11 / 2007 - Arbeitskreis Nordrhein-Westfälischer ...

Marcus Stumpf
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nahmen von Dienstleistern erledigt, mit denen zum
Teil auch überjährige Verträge geschlossen wurden,
um Bestände planvoll und kontinuierlich bearbeiten
lassen zu können. Hierzu wurden Verpfl ichtungsermächtigungen
genutzt. 16
Zunächst werden die für die Entsäuerung vorgesehenen
Bestände auf entsäuerungsrelevante und entsäuerungskritische
Materialien und Schadensbilder
untersucht. Soweit erforderlich, werden die extrem
kostenintensiven vorbereitenden Maßnahmen (Sichtung,
Entmetallisierung, ggf. Aufheftung) in der Zentralwerkstatt
erledigt. Ziel ist es, die zur Verfügung
stehenden Mittel möglichst zu 100 % für die reine maschinelle
Entsäuerungsleistung aufzuwenden. Hierbei
hilft die von der Landesregierung im vergangenen Jahr
initiierte, auf eine Laufzeit von 5 Jahren angelegte „Initiative
Substanzerhalt“ sehr. 17 Denn im Technischen
Zentrum sind im Rahmen der Initiative acht zusätzliche
Kräfte tätig, die von einem ebenfalls für das Projekt
eingestellten Restaurator begleitet werden und
die vorbereitenden und ergänzenden Konservierungsarbeiten
erledigen.
Anmerkungen
1 Wilfried Reininghaus: Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen.
Entstehung, interne Organisation, Aufgaben und aktuelle Ziele.
In: Der Archivar 57, 2004, S. 295–300; Mechthild Black-Veldtrup:
Aufbruch – Umbruch. Ein altes Staatsarchiv im neuen Landesarchiv
NRW. In: Der Archivar 59, 2006, S. 3–6.
2 Mario Glauert / Sabine Ruhnau: Bestandserhaltung beginnt im
Kopf, nicht im Geldbeutel. Zur Einführung. In: Verwahren, Sichern,
Erhalten. Handreichungen zur Bestandserhaltung in
Archiven, hg. von dens. (Veröffentlichungen der brandenburgischen
Landesfachstelle für Archive und Bibliotheken 1), Potsdam
2005, S. 1–12, hier S. 3 (online: http://www.uni-muenster.
de/Forum-Bestandserhaltung/downloads/001_012_Glauert_
Ruhnau_Einfuehrung.pdf).
3 Mechthild Black-Veldtrup: Aufbruch – Umbruch (wie Anm. 1),
S. 5.
4 Vgl. schon Wolfgang Bender: Kampf dem Papierzerfall Die
Massenentsäuerung von Archivgut als ein Mittel der Bestandserhaltung.
In: Der Archivar 54, 2001, S. 297–302 (= http://www.
archive.nrw.de/archivar/2001-04/A03.htm) mit einem ersten Resümee.
5 In konzeptioneller Hinsicht ist da vor allem zu nennen, dass die
zentrale Restaurierungswerkstatt nicht die Werkstätten bei den
Staatsarchiven ersetzt, sondern ergänzt. Der Grundgedanke,
dass restauratorische Kompetenz bei den Archiven zu belassen
sei, überzeugte die Gutachter. Allerdings mussten die Restaurierungswerkstätten
Düsseldorf und Münster personelle Einbußen
zugunsten des Technischen Zentrums hinnehmen. Das Hauptstaatsarchiv
Düsseldorf gab ferner zentrale Zuständigkeiten für
Sicherungsverfi lmung und die so genannte Kahnaktenkonservierung
ab, das Staatsarchiv Münster die zentrale Koordination
der Haushaltsmittel für Schutzverfi lmung und Massenentsäuerung.
