11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...
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Schimmelpilze auf einmalig beschreibbaren<br />
Compact Discs (CD-R)<br />
von Luzius Dinkel<br />
Zur Thematik der Schimmelpilze in Archiven wurden<br />
bereits verschiedene Beiträge verfasst. Leider eher<br />
am Rande wird auf die Luftkeimzahlbestimmung eines<br />
Raumes eingegangen, die öfter analog zu den medizinischen<br />
Verfahren in Archiven ihre Verwendung fi n-<br />
det. Da sich der Mensch aber in einem Raum bewegt,<br />
bringen die meist quantitativ ausgelegten Verfahren<br />
aus dem Gesundheitswesen nur bedingt brauchbare<br />
Resultate. Beispielsweise wird mit dem sogenannten<br />
Luftkeimsammler ein bestimmtes Luftvolumen angesaugt,<br />
wobei die Keime auf einem Filter hängenbleiben.<br />
Diese Messmethode ergibt nur eine Ahnung<br />
der biologischen Aktivitäten, da von einem Raum nur<br />
ein geringer Teil wirklich erfasst werden kann. Sporenquellen<br />
oder Mikroklimatas, die zu erhöhten Sporenkonzentrationen<br />
führen können, sind so nicht<br />
lokalisierbar.<br />
üblichen Autoklaven, kann die Sterilisierung mittels<br />
Dampfkochtopf vorgenommen werden. Die Flüssigkeit<br />
wird in eine saubere Glasfl asche gegossen und<br />
mit dem dazugehörigen Deckel abgedeckt. Nach<br />
etwa 60 Minuten 5 im Dampfkochtopf ist die Nährlösung<br />
steril.<br />
Nach diesem Prozess wird die Flüssigkeit in sterile<br />
Einweg-Petrischalen aus dem Handel gegossen<br />
und abgedeckt. Ansonsten können Glaspetrischalen,<br />
in Aluminiumfolie gehüllt, dem Sterilisierungsprozess<br />
beigelegt werden. Während dem Abkühlungsprozess<br />
verfestigt sich die Nährlösung zu einem Gel.<br />
Luftkeimzahlbestimmung<br />
mit Agarplatten<br />
Diese an einen Zyklus gebundenen Messungen geben<br />
Aufschluss über die bestehenden biologischen<br />
Aktivitäten während einer bestimmten Zeit an einem<br />
bestimmten Ort.<br />
Anhand der Anzahl keimbildender Einheiten, dem<br />
eigentlichen „Saatgut“ von Mikroorganismen, kann<br />
das biologische Potenzial in einem Raum ermittelt<br />
werden, das in Korrelation mit bestimmten Faktoren<br />
wie Temperatur, Lichtverhältnisse, potenzielle Nahrung,<br />
Wasseraktivität 1 usw. steht.<br />
Keime sind auf eine Transportmöglichkeit wie Luftzug,<br />
Gravitation, elektrostatische Aufl adung usw. angewiesen.<br />
Diese Trägheit wird bei der Luftkeimzahlbestimmung<br />
mit Agarplatten zur Bestimmung der<br />
Keimzahldichte eines Raumes ausgenutzt, indem die<br />
durch Gravitation zu Boden sinkenden keimbildenden<br />
Einheiten auf die defi nierte Fläche der Agarplatte an<br />
einem bestimmten Ort fallen.<br />
Dazu wird ein vollständiger 2 komplexer Nährboden<br />
3 in Petrischalen ausgegossen. Die Nährböden<br />
bestehen aus Agar-Agar als Geliermittel und Malzextrakt,<br />
einem komplexen Nährstoff, auf dem die meisten<br />
Schimmelpilze 4 wachsen. Es wird je 15 Gramm<br />
der beiden Pulver mit einem Liter Leitungswasser aufgefüllt<br />
und anschliessend sterilisiert. Fehlen die dazu<br />
Abb. 1: Jede homogene Bewuchsfl äche entspricht einem<br />
Organismus<br />
Im zu überprüfenden Raum sollen diese Petrischalen<br />
strategisch gut verteilt werden und für eine Stunde<br />
geöffnet bleiben. Bei einer zyklischen Untersuchung<br />
eines Raumes sollte stets die gleiche Verteilungsordnung<br />
angewendet werden. Die Anfertigung eines<br />
Lageplans vereinfacht die Wiederholbarkeit der Anordnung.<br />
Auf diese Weise können die Daten nach statistischen<br />
Merkmalen ausgewertet werden.<br />
Zum Bebrüten genügt es, die Petrischalen einzeln<br />
verpackt in Plastikbeuteln in einem Raum von<br />
papierrestauratoren - endfassung97 97 31.01.2008 14:04:34