11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...
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Andreas Kieffer<br />
39<br />
Tragfähigkeit und Traglast<br />
Der Materialheber ist für eine maximale Tragfähigkeit<br />
von 100 kg ausgelegt. Unsere Pappensandwiches<br />
wiegen pro Stück (im Format von 50 x 60) durchschnittlich<br />
0,89 kg. Das Gewicht der Stapelpalette ist<br />
(geschätzt) mit 20 kg zu veranschlagen. Eine Palette<br />
mit 100 Pappen darauf und noch drei bis vier dicken<br />
Pressbrettern dazu wiegt mehr als zulässig. Die Last<br />
übersteigt damit die Tragfähigkeit des Gerätes um<br />
etwa 20 kg. In der Praxis wird man aber den vollständigen<br />
Stapel nicht zusätzlich anheben solange, sich<br />
die oberen Pappen in angenehmer Arbeitshöhe befi n-<br />
den. Erst wenn einige weggenommen sind, wird die<br />
fehlende Höhe angepasst. Bis dahin steht die Palette<br />
auf dem Fußboden. Mit anderen Worten: Je höher die<br />
Palette gehoben werden muss, umso leichter wird sie,<br />
und umgekehrt: Je schwerer die Last, desto tiefer die<br />
Palette und damit auch der Lastschwerpunkt.<br />
Rollen<br />
Die Palette soll auch ohne den Materialheber bequem<br />
bewegt werden können. Am besten geeignet hinsichtlich<br />
der Abmessungen sind so genannte Minirollen für<br />
Tische, Geräte und Apparate. Es ist nicht vorgesehen,<br />
die Paletten über weite Wege zu verschieben, sondern<br />
eher sie ein Stück beiseite zu schieben, wenn<br />
Platz gebraucht wird. Die gebräuchliche Anordnung<br />
zu 2 Lenk- und 2 Bockrollen ergibt gute Geradeausund<br />
Kurvenfahrt. Zur Berechnung der Tragfähigkeit<br />
gilt folgende Formel:<br />
Tragkraft pro Rolle =<br />
Eigengewicht des Wagens + Zuladung<br />
3<br />
Demnach reichen Polyamidräder mit einer Tragkraft<br />
von 40 kg aus.<br />
Zurrgurte<br />
Anstelle von Pressen verwenden wir Zurrgurte nach<br />
DIN EN 12195, die es in verschiedenen Ausführungen<br />
gibt. Wir verwenden 50 mm breite, einteilige, so genannte<br />
Endlosgurte und umreifen damit die Stapel.<br />
Der einteilige Zurrgurt besteht aus einem langen Gurtband<br />
und einer Ratsche. Die zulässige Zuglast ist mit<br />
4000 daN angegeben, das sind vier Tonnen. Daraus<br />
ergeben sich 1,3 kg/cm², bezogen auf unser Format<br />
50 x 60 cm, was immer noch um ein vielfaches geringer<br />
ist als Schlagradpressen oder hydraulische Pressen<br />
erreichen (bis zu 5 kg/cm²). Die tatsächlich von<br />
Hand erreichte Presskraft beträgt weniger als 1 kg/<br />
cm². Der einfacheren Handhabung wegen verwenden<br />
wir nur einen Gurt je Stapelpalette.<br />
Die Saughaube<br />
Saughauben verteilen den Luftstrom auf alle Pappen<br />
im Stapel und sorgen für gleichmäßige Strömungsverhältnisse.<br />
Dazu muss die „Entnahmestelle“, an die<br />
der Saugschlauch angeschlossen ist, etwa 30 Zentimeter<br />
vom Pappenstapel entfernt sein.<br />
Die Bauweise der Haube ist aus den Abbildungen zu<br />
ersehen: Es handelt sich um einen offenen Kasten aus<br />
Kapa-Plast. Die Seiten sind doppelt stark ausgeführt,<br />
die Innenkanten mit Kiefernholzleisten verstärkt. Die<br />
Ausführung ist ausreichend stabil, es entsteht nur geringer,<br />
kaum messbarer Unterdruck.<br />
Genügend Abstand:<br />
Ganzflächig gleichmäßiger Luftstrom<br />
Abb. 7: Saughaube Wirkprinzip<br />
Saugluft<br />
Schon im Entwicklungsstadium war beabsichtigt die<br />
Vakuumanlage des Instituts für die Strömungstrocknung<br />
zu nutzen. Ein Seitenkanalverdichter (Becker)<br />
mit etwa 4 KW Leistung erzeugt 80 m³/h Volumenstrom,<br />
gemessen an der freien Fläche des geschichteten<br />
Stapels. Demnach werden stündlich 80 Kubikmeter<br />
Luft durch den Stapel hindurchgesaugt. Da der<br />
Stapel jedoch rückseitig offen ist kann sich Unterdruck<br />
nicht aufbauen – er ist praktisch nicht messbar.<br />
Wie der Luftstrom zustande kommt – Sog oder<br />
Druck – ist eigentlich gleichgültig, wichtig ist die innerhalb<br />
einer Zeiteinheit durchgesetzte Luftmenge, der<br />
Volumenstrom.<br />
Bilanz<br />
Zu dicht dran:<br />
Lokal konzentrierter Luftstrom<br />
Das vorgestellte System ist seit etwa 2 Jahren unverändert<br />
im Einsatz, und zwar ausschließlich als<br />
Schlusstrocknung. Etwa zehntausend Blätter wurden<br />
dabei zuverlässig getrocknet. Die Trocknung geschieht<br />
in der Regel über Nacht. Nach 16–18 Stunden<br />
ist Ausgleichsfeuchte mit der Raumluft erreicht. Alles<br />
trocknet gleichzeitig, Restauriergut, Trockenpappen<br />
und Vliese. Deshalb können die Papiere sofort rücksortiert<br />
und gegebenenfalls endbearbeitet werden.<br />
papierrestauratoren - endfassung39 39 31.01.2008 14:03:44