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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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15<br />

Aufbau und Aufgaben<br />

der Zentralen Restaurierungswerkstatt<br />

des Landesarchivs NRW<br />

von Matthias Frankenstein<br />

Grundlagen für die Entscheidungen zur Errichtung<br />

einer Zentralen Restaurierungswerkstatt waren folgende:<br />

• Gutachten Mummert & Partner (2000) und Arthur<br />

Andersen (2002)<br />

Organisationsgutachten im Auftrag des Landes<br />

NRW zur Untersuchung der Staatlichen Archive<br />

• Bestandserhaltungskonzept der AG Bestandserhaltung<br />

der Staatsarchive (2001)<br />

• Kabinettsbeschluss (2003)<br />

„Bildung eines technischen Zentrums mit insgesamt<br />

30 Stellen, das neben der zentralen Restaurierungswerkstatt<br />

die zentrale DV und die Schutzund<br />

Sicherungsverfi lmung umfasst“ (Gutachten<br />

Arthur Andersen, S. 47)<br />

• Personalbemessung des MSWKS (2003)<br />

• Entscheidung für den Standort Münster-Coerde<br />

Die Geschichte der Speicherstadt 1<br />

Erbaut wurde die Speicherstadt 1936–1939 als Heeresverpfl<br />

egungsamt für die in Norddeutschland stationierten<br />

Garnisonen.<br />

Zentrale Elemente waren die neun Kornspeicher.<br />

Imposant in ihrer fünfstöckigen Größe und gut zugänglich<br />

auf dem 600 m langen Gelände verteilt, garantierten<br />

die beiden Silospeicher 1 und 2 und die modernen<br />

Bodenspeicher die hygienische und schnell<br />

zugängliche Lagerung riesiger Mengen von Korn und<br />

anderen Gütern.<br />

Die Kornspeicher waren mit modernen Trocknungs-<br />

und Schädlingsbekämpfungsanlagen für die<br />

Bekämpfung der Getreideschädlinge, Reinigungsund<br />

Wiegeeinrichtungen ausgestattet. Der vertikale<br />

und horizontale Transport verlief über ein ausgeklügeltes<br />

Förder- und Klappensystem und bediente sich<br />

elektrischer Elevatoren, noch heute beeindruckend in<br />

Technik und Handhabung. Einzigartig und einer der<br />

Hauptgründe für die reibungslose Umwandlung in ein<br />

modernes Büro- und Kommunikationszentrum war<br />

und ist die Konstruktion.<br />

Die auf stabilen Stahlbetoneinzelfundamenten gegründeten<br />

Bauten besitzen ein Skelett aus Eisenbeton,<br />

das bei den Bodenspeichern ausgemauert und<br />

Abb. 1: Rohbau 1939<br />

bei den Senkrechtsilos mit 14 cm starken Betonaußenwänden<br />

versehen wurde. Diese äußerst belastbare<br />

und verschleißresistente Bauart hat maßgeblich<br />

dazu geführt, dass neben den Umbaumaßnahmen<br />

heute kaum noch nennenswerte Renovierungsarbeiten<br />

anfallen. Alle Speicher sind unterkellert und mit<br />

langen Außenrampen für das Be- und Entladen von<br />

Fuhrfahrzeugen versehen. So bleibt auch heute der<br />

industrielle Charakter erhalten.<br />

Die Speicher sorgten dafür, dass die Großbäckerei<br />

ihr Produktionspensum von täglich bis zu 70.000<br />

Laiben Brot erfüllen konnte. Der logistische Aufwand<br />

innerhalb des Geländes, das Lagern des Korns, das<br />

Abtransportieren zur auswärtigen Mühle, die Wiederanlieferung<br />

und die Verarbeitung des Mehls zu<br />

Tausenden von Broten kann man sich heute kaum<br />

mehr vorstellen. Entsprechend großräumig sieht die<br />

geländeeigene Bäckerei aus, heute Unternehmensstandort<br />

und Veranstaltungsforum eines Catering-<br />

Unternehmens mit einer Kantine für die Mieter der<br />

Speicherstadt.<br />

Die verkehrsgünstige Lage und die hervorragende<br />

logistische und infrastrukturelle Ausstattung machten<br />

das Gelände auch für die Alliierten zu einem wichtigen<br />

Nachkriegsstandort. Bereits bei der Bombardierung<br />

sparte man deshalb das auch aus der Luft deutlich<br />

abgrenzbare Gelände im Norden Münsters sorgfältig<br />

aus. Die Briten machten das ehemalige Hee-<br />

papierrestauratoren - endfassung15 15 31.01.2008 14:03:<strong>11</strong>

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