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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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61<br />

Fotografische Silberemulsionen<br />

auf Positivmaterialien<br />

Funktionsweisen und Schadensmechanismen<br />

von Katrin Falkenberg<br />

Dieser Beitrag geht auf den grundsätzlichen Aufbau<br />

und die Funktionsweisen von fotografi schen Silberemulsionen<br />

ein und erläutert die damit in Zusammenhang<br />

stehenden Mechanismen, die zu Bildschäden<br />

führen können. Für den Papierrestaurator soll er einen<br />

Überblick über die am weitesten verbreiteten<br />

Techniken der Silberfotografi e geben und Kenntnisse<br />

vermitteln, die zum sachgemäßen Umgang mit Fotografi<br />

en beitragen. Die Ausführungen beziehen sich<br />

dabei ausschließlich auf Positivmaterialien, wobei die<br />

Prozesse der Negativmaterialien grundsätzliche auf<br />

denselben Vorgängen basieren.<br />

Seit den Anfängen der Fotografi e in der Mitte des<br />

19. Jh. bis heute wird Halogensilber in der Schwarzweißfotografi<br />

e als Lichtdetektor und bildgebende<br />

Substanz verwendet. Als letztere spielen Silberhalogenide<br />

ebenfalls in den analogen fotografi schen Farbverfahren<br />

eine wesentliche Rolle. Im Beitrag werden<br />

zuerst die zum Verständnis wesentlichen Grundlagen<br />

des fotografi schen Prozesses mit Silberhalogeniden<br />

schematisch kurz erläutert. Es folgen Ausführungen<br />

zur Schwarzweißfotografi e, in deren Anschluss die<br />

drei wichtigsten analogen Verfahren der Farbfotografi<br />

e (chromogenes Verfahren, chromolytisches Verfahren<br />

und Diffusionsverfahren) vorgestellt und erläutert<br />

werden.<br />

Reaktionsmechanismus in Gang, der in Folge zur<br />

Aneinanderlagerung mehrerer Zwischengitter-Silberionen<br />

führt, die man ab einer bestimmten Größe als<br />

entwickelbare Latentbildkeime 2 bezeichnet. Die Latentbildkeime<br />

werden dann im Bad chemisch weiter<br />

entwickelt, d. h. die belichteten Silberhalogenid-Kristalle<br />

werden zu metallischem Silber weiter reduziert.<br />

Bei den älteren Auskopierpapieren (vgl. Auskopierpapiere)<br />

wird das Silberchlorid nicht chemisch entwickelt,<br />

sondern ausschließlich an Licht auskopiert 3 und<br />

anschließend fi xiert. Die nicht belichteten Bereiche<br />

werden im darauf folgenden Fixierbad mit Thiosulfat<br />

in wasserlösliche Verbindungen umgewandelt und anschließend<br />

ausgewässert. Zurück bleibt Silber, eingebettet<br />

in einer Gelatineschicht.<br />

Fotografischer Prozess mit<br />

Silberhalogeniden 1<br />

Für die Erzeugung eines schwarzweißen Bildes werden<br />

lichtempfi ndliche Silbersalze(= Silberhalogenide),<br />

meist Silberbromid (AgBr) oder Silberchlorid (AgCl)<br />

in ein Bindemittel eingebettet und auf einen Träger<br />

gegossen.<br />

Das lichtempfi ndliche Silberbromid bildet ein Ionengitter<br />

aus Silberionen und Bromidionen (vgl. Abb. 1).<br />

Diese Bindung ist nicht sehr stabil, so kommt es dazu,<br />

dass einzelne Silberionen ihren Gitterplatz verlassen<br />

und durch den Kristall wandern. Die Anwesenheit dieser<br />

Zwischengitter-Silberionen ist eine der Grundvoraussetzungen<br />

für den fotografi schen Prozess.<br />

Beim Auftreffen von Lichtenergie auf den Kristall<br />

wird ein Bromidion abgespalten. Dieses setzt einen<br />

Abb. 1: Kristallaufbau im Silberhalogenid, jeweils ein Silberion ist<br />

von sechs Halogenidionen umgeben (Farbabb. s. S. 148)<br />

papierrestauratoren - endfassung61 61 31.01.2008 14:04:08

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