Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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<strong>Schwerpunkt</strong><br />
zung zeigt sich am Mangel an theologischer<br />
Relativierung von Sexualität.<br />
Diese ist we<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>e<br />
Lebensvollzüge beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Sünde<br />
ausgesetzter Bereich, noch eröffnet<br />
sie in herausgehobener Weise Zugang<br />
zum Göttlichen.<br />
6.10 Die Entdeckung <strong>der</strong> Kraft<br />
<strong>der</strong> Gnade<br />
Gerade die Verbindung von Sexualität<br />
und Sünde bedarf dringend theologischer<br />
Relativierung. Auch wenn sie<br />
theologisch zu Recht besteht, wird<br />
sie dann illegitim, wenn sie nicht im<br />
Licht von Gnade erfolgt. Das müßte<br />
neu und verstärkt ins Zentrum <strong>der</strong> Debatte<br />
rücken: nicht was Gericht und<br />
Urteil in <strong>der</strong> Frage von Homo- (und<br />
Hetero-)sexualität ist, son<strong>der</strong>n worin<br />
Gottes Gnade besteht und wie ihr<br />
menschlicherseits entsprochen werden<br />
kann.<br />
6.11 Die ErfLillung des Doppelgebotes<br />
<strong>der</strong> Liebe<br />
Die ethische Entsprechung <strong>der</strong> Gnade<br />
Gottes besteht in <strong>der</strong> ErfUHung des<br />
Doppelgebotes <strong>der</strong> Liebe. Wie soll<br />
dies im Beieinan<strong>der</strong> von homo- und<br />
heterosexuellen Christinnen geschehen<br />
Zwar scheint klar zu sein, daß die<br />
Liebe zu Gott nicht ohne die zum<br />
Menschen vorkommen darf und umgekehrt.<br />
zu Kapitel s:<br />
Sexualpädagogische Akzente<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
6.12 Erstellung von Arbeitshilfen zum<br />
Thema Sexualität, die auch zum Thema<br />
Homosexualität umfassend informieren,<br />
Material zur Diskussion <strong>der</strong> Problemlagen<br />
in ihren unterschiedlichen<br />
Bezügen liefern, sachgerechte und vorurteilsfreie<br />
Informationen über homosexuelle<br />
Lebenslagen und LebensweIten<br />
bieten und die helfen, Feindbil<strong>der</strong><br />
und Ängste abzubauen.<br />
6.13 Einig ist sich die Projektgruppe<br />
darin, daß in Gesellschaft und Kirche<br />
und also auch in den pädagogischen<br />
Bezügen <strong>der</strong> evangelischen <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
auf ein Klima <strong>der</strong> gegenseitigen<br />
Annahme und des angstfreien Gespräches<br />
hingearbeitet werden muß. Dazu<br />
gehören unabdingbar, innere und äußere<br />
"Räume zu leben" - für Homosexuelle<br />
und Heterosexuelle gleichermaßen.<br />
Unterschiedlicher Meinung ist die<br />
Projektgruppe dahingehend, ob pädagogisches<br />
Ziel ein Leben ohne homosexuelle<br />
Praxis sowie die Bereitschaft<br />
zu einer Therapie sein solle, o<strong>der</strong> ob<br />
pädagogisches Ziel die vorurteilsfreie<br />
Akzeptanz, <strong>der</strong> herrschaftsfreie Dialog<br />
und die umfassende Emanzipation Homosexueller<br />
sein soll.<br />
Die Gefahr aber besteht, daß über<br />
einer möglichen Konzentration auf die<br />
Liebe zu Gott, die seinen Geboten treu<br />
sein will, die Liebe zu Menschen verzerrt<br />
wird. Denn die Menschen drohen,<br />
nur noch im Raster von Normen wahrgenommen<br />
zu werden. Umgekehrt<br />
steht eine vermeintlich vorbehaltlose<br />
Annahme von Menschen in <strong>der</strong> Gefahr,<br />
Gott zum überflüssigen Anhängsel<br />
menschlicher Beziehungen zu machen,<br />
die durch keine Gerechtigkeitsfor<strong>der</strong>ung<br />
mehr zu irritieren sind.<br />
6.14 Einig ist sich die Projektgruppe<br />
darin, daß Begegnungen Homosexueller<br />
und Heterosexueller das gegenseitige<br />
Verstehen för<strong>der</strong>n.<br />
Uneinigkeit bleibt dahingehend,<br />
ob solche Begegnungen zum Schutz<br />
von <strong>Jugend</strong>lichen nach bestimmten<br />
Kriterien (Alter, Situationen, Lebensla·<br />
gen) eingegrenzt werden müssen.<br />
Uneinigkeit bleibt weiter dahinge·<br />
hend. ob Begegnungen in Form vor<br />
empirischen Erfahrungen in <strong>der</strong> homo'<br />
sexuellen Szene för<strong>der</strong>lich sind.<br />
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