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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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97<br />

Schimmelpilze auf einmalig beschreibbaren<br />

Compact Discs (CD-R)<br />

von Luzius Dinkel<br />

Zur Thematik der Schimmelpilze in Archiven wurden<br />

bereits verschiedene Beiträge verfasst. Leider eher<br />

am Rande wird auf die Luftkeimzahlbestimmung eines<br />

Raumes eingegangen, die öfter analog zu den medizinischen<br />

Verfahren in Archiven ihre Verwendung fi n-<br />

det. Da sich der Mensch aber in einem Raum bewegt,<br />

bringen die meist quantitativ ausgelegten Verfahren<br />

aus dem Gesundheitswesen nur bedingt brauchbare<br />

Resultate. Beispielsweise wird mit dem sogenannten<br />

Luftkeimsammler ein bestimmtes Luftvolumen angesaugt,<br />

wobei die Keime auf einem Filter hängenbleiben.<br />

Diese Messmethode ergibt nur eine Ahnung<br />

der biologischen Aktivitäten, da von einem Raum nur<br />

ein geringer Teil wirklich erfasst werden kann. Sporenquellen<br />

oder Mikroklimatas, die zu erhöhten Sporenkonzentrationen<br />

führen können, sind so nicht<br />

lokalisierbar.<br />

üblichen Autoklaven, kann die Sterilisierung mittels<br />

Dampfkochtopf vorgenommen werden. Die Flüssigkeit<br />

wird in eine saubere Glasfl asche gegossen und<br />

mit dem dazugehörigen Deckel abgedeckt. Nach<br />

etwa 60 Minuten 5 im Dampfkochtopf ist die Nährlösung<br />

steril.<br />

Nach diesem Prozess wird die Flüssigkeit in sterile<br />

Einweg-Petrischalen aus dem Handel gegossen<br />

und abgedeckt. Ansonsten können Glaspetrischalen,<br />

in Aluminiumfolie gehüllt, dem Sterilisierungsprozess<br />

beigelegt werden. Während dem Abkühlungsprozess<br />

verfestigt sich die Nährlösung zu einem Gel.<br />

Luftkeimzahlbestimmung<br />

mit Agarplatten<br />

Diese an einen Zyklus gebundenen Messungen geben<br />

Aufschluss über die bestehenden biologischen<br />

Aktivitäten während einer bestimmten Zeit an einem<br />

bestimmten Ort.<br />

Anhand der Anzahl keimbildender Einheiten, dem<br />

eigentlichen „Saatgut“ von Mikroorganismen, kann<br />

das biologische Potenzial in einem Raum ermittelt<br />

werden, das in Korrelation mit bestimmten Faktoren<br />

wie Temperatur, Lichtverhältnisse, potenzielle Nahrung,<br />

Wasseraktivität 1 usw. steht.<br />

Keime sind auf eine Transportmöglichkeit wie Luftzug,<br />

Gravitation, elektrostatische Aufl adung usw. angewiesen.<br />

Diese Trägheit wird bei der Luftkeimzahlbestimmung<br />

mit Agarplatten zur Bestimmung der<br />

Keimzahldichte eines Raumes ausgenutzt, indem die<br />

durch Gravitation zu Boden sinkenden keimbildenden<br />

Einheiten auf die defi nierte Fläche der Agarplatte an<br />

einem bestimmten Ort fallen.<br />

Dazu wird ein vollständiger 2 komplexer Nährboden<br />

3 in Petrischalen ausgegossen. Die Nährböden<br />

bestehen aus Agar-Agar als Geliermittel und Malzextrakt,<br />

einem komplexen Nährstoff, auf dem die meisten<br />

Schimmelpilze 4 wachsen. Es wird je 15 Gramm<br />

der beiden Pulver mit einem Liter Leitungswasser aufgefüllt<br />

und anschliessend sterilisiert. Fehlen die dazu<br />

Abb. 1: Jede homogene Bewuchsfl äche entspricht einem<br />

Organismus<br />

Im zu überprüfenden Raum sollen diese Petrischalen<br />

strategisch gut verteilt werden und für eine Stunde<br />

geöffnet bleiben. Bei einer zyklischen Untersuchung<br />

eines Raumes sollte stets die gleiche Verteilungsordnung<br />

angewendet werden. Die Anfertigung eines<br />

Lageplans vereinfacht die Wiederholbarkeit der Anordnung.<br />

Auf diese Weise können die Daten nach statistischen<br />

Merkmalen ausgewertet werden.<br />

Zum Bebrüten genügt es, die Petrischalen einzeln<br />

verpackt in Plastikbeuteln in einem Raum von<br />

papierrestauratoren - endfassung97 97 31.01.2008 14:04:34

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