Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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<strong>Schwerpunkt</strong><br />
dungshilfen, ob sie mit ihrem Freund ... das an<strong>der</strong>e Gesicht <strong>der</strong> Sexualität<br />
o<strong>der</strong> ihrer Freundin zusammenziehen (Gewalt, Mißbrauch, Pornographie,<br />
sollen, wie sie mit Eifersucht umgehen Prostitution)<br />
'können, wie Sexualität in ihrer Bezie ... Geschlechtsrollenvorstellungen<br />
hung lebendig bleiben kann."4<br />
Es gibt immer noch zahlreiche Ich habe IhneD ein Grundlagenwerk<br />
<strong>Jugend</strong>verbände, in denen ein Defizit neueren Datums mitgebracht, das ich<br />
sexualpädagogischer Maßnahmen zu zu den Besten zähle, die auf dem Markt<br />
verzeichnen ist. Dies liegt weniger am sind. Es wurde von Siegfried Keil und<br />
Desinteresse <strong>der</strong> <strong>Jugend</strong>lichen als viel· Uwe Sielert herausgegeben. Ersterer<br />
mehr an den Problemen, die Erwach· ist Professor für Sozialethik an <strong>der</strong><br />
sene damit haben. Häufig sind Meinun· Universität Marburg und Präsident <strong>der</strong><br />
gen zu hören wie: "Die <strong>Jugend</strong>lichen . <strong>Evangelischen</strong> Aktionsgemeinschaft<br />
regeln das schon selbst", "das ist kein für Familienfragen. Letzterer ist Profeswichtiges<br />
ThemaJür unseren Verband", sor für Erziehungswissenschaft an <strong>der</strong><br />
"wir sind ein po!i~ischer (christlicher) Pädagogischen Hochschule in Kiel und<br />
Verband, da ist dieses Thema nur eine Vorsitzen<strong>der</strong> des Instituts für Sexual<br />
Randfrage" und "das ist <strong>der</strong>en Privat· pädagogik Dortmund.<br />
angelegenheit".5<br />
In diesem Materialband wird von <strong>der</strong><br />
Gleichwertigkeit heterosexueller und<br />
8 Ziele <strong>der</strong> Sexualerziehung<br />
homosexueller Lebensformen ausgegangen.<br />
Mädchen und Jungen haben ein betischen<br />
Bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> didak·<br />
rechtigtes Bedürfnis nachSexualität im '<br />
Anregungen für die <strong>Jugend</strong>rechtigtes<br />
weitesten Sinne: Körperkontakt, Lust, arbeit wird eine einseitig heterose·<br />
Spiel, Vertrauen und Geborgenheit. xuelle Ausrichtung vermieden, .um <strong>der</strong><br />
Sexualpädagogik kann dazu beitragen, "zwangsheterosexuellen Sichtweise<br />
daß die verschiedenen Äußerungsforgenzusteuern.<br />
von Menschenbeziehungen" entge·<br />
men von Sexualität anerkannt werden.<br />
6<br />
Ein einengendes Verständnis von Se·<br />
xualität als Genitalität behin<strong>der</strong>t die Sexualerziehung ist nicht nur wert-voll<br />
Fähigkeit junger Menschen, ihre Sinne im Sinne von ,.wichtig und bedeutzu<br />
gebrauchen, zu entwickeln und zu . sam", son<strong>der</strong>n sie hat viel mit Werten;<br />
achten.<br />
Normen und Moral zu tun. In <strong>der</strong><br />
Sexualerziehung darf auf Werte und<br />
Neueste sexualpädagogische Materia· Normen als Orientierung nicht verzichlen<br />
gehen von einem umfassenden tet werden. Sie bedürfen in einer<br />
ganzheitlichen Sexualitätsbegriff aus. demokratischen Gesellschaft wie <strong>der</strong><br />
Sexualpädagogische Arbeit umfaßt unsrigen jedoch <strong>der</strong> Begründung. Sie<br />
demnach:<br />
müssen diskutier- und kritisierbar sein.<br />
... die klassische Aufklärungsarbeit Grundkonsens, auf dem eine kritische<br />
... Beziehungsthemen (Wie kommen Debatte über Homosexualität, vorehe·<br />
wir zusammen, wie erhalten wir Bezie· llehen Geschlechtsverkehr, Prostituhung<br />
aufrecht, was ist Eifersucht ...) tion, Pornographie, Schwangerschaft<br />
... Orientierungen, Werte, Tugenden,<br />
Ethik und Moral 4 Sielert, 1991, 5.25<br />
... Äußerlichkeiten und Inneres Ou 5 Sielert, 1991, S. 27<br />
gendliche experimentieren viel mit<br />
6 Keil Siegfried/Sielert, Uwe: Materialbane<br />
ihrem Äußerlichem) Sexualpädagoik, S. 11<br />
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