Bei den so genannten Kahnakten handelt es sich um Archivgut,
das im Zuge einer Auslagerung Anfang 1945 mit dem
Binnenschiff „Main 68“ auf dem Mittellandkanal untergegangen
ist, nach Kriegsende geborgen wurde und starke Wasserschäden
aufweist. Seit Jahrzehnten wird dieses zum Teil schwerstbeschädigte,
verblockte Material im Rahmen eines Langzeitsonderprogramms
bearbeitet.
6 Hartmut Weber: Integrative Bestandserhaltung von Archiv- und
Bibliotheksgut. In: Der Archivar 44, 1991, Sp. 77–83; Reiner Hofmann:
Die Bestandserhaltungsaktivitäten des Bundesarchivs,
http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/grundlagen/allg-hofmann.html.
Ausdrücklich gedankt sei an dieser
Stelle den Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten in Bückeburg,
Ludwigsburg, Göttingen und Wolfenbüttel für Ihren
fachlichen Rat.
7 Glauert / Ruhnau, Bestandserhaltung (wie Anm. 2), S. 2.
8 Glauert / Ruhnau, Bestandserhaltung (wie Anm. 2), S. 9.
9 Das Erfassungsraster ist inspiriert von den schon vor einigen
Jahren erstellten und stetig aktualisierten Prioritätenlisten zur
Bestandserhaltung des Hauptstaatsarchivs Düsseldorf.
10 Den Rahmen geben die Grundsätze zur Durchführung der Sicherungsverfi
lmung von Archivalien in der Fassung vom 1. März
1987 vor, bes. Abs. 3; vgl. Abdruck in: Der Archivar 40, 1987,
S. 462–471, hier S. 462.
11 So wörtlich der Kabinettsbeschluss der Landesregierung NRW
vom 28. Mai 2002.
12 Wolf-Rüdiger Schleidgen: Pixel contra Mikrofi che. Erfahrungen
mit neuen Formen der Nutzung von Archivgut im Nordrhein-
Westfälischen Personenstandsarchiv Rheinland. In: ders. / Verena
Kinle (Hg.): Zwischen Tradition und Innovation. Strategien für
die Lösung archivischer Aufgaben am Beginn des 21. Jahrhunderts
(Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes
Nordrhein-Westfalen, E 8), Siegburg 2002, S. 247–271; Christian
Reinicke: Digitalisierung im Archiv – neue Nutzungs- und
Publikationsformen im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Personenstandsarchiv
Brühl: https://eldorado.uni-dortmund.de/
bitstream/2003/21361/1/reinicke.pdf.
13 Dabei sei darauf hingewiesen, dass der Scanprozess selbst den
geringsten Aufwand darstellt. Die nachfolgenden Arbeiten zur
Einsortierung der Digitalisate nach Signaturen verursachen, soweit
nicht automatisierbar, einen erheblichen Anteil am aufzubringenden
Aufwand.
14 So wörtlich der Kabinettsbeschluss der Landesregierung NRW
vom 28. Mai 2002.
15 So wörtlich der Kabinettsbeschluss der Landesregierung NRW
vom 28. Mai 2002.
16 Zu den Massenentsäuerungsmaßnahmen des Landesarchivs
NRW ausführlich Marcus Stumpf: Massenentsäuerung im Landesarchiv
Nordrhein-Westfalen – Erfahrungen mit dem Neschen-Verfahren.
In: Der Archivar 60 (2007). S. 112–118.
17 Vgl. den Beitrag von Christel Stockmann in diesem Band und
ferner Norbert Kühn / Ulrich Helbach / Benedikt Mauer / Udo Müller:
Papierentsäuerung nichtstaatlicher Archive im Rheinland –
Erfahrungsberichte aus dem Historischen Archiv des Erzbistums
Köln, dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf und
dem Stadtarchiv Erftstadt. In: Der Archivar 60, 2007, S. 44–46,
sowie die stets aktuelle Berichterstattung des LWL-Archivamtes
für Westfalen zum Projekt: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Archiv
amt/substanzerhalt/index2_html.
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