11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...
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Robert Fuchs<br />
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um wenige Prozente. Bei der Reinigung wurden alle<br />
sichtbaren Regalteile mit einer Reinigungsfl üssigkeit<br />
aus Seife und Alkohol abgerieben. Die im Regal stehenden<br />
Bücher wurden mit Staubsaugern, die mit<br />
Saugbürste und mit Mikrofi lter ausgestattet waren,<br />
abgesaugt; stark verschmutzte Oberfl ächen nochmals<br />
mit Staubtüchern abgerieben.<br />
Bei der Reinigung dürfen aggressive Reinigungsmittel<br />
nicht direkt mit dem Kulturgut zusammenkommen.<br />
Auch sollten die Akten oder Bücher des untersten<br />
Regalfaches nicht mit dem Bodenwischsystem in<br />
Kontakt kommen, ein Umstand der heute beim Regalkauf<br />
noch selten berücksichtigt wird.<br />
Zusammenfassung<br />
Verschimmelte Bestände in Archiven und Bibliotheken<br />
werfen ein schlechtes Licht auf die durchgreifende<br />
konservatorische Betreuung der Bestände durch<br />
Bibliothekar und Archivar. Schimmel kann nur durch<br />
schlechte Lagerung, durch ungeeignetes Klima und<br />
mangelnde Hygiene auftreten. Der Grundverantwortung<br />
des Archivars und Bibliothekars obliegt die Bewahrung<br />
der ihm anvertrauten Objekte. Nach den<br />
heutigen bautechnischen, restauratorischen und konservatorischen<br />
Erkenntnissen ist es sehr einfach, Akten,<br />
Bücher und Kunstwerke so aufzubewahren, dass<br />
sie nicht von Schimmel befallen und zerstört werden.<br />
Der Sporenfl ug ist zwar ubiquitär, die Buch- und Aktenmaterialien<br />
die beste Nahrung, doch muss es<br />
in Magazinen nicht zu einem aktiven Schimmelbefall<br />
kommen. Klimaregelung und Umluft sorgen bei<br />
Schimmelsporen für ungünstige Bedingungen zur Keimung.<br />
Eine regelmäßige Reinigung der Räume, Regale<br />
und des Archivgutes vermindert die Sporenkonzentration.<br />
Kommt es nach Katastrophen dennoch zu<br />
einem Befall, können neue konservatorisch richtige<br />
Behandlungsmaßnahmen für den kostengünstigen<br />
Erhalt einer Sammlung sorgen. Immer sollte neben<br />
dem Schutz der Mitarbeiter auch der konservatorisch<br />
beste Erhalt der Bestände berücksichtigt werden.<br />
Anmerkungen<br />
1 Jürgen Reiß: Schimmelpilze, Berlin 1986. Mary-Lou E. Florian,<br />
Fungal Facts, London 2002.<br />
2 Oliver Hahn: Chemische Schädlingsbekämpfung – Risiken für<br />
Pigmente und Farbstoffe, Restauro 1999, S. 275–279.<br />
3 Christina Meier, Karin Petersen: Schimmelpilze auf Papier, Tönning<br />
2006, S. 144.<br />
4 Robert Fuchs: Schädlingsbekämpfung an befallenem Schriftund<br />
Archivgut: Vergleich alter und neuer Verfahren – Moderne<br />
Untersuchungen zur Veränderung der Molekülstruktur, in: Dem<br />
„Zahn der Zeit“ entrissen!, Neue Forschungen und Verfahren<br />
zur Schädlingsbekämpfung im Museum, Landschaftsverband<br />
Rheinland, Rheinisches Archiv- und Museumsamt, Abt. Museumsberatung,<br />
[= Publikationen der Abteilung Museumsberatung<br />
Nr. 2], Köln 1997, S. 53–83, 152–168.<br />
5 Robert Fuchs: Passive Schädlingsbekämpfung – Ein neuer Ansatz<br />
zur schonenden Konservierung von Kulturgut und zum<br />
Arbeitsschutz, in: Das Museumsdepot [= MuseumsBausteine<br />
Bd. 4, Walter Fuger, Kilian Kreilinger Hg.], München 1998,<br />
S. 131–139. Dieser Artikel ist auch in polnischer Übersetzung<br />
erschienen: Robert Fuchs, Zwalczanie Szkodników na zaatakowanym<br />
materiale bibliotecznym i archiwalnym – Porównanie<br />
starych i nowych metod. Nowoczesne metody badawcze do<br />
porównania zmian w strukturze molekularnej, in: Ochrona Zabytków<br />
200.1, Warzawa 1998, S. 63–80.<br />
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