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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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Matthias Frankenstein<br />

21<br />

der zu entsäuernden Bestände sowie die Wahl des<br />

geeigneten Entsäuerungsverfahrens ebenfalls Aufgabe<br />

des Technischen Zentrums.<br />

Organisation und Personal<br />

Die personelle Umstrukturierung innerhalb des LAV<br />

hatte zur Folge, dass die bereits bestehenden Restaurierungswerkstätten<br />

in Detmold, Münster und Düsseldorf<br />

auf zwei Stellen (eine gehobener Dienst, eine<br />

mittlerer Dienst) reduziert wurden. Da in Düsseldorf<br />

und Münster mehr als zwei Stellen existierten, wurden<br />

die Kolleginnen und Kollegen organisatorisch<br />

zum Technischen Zentrum umgesetzt. Das im Jahr<br />

2005 zuständige Ministerium für Städtebau, Wohnen,<br />

Kultur und Sport hatte den 6 Kolleginnen aus Düsseldorf<br />

eine Standortgarantie zugesichert, so dass seither<br />

eine Zweigstelle der Zentralwerkstatt im Hauptstaatsarchiv<br />

Düsseldorf existiert.<br />

In Münster besteht das Team aus 8 Restaurierungsassistentinnen<br />

und -assistenten, einer Restauratorin,<br />

einer Praktikantin und mir als Werkstattleiter. Für<br />

das im November 2006 gestartete Projekt „Landesinitiative<br />

Substanzerhalt“ arbeiten ein Restaurator und<br />

8 Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an der Vorund<br />

Nachbereitung von Entsäuerungsaufträgen. Daraus<br />

ergibt sich zurzeit eine Gesamtmitarbeiterzahl in<br />

der Zentralen Werkstatt von 26 Personen.<br />

Die Münsteraner Restaurierungsassistentinnen und<br />

-assistenten bilden 4 Zweierteams in der Papierrestaurierung<br />

für folgende arbeitsteilige Verfahren:<br />

1. Trockenreinigung / Foliierung / Sortierung nach Behandlungsmethoden<br />

2. Nassbehandlung – Wässerung und Feuchteinbettung<br />

3. Nassbehandlung – Einzel- und Langsiebanfaserung<br />

4. Nachbehandlung wie Schneiden überstehender Ergänzungen<br />

/ Sortierung Kollationierung / konservatorische<br />

Endverpackung<br />

Eine Rotation innerhalb der Arbeitsbereiche im zweiwöchentlichen<br />

Turnus hat sich angesichts der doch<br />

teilweise eintönigen Prozesse wie z. B. Trockenreinigung<br />

an der Sicherheitswerkbank als sehr hilfreich<br />

erwiesen. Die beiden Restauratoren sind mit Entwicklung,<br />

Vorgabenentwicklung und Einweisung in<br />

die Methoden sowie Kontrolle derselben beschäftigt.<br />

Die Ausführung komplizierter Einzelrestaurierungen innerhalb<br />

größerer Aufträge, Objektbetreuung bei Ausstellungen<br />

des Landesarchivs und die Anleitung der<br />

Jahrespraktikantinnen und -praktikanten obliegen<br />

ebenfalls den Restauratoren.<br />

Ebenso ist der restauratorische Sachverstand bei<br />

der Entwicklung übergreifender Bestandserhaltungskonzepte<br />

in Zusammenarbeit mit dem Dezernatsleiter<br />

oft gefragt. Ein intensiver Austausch zwischen<br />

Restauratoren und Archivaren ist durch Besuche in<br />

den Häusern sowie bei abteilungsübergreifenden<br />

Dienstbesprechungen gegeben und hat für alle Seiten<br />

positive Effekte. Die räumliche Trennung eines<br />

großen Bereichs für die Erhaltung von Archivgut zu<br />

den Archiven selbst hat sich bisher nicht als Nachteil<br />

herausgestellt.<br />

Bilanz 2006<br />

Trotz der Pilotphase mit zahlreichen Einweisungen<br />

für die Kolleginnen und Kollegen ohne originäre Ausbildung<br />

im Restaurierungsbereich haben die bereits<br />

im Jahr 2006 erbrachten Leistungen die Effi zienz einer<br />

Zentralwerkstatt belegt. Der Schwerpunkt musste<br />

und wird künftig angesichts der Mengen der zu<br />

behandelnden Bestände immer auf der Konservierung<br />

liegen.<br />

Konservatorisch behandelt /<br />

konserviert / restauriert<br />

Archivkartons<br />

Lfd.m.<br />

Akten / Bücher / Urkunden SK 1–3 370 41<br />

Akten / Bücher / Urkunden SK 4 1.708 182<br />

Kahnakten (25.541 Einzelblätter)<br />

Schadenskartiert 6.498 722<br />

SK = Schadensklasse<br />

Für Fragen zur Planung und Ausstattung besonders<br />

der hier nicht erwähnten Werkstattbereiche sowie<br />

zur Konzeption stehe ich bei Interesse gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Danken für die Unterstützung während der Planungsphase<br />

möchte ich insbesondere für die zahlreichen<br />

Anregungen der Kolleginnen und Kollegen aus<br />

den besuchten Restaurierungswerkstätten:<br />

• Landesarchiv Niedersachsen, Bückeburg<br />

• Landesarchiv Baden-Württemberg, Institut für Erhaltung<br />

von Archiv- und Bibliotheksgut Ludwigsburg<br />

• LWL-Archivamt für Westfalen, Münster<br />

• Werkstatt für Buch und Papierrestaurierung Raum,<br />

Römerstein<br />

• ZFB Zentrum für Bucherhaltung, Leipzig<br />

• Stadtarchiv Dortmund<br />

• SLUB Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek,<br />

Dresden<br />

• HAB Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel<br />

• Per Laursen, Humlebaeck (DK)<br />

Anmerkungen<br />

1 Vgl. zum Folgenden www.speicherstadt-muenster.de.<br />

2 Quelle: www.speicherstadt-muenster.de.<br />

papierrestauratoren - endfassung21 21 31.01.2008 14:03:14

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