11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...
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20 Aufbau und Aufgaben der Zentralen Restaurierungswerkstatt des Landesarchivs NRW<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Vermieter sowie den<br />
Ingenieuren, Architekten und Handwerkern war enorm<br />
lehrreich und hat zu einem für uns idealen Arbeitsplatz<br />
mit einem fundierten Nutzungskonzept geführt. An<br />
dieser Stelle betone ich gerne, dass die frühzeitige<br />
Einbindung des Nutzers mit all seinen technischen<br />
Vorstellungen unerlässlich ist.<br />
Die Bauphase wurde mit der Schlüsselübergabe<br />
am 01.12.2005 beendet. Damit hielt die WLV den bereits<br />
2004 aufgestellten Projektplan mit den ineinander<br />
verschachtelten Arbeiten der verschiedenen Gewerke<br />
exakt ein.<br />
Abb. 6: Außenansicht TZ<br />
Beschaffungsvorgänge und<br />
Investitionen<br />
Für die Bereiche Zentrale Restaurierung und Schutzdigitalisierung<br />
wurden von Seiten des LAV insgesamt 1,7<br />
Millionen Euro investiert. Davon fi elen 1,25 Millionen<br />
Euro auf die Einrichtung der Restaurierungswerkstatt<br />
und 450.000 Euro auf die Digitalisierungswerkstatt.<br />
Parallel zur Umbauplanung fi elen umfangreiche<br />
Verwaltungsaufgaben im Bereich Beschaffungen an.<br />
Viele Einsparungen konnten aufgrund gebündelter<br />
Ausschreibungen erzielt werden. Für die Ausstattung<br />
der Restaurierungsbereiche mussten eine öffentliche<br />
(< 50.000 €), 7 beschränkte (10.000–50.000 €) und<br />
über 60 freihändige Vergaben mit Beschaffungsvermerk,<br />
Angebotsauswertung, Auftragserteilung und<br />
Vergabevermerk abgewickelt werden. Glücklicherweise<br />
konnte bei einigen Geräten aufgrund ihrer Alleinstellungsmerkmale<br />
auf dem Markt – trotz ihres hohen Anschaffungspreises<br />
– auf einen Teil der sehr zeitintensiven<br />
und formalisierten Vergabearbeit verzichtet werden.<br />
Einrichtungsphase und Start der Konservierungsarbeiten<br />
am Pilotbestand<br />
Im Dezember 2005 beschäftigten wir uns fast ausschließlich<br />
mit dem Einbringen sowie dem Aufstellen<br />
sämtlicher Maschinen, Geräte und Mobiliar. Da<br />
die meisten Kolleginnen und Kollegen auch zum<br />
01.12.2005 ihre Arbeit im Technischen Zentrum aufnahmen,<br />
konnten wir gemeinsam die Räume anhand<br />
der Pläne befüllen und gestalten. Den damals noch<br />
teilweise berufsfremden Restaurierungsassistentinnen/en<br />
bot diese Arbeit einen idealen Einstieg in die<br />
Materie mit funktionaler Zuordnung der einzelnen Bereiche.<br />
Die Planbarkeit der Anlieferungen und somit<br />
auch des Personaleinsatzes gestaltete sich jedoch<br />
schwierig, da sich die Lieferanten nur schwer auf feste<br />
Anlieferungstage geschweige denn Zeiten festlegen<br />
ließen. So kam es mehrfach vor, dass die LKW’s Wartezeiten<br />
in Kauf nehmen mussten, denn der Flaschenhals<br />
war die Anlieferungsrampe. Vor dem Hintergrund<br />
des alljährlich wiederkehrenden Haushaltsjahresabschlusses<br />
im Dezember und der Verausgabung der<br />
Mittel für die Erstausstattung wäre ein Einzug zur Mitte<br />
des Jahres sicher zielführend gewesen.<br />
Parallel zu den Aufbauarbeiten konnte mit den ersten<br />
Trockenreinigungsarbeiten am Pilotbestand aus<br />
dem Hauptstaatsarchiv Düsseldorf begonnen werden.<br />
Es folgten zahlreiche Einweisungen in die verschiedenen<br />
Arbeiten.<br />
Aufgaben der Zentralen<br />
Restaurierungswerkstatt<br />
Aus den im Vorfeld des Baus eines Technischen Zentrums<br />
erstellten Konzepten ergeben sich folgende<br />
Schwerpunkte für die Zentralwerkstatt.<br />
• Die Schadenserhebungen mit Priorisierungen und<br />
Kartierungen der Bestände des LAV in den Staatsarchiven<br />
• Bündelung von Schadensbildern bzw. Archivalienarten<br />
zur gezielten Auslastung der Maschinen und<br />
Geräte<br />
• Transport und Logistik von den Staatsarchiven zum<br />
TZ<br />
• Planmäßige Konservierung und Restaurierung ganzer<br />
Bestände<br />
• Rücktransporte und sachgerechte Einbringung in<br />
die Magazine<br />
Leistungsspektrum<br />
Die Restaurierungswerkstatt ist aufgrund ihrer personellen<br />
und technischen Ausstattung nun in der Lage<br />
folgende Objektgruppen zu konservieren:<br />
• Akten<br />
• Pergamenturkunden- und Siegel<br />
• Buchblock- und Einbände inkl. Holz- und Metallarbeiten<br />
• Großformate wie Karten und Pläne<br />
Die Massenentsäuerung wird weiterhin an Dienstleister<br />
vergeben. Jedoch ist die Vor- und Nachbereitung<br />
papierrestauratoren - endfassung20 20 31.01.2008 14:03:13