Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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<strong>Schwerpunkt</strong><br />
Jungen und Männer machen häufig<br />
die Erfahrung, daß sie sich unter<br />
ihresgleichen von <strong>der</strong> Sportgruppe<br />
über die Freundesclique bis zu Gruppierungen<br />
des Berufslebens viel<br />
selbstverständlicher und konfliktfrei~r<br />
bewegen, sich viel besser verstanden<br />
fühlen als in gemischten Gruppen.<br />
Es ist geläufig, in diesem Zusammenhang<br />
von einer Männer- und Frauenweit<br />
mit entsprechend unterschiedlichen<br />
Kulturen zu sprechen. Somit ist es<br />
nicht übertrieben, Männer und Frauen<br />
als homosozial und homokulturetl zu<br />
bezeichnen.<br />
Homophilie<br />
Wenn Jungen mit Jungen und Mädchen<br />
mit Mädchen eng befreundet sind und<br />
durch dick und dünn gehen, wenn<br />
von "wahrer Männerfreundschaft" und<br />
"Busenfreundin" die Rede ist, kann<br />
man von Homophilie sprechen (griech.:<br />
philie = Freundschaft).<br />
Homogenital<br />
Jemand kann auch genitalen Kontakt<br />
mit einer Person des gleichen Geschlechts<br />
haben. Er o<strong>der</strong> sie verhält<br />
sich dann homogenital.<br />
Die und <strong>der</strong> Durchschnittsdeutsche<br />
verhält sich meist heterogenital,<br />
hauptsächlich heterosensuelt, häufig<br />
bio o<strong>der</strong> homoerotisch, weitgehend homophil,<br />
homokulturell und vor allem<br />
homosozial. Auf die Frage, wann jemand<br />
homosexuell/heterosexuell ist,<br />
kann auf dem Hintergrund dieser Begriffsdifferenzierungen<br />
keine präzise<br />
Antwort mehr gegeben werden.<br />
E Sollen Homosexuelle<br />
pädagogische Verantwortung<br />
übemehmen9<br />
ja, sie·müssen geradezu! Wenn wir<br />
bedenken, wie notwendig gerade<br />
jene Mädchen und Jungen mit gleichgeschlechtlichen<br />
Partnerschaftswünschen<br />
eine identitätsstützende Hilfe<br />
benötigen, angesichts einer auf Hete<br />
. rosexualität zentrierten Welt. 10<br />
Homoerotik<br />
Es kommt vor, daß sich Menschen des<br />
gleichen Geschlechts durch eine bestimmte<br />
Ausstrahlung angezogen fühlen.<br />
Jemand wird bewun<strong>der</strong>t, umschwärmt<br />
wegen des Aussehens, <strong>der</strong><br />
Gestik, <strong>der</strong> Sprache o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />
Macht. Bei einer solchen Beziehung<br />
wird von homoerotischen Zügen ge<br />
. sprochen.<br />
Homosensuell<br />
Viele Mädchen und Frauen, zunehmend<br />
auch Jungen und Männer, erlauben<br />
sich in<strong>der</strong> Öffentlichkeit, sich zu<br />
umarmen, sich zu küssen, zu streicheln<br />
und den Geruch, den Duft des o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en zu genießen. In diesem Fall<br />
verhalten sie sich homosensuelt.<br />
Schwierigkeiten <strong>der</strong> sexuellen Identität<br />
sind bei Homosexuellen und Heterosexuellen<br />
nicht grundsätzlich unter·<br />
schiedlich. Sie verschärfen sich jedoch<br />
erheblich. durch die Diskriminierung<br />
gleichgeschlechtlicher Liebe.<br />
Dabei sind folgende Probleme<br />
von Bedeutung:<br />
... Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en sozialen,<br />
religiösen und ethischen Minoritäten<br />
werden Schwule und Lesben in<br />
Familien hineingeboren, die nicht zu<br />
ihrer Minorität gehören. Das heißt, sie<br />
sind Fremde in ihrer zunächst wichtigsten<br />
Bezugsgruppe.<br />
... Die Unsicherheiten <strong>der</strong> eigenen<br />
Identitätsfindungwerden durch antihomosexuelle<br />
und frauenfeindliche Propaganda<br />
verstärkt.<br />
9 "Homosexuell" wird hier im hergebrachten<br />
Sinne verstanden<br />
10 KeiljSiebert, S. 212<br />
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