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11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

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Luzius Dinkel<br />

99<br />

Abb. 3: Nach der Abschöpfung wurde das Pilzmaterial in einer<br />

Mineralienlösung zentrifugiert, wobei sich das unerwünschte Material<br />

absetzt. Die Lösung wird anschließend fünfmal durch eine<br />

Glaswatte gefi ltert, um eine reine Sporensuspension zu erhalten<br />

Abb. 4: Nach dem Verdunsten des Wassers bilden sich weiße<br />

auskristallisierte Bereiche, bestehend aus Mineralien und den im<br />

Komplex gebundenen Sporen<br />

Nr. Log. Nr. Kulturnr. Name Kultur seit Herkunft<br />

1 123/966 510 Aspergillus niger van Tieghem 22.10.1984 ATCC 6275<br />

2 123/1002 5<strong>11</strong> Penicillinum furiculosum Thom 22.10.1984 CMI <strong>11</strong>4933<br />

3 123/1005 549 Paecilomyces variotii Bain 02.07.1990 ATCC 18502<br />

4 123/1003 513 Gliocladium virens Miller et al. 22.10.1984 ATCC 9645<br />

5 123/959 514 Chaetomium globosum Kunze: Fries 22.10.1984 ATCC 6505<br />

6 123/1022 610 Phoma sp 9.1992 EMPA Isolation<br />

7 123/1012 637 Eurotium amstelodami Mangin 2.2003 DSMZ Nr. 62629<br />

Tab. 2: Aufl istung der verwendeten celluloseabbauenden Schimmelpilzstämme<br />

Als ergänzende Maßnahme wurde das Material nach<br />

den Richtlinien der International Electronical Comission<br />

16 getestet. Diese Normierung mit der Bezeichnung<br />

CEI IEC 68–2–10 schliesst ebenfalls Stämme,<br />

welche Cellulose abbauen mit ein (Tab. 2, Abb. 3).<br />

Der Unterschied zu dem bereits erwähnten Verfahren<br />

besteht darin, dass kein Geliermittel (Agar-Agar)<br />

eingesetzt wird. Das Probematerial wird nur mit der<br />

Sporensuspension (einmal vollständig und einmal unvollständig)<br />

besprüht und in Feuchtkammern bei Temperaturen<br />

von 29 °C und einer relativen Feuchte von<br />

75 %, 85 % oder 95 % bebrütet.<br />

Agarplattentest ISO 846<br />

Vorgehensweise<br />

Der Test sollte nachweisen, ob eine Kontamination des<br />

Materials überhaupt möglich ist. Die CD-R Rohlinge<br />

wurden in direktem Kontakt auf Nährböden gelegt und<br />

anschliessend im Sprühverfahren mit der Sporensuspension<br />

kontaminiert. Der Saccharose-Zusatz nach<br />

ISO B beschleunigt das Wachstum in der ersten Phase<br />

und ermöglicht die Beantwortung auf die Frage nach<br />

der fungistatischen Wirkung des Testmaterials.<br />

Das Wachstum nach ISO A erfolgt langsamer, da<br />

sich der Pilz erst auf die potenzielle Nahrung einstellen<br />

muss. Die Geschwindigkeit dieser Einstellung ist bei<br />

gleichen Umweltbedingungen zwischen den Organismen<br />

unterschiedlich, was eine präzisere Auswertung<br />

ermöglicht. Die Proben wurden anschliessend für 80<br />

Tage bei einer Temperatur von 29 °C bebrütet.<br />

Wachstumsstadien<br />

Auf Abbildung 4 sind die auskristallisierten Salze der<br />

Sporensuspension zu erkennen. Die Sporen werden<br />

so an einen Ort des zu testenden Materials gebunden.<br />

Abbildung 5 zeigt das Mycelwachstum nach<br />

etwa 7 Tagen. Deutlich zu erkennen sind die Hyphen<br />

des Mycels, welche sich ihren Weg aus dem Salzkristall<br />

bahnen. Anschließend wachsen die Pilzfäden zu<br />

einem Netzwerk zusammen (Abb. 6). Das Netzwerk<br />

papierrestauratoren - endfassung99 99 31.01.2008 14:04:35

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