11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

Volker Hingst
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Inhaltsstoffe
Zur Entsäuerung: geeignete Alkalisalze
Zur Verfestigung: Cellulosederivate
Als Medium: inerte Trägerfl üssigkeit
Resultate
Durch ein neutrales Prüfi nstitut (Papiertechnische Stiftung
– PTS) wurden für das neu entwickelte Konservierungsverfahren
folgende Ergebnisse der Behandlung
ermittelt:
Parameter unbehandelt behandelt
ph-Wert 5,1 9,2
Abb. 12: Technikumsanlage Buchkonservierung, ab Herbst 2007
in Pulheim / Brauweiler
ter wird dieser mit der Entsäuerungs- und Verfestigungslösung
gefl utet und die geöffneten Bücher unter
ruhiger Bewegung sanft angeströmt. So erhält die Behandlungslösung
Zugang bis tief in den Buchfalz. Falls
erforderlich, kann dem Wirkstoffbad ein Reinigungsbad
vorgeschaltet werden, um Staub und andere lose
Verunreinigungen schonend zu entfernen. Nach kurzer
Einwirkzeit wird die Konservierungslösung in Lagerbehälter
zurückgepumpt, und die Bücher werden
mit Unterstützung von Vakuum und geringer Wärme
getrocknet. In einem hermetisch abgeschlossenen
Kreislaufprozess wird die Behandlungslösung zu weiterer
Verwendung zurückgewonnen.
Anschließend kann das Trägersegment mit den behandelten
Büchern aus der Anlage entnommen und
für die nächste Charge mit einem in der Zwischenzeit
neu bestückten Träger ausgetauscht werden. Die
konservierten Bücher können ohne Nachbehandlung
sofort verwendet werden. In einer für Schriftgut bis zu
Folioformaten ausgelegten Baugröße wird die in ein
Behandlungs- und ein Servicemodul aufgeteilte Anlage
mit einem Platzbedarf von ca. sechs Quadratmetern
transportabel und für einen mobilen Einsatz
geeignet sein.
Alkalireserve in Mol/kg 0,0 0,65
Alkalireserve in CaCo 3
/kg 0,0 3,2 %
Tab.1: Behandlungsergebnisse der Buchkonservierungsanlage
Anmerkungen
1 Vereinzelt können Papiere, die besonders fl üssigkeitsabweisend
sind, einen pH-Wert zwischen 7 und 7,5 aufweisen.
2 Die Nachleimung mit Methylcellulose stabilisiert die Papiere und
macht sie gebrauchsfähiger. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass
noch intakte Papierfasern allerdings kaum eine Zunahme der
Festigkeit erfahren und vollständig brüchige Fasern auch nur
geringfügig verstärkt werden können.
3 CoMa ist eine Abkürzung und steht für Kon servier ungs -
maschine.
4 Diese Norm für die Herstellung alterungsbeständiger Papiere
beinhaltet u. a.: die Verwendung von reinem Zellstoff, ohne Lignin,
neutraler Masseleimung und Einbringung einer alkalischen
Reserve.
5 Die Kapillarkraft des Wassers lässt diese Papiere im nassen Zustand
an den Stabgefl echtbändern haften, wodurch es zu einer
mechanischen Beschädigung des Blattes bei der Übergabe
durch die Bürstenwalzen kommen kann.
6 Diese sollten nicht mit alkalischen Medien in Kontakt kommen,
da es zu einem Farbumschlag von Blau nach Braun und / oder
einem Ausbleichen des Farbstoffs kommen kann.
7 Papierabdeckung mit Stempel / Prägung auf Siegelmasse.
8 Verwendet werden Scrynelle mit einer Maschenweite von ca.
300 µm.
papierrestauratoren - endfassung27 27 31.01.2008 14:03:34