung des „Bückeburger Konservierungsverfahrens“<br />

bereits im Jahre 1978, als sich<br />

das Staatsarchiv Bückeburg unter Wilfried Feindt erstmals<br />

mit dieser Problematik beschäftigte.<br />

Das wässrige Konservierungsverfahren der Neschen<br />

AG ist für die Erhaltung von Bibliotheks- und Archivgut<br />

der letzten 150 Jahre ein wichtiger Faktor geworden.<br />

Es vereinigt Umweltfreundlichkeit und den Verzicht auf<br />

schädliche Lösungsmittel mit hervorragenden Ergebnissen<br />

und bietet als einziges maschinelles Verfahren<br />

eine Papierverfestigung mittels Methylcellulose.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Zur Fixierung: Rewin® und Mesitol®<br />

Zur Entsäuerung: Magnesiumhydrogencarbonat<br />

Zur Verfestigung: Methylcellulose<br />

Als Medium: Reinwasser, erzeugt durch ein<br />

Revers-Osmose-Verfahren<br />

Resultate<br />

Die Schreibstoffe und Stempelfarben werden fi xiert,<br />

die Papiere werden entsäuert und mit einer alkalischen<br />

Reserve versehen und durch die Nachleimung zusätzlich<br />

gefestigt.<br />

Die Behandlung von Dokumenten nach dem „Bückeburger<br />

Verfahren“ hat folgende Ergebnisse:<br />

1. Anhebung des pH-Wertes auf mindestens 7,5<br />

und höchstens 9,2 1<br />

2. Einbringung einer alkalischen Reserve von bis zu<br />

2 % CaCO 3<br />

/kg<br />

3. Verfestigung von 90 % der Papiere 2<br />

Maschinentechnik<br />

In einem Zeitraum von über 10 Jahren hat die Neschen<br />

AG auf der Grundlage des Prototyps aus dem<br />

Niedersächsischen Staatsarchiv sieben weitere Maschinentypen<br />

entwickelt. Die neueste Maschine ist die<br />

CoMa 3 5, welche ab August <strong>2007</strong> in Pulheim / Brauweiler<br />

aufgebaut wird. In die gesamte Entwicklung<br />

wurden über drei Millionen Euro investiert. Diese langfristigen<br />

und kontinuierlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

führten zu permanenten Verbesserungen<br />

des Verfahrens und der Maschinentechnik:<br />

1. Verringerung der Behandlungsbäder von drei auf<br />

eins<br />

2. Verkürzung der Einwirkzeit der<br />

Konservierungslösung<br />

3. Noch behutsamerer Umgang mit dem<br />

Behandlungsgut<br />

4. Extreme Verkleinerung der Maschinentechnik<br />

5. Kostengünstigere Maschinentechnik<br />

Entwicklungsstufen der Maschinentechnik<br />

seit 1996<br />

Abb. 1: CoMa<br />

1 (Prototyp des<br />

Staatsarchivs<br />

Bückeburg) mit<br />

Drei-Bad-Prinzip<br />

und Rahmenanlage,<br />

außer Betrieb<br />

papierrestauratoren - endfassung23 23 31.01.2008 14:03:14

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