20.01.2015 Aufrufe

Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Positionen <br />

"gefallene Schöpfung". Selbst wenn<br />

Homosexualität anlagebedingt und<br />

nicht durch Prägung erworben worden<br />

wäre, hätte dies für die ethische Beurteilung<br />

keine ausschlaggebende Bedeutung.<br />

Homosexualität ist eine deutliche Abweichung<br />

von <strong>der</strong> Ordnung des Lebens<br />

<strong>der</strong> Geschlechter, wie Gott sie will. Wir<br />

sind immer zugleich Täter und Opfer in<br />

diesem Geflecht von Schuld. Die<br />

Anerkennung solcher Schuldverflochtenheit<br />

und die Übernahme <strong>der</strong>Verantwortung<br />

für das eigene Leben sind nur<br />

möglich, weil <strong>der</strong> gekreuzigte und auferstandene<br />

Jesus Christus zugleich<br />

Gottes Todesurteil und begnadigen<strong>der</strong><br />

Freispruch für uns ist. Im Vertrauen auf<br />

ihn müssen wir nicht mehr versuchen,<br />

uns durch Erklärungen und Entschuldigungen<br />

unserer Verantwortung zu<br />

entziehen.<br />

3. Die Diskriminierung<br />

Homosexueller<br />

Die aktuelle Diskussion wird dadurch<br />

erschwert, daß eine kritische Einschätzung<br />

homosexueller Praxis mit <strong>der</strong>.<br />

Diskriminierung homosexuell leben<strong>der</strong><br />

Menschen gleichgesetzt wird. Auch<br />

wird <strong>der</strong> Verdacht geäußert, eine solche<br />

Kritik führe am Ende zu jener<br />

Mißachtung Homosexueller, die sie in<br />

<strong>der</strong> Nazizeit zu Opfern einer verbrecherischen<br />

Willkür machten. Die Verbrechen<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit müssen uns<br />

heute beson<strong>der</strong>s empfindsam gegenüber<br />

je<strong>der</strong> Disqualifizierung o<strong>der</strong> gar .<br />

Diskriminierung homosexueller Menschen<br />

machen. Gerade als Christen<br />

sollten wir uns daher entschlossen gegen<br />

jede Herabsetzung und Entwürdigung<br />

Homosexueller zur Wehr setzen<br />

und ihnen mit Wertschätzung begegnen.<br />

Eine solche Achtung <strong>der</strong> Personen<br />

muß aber nicht notwendig eine<br />

Bejahung ihrer Lebensführung einschließen.<br />

IV. Orientierungen<br />

1. Gottes Ja und Nein<br />

Das Evangelium lehrt uns die Unterscheidung<br />

von Person und ihrem Verhalten.<br />

Gott sagt Nein zur Sünde, aber<br />

er sagt das Ja seiner rettenden Liebe<br />

zum Sün<strong>der</strong>. Diese Grundunterscheidung<br />

ist für uns Menschen lebensrettend.<br />

Sie gilt allen Menschen. Darum<br />

muß auch das Nein zur praktizierten<br />

Homosexualität mit dem Ja zum homosexuellen<br />

Menschen verbunden werden.<br />

Hierin muß sich die Gemeinde <strong>der</strong><br />

Christen von <strong>der</strong> Gesellschaft, in <strong>der</strong> sie<br />

lebt, unterscheiden. Wir sehen wohl,<br />

daß diese Unterscheidung den Betroffenen<br />

manchmal schwer verständlich<br />

zu machen ist. Trotzdem müssen wir<br />

darauf bestehen, daß die Kritik von<br />

Christen an <strong>der</strong> homosexuellen Praxis<br />

nicht von einem allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Vorurteil bestimmt, son<strong>der</strong>n<br />

von Urteil und Liebe Gottes geleitet<br />

ist. Gott will uns mit seinen Geboten<br />

den Weg zum Gelingen des Lebens<br />

weisen.<br />

Es ist wichtig, daß homosexuelle Menschen<br />

Annahme und Hilfe <strong>der</strong> christlichen<br />

Gemeinschaft erfahren. Wir müssen<br />

bekennen, daß die christliche Gemeinde<br />

in dieser Hinsicht häufig entscheidende<br />

Hilfe schuldig geblieben<br />

ist, weil sie die Unterscheidung von<br />

Person und Verhalten nicht erkennbar<br />

praktiziert hat. Homosexuelle Menschen<br />

sind in ein verhängnisvolles<br />

Doppelleben getrieben worden, weil<br />

die christliche Gemeinschaft sie nicht<br />

eine Atmosphäre <strong>der</strong> Offenheit und<br />

Aufnahmebereitschaft spüren ließ, in<br />

<strong>der</strong> sie hätten ehrlich werden können.<br />

Die Zuwendung zum homosexuellen<br />

Menschen kann allerdings nicht zur<br />

Folge haben, daß Gottes Maßstäbe im<br />

Blick auf praktizierte Homosexualität<br />

mißachtet werden.<br />

104

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!