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Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

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<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Der Umgang Jesu mit den Glaubenstexten<br />

Israels gibt den Rahmen für<br />

unseren Umgang mit den jüdisch·<br />

christlichen Glaubenszeugnissen <strong>der</strong><br />

Heiligen Schrift. Jesus hat als frommer<br />

Jude ihre Gültigkeit nie angezweifelt,<br />

im Gegenteil, sie waren die Basis sei·<br />

nes Selbstverständnisses und seiner<br />

Botschaft. In seinen Antworten auf alle<br />

alte und neue ethische Fragen verwies<br />

er auf den ursprünglichen Entwurf<br />

und Sinn des göttlichen Willens. Mit<br />

seinem Verständnis von <strong>der</strong> bleiben·<br />

den Gültigkeit <strong>der</strong> Heiligen Sch rift<br />

stand er im Einklang mit allen großen<br />

jüdischen Lehrern.<br />

In Fragen <strong>der</strong> Sexualität trennte Jesus<br />

keineswegs die ,zeitbedingte kulturelle<br />

Hülle' vom ,zeitlos gültigen Kern', son<strong>der</strong>n<br />

bestätigte das Verständnis von<br />

Sexualität, wie es sich im Judentum<br />

über Jahrhun<strong>der</strong>te herausgebildet hat-.<br />

te. Er geht von einem ganzheitlichen,<br />

zutiefst lebensbejahenden Verständnis<br />

des Menschen aus, dessen gesamte<br />

Lebensführung Zeugnis seiner Zugehörigkeit<br />

zu Gott ist. Er bindet die reife<br />

Sexualität in den Bereich <strong>der</strong> Ehebeziehung<br />

von Mann und Frau. Die Mann/<br />

Frau-Ehe entspricht nach dem Willen<br />

Gottes <strong>der</strong> Bestimmung des Menschen.<br />

Biblische Anhaltspunkte dafür sind die<br />

Schöpfungsgeschichte und ihre neutestamentliche<br />

Bewertung durch Jesus<br />

(1. Mose 1,27 und Markus 10, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Hinzufügung ,die zwei',<br />

bezogen auf Mann und Frau in Vers 17<br />

und Matthäus 19. Auch 1. Korinther 7<br />

und 1. Thessalonicher 4,3-5 fassen<br />

Ehe als Norm. Vgl. auch 1. Timotheus<br />

3,2 und 3,12).<br />

Dieses Eheverständnis diente<br />

auch als Gleichnis für die Zugehörigkeit<br />

<strong>der</strong> Gemeinde zu Christus (Epheser<br />

5,25 f.).<br />

Jegliche Form gelebter sexueller<br />

Beziehung außerhalb <strong>der</strong> Mann/Frau-<br />

Ehe wird vom Judentum (und entsprechend<br />

auch von Jesus) abgelehnt. Trotz<br />

aller geschichtlichen Än<strong>der</strong>ungen blieb<br />

auch für die christlichen Kirchen die<br />

Ehe - und zwar Ehe zwischen Mann und<br />

Frau Leitbild und Ort für gelebte<br />

Sexualität.<br />

Homosexualität kann also nicht als isoliertes<br />

Phänomen beurteilt werden,<br />

son<strong>der</strong>n nur in Verbindung mit dem zu<br />

gestaltenden sozialethischen, jüdischchristlichen<br />

Gesamtrahmen und Leitbild.<br />

Dieses stand aber sowohl in Israel<br />

als auch in <strong>der</strong> Gemeinde Jesu im Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zu allen an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Antike<br />

herrschenden Vorstellungen von<br />

Sexualität. Die biblischen Aussagen<br />

über Homosexualität als ,zeitbedingt'<br />

abzulehnen, ist schon deshalb unzutreffend.<br />

weil sie dem in ihrer Umwelt<br />

herrschenden Zeitgeist gerade nicht<br />

zustimmten, son<strong>der</strong>n auch schon damals<br />

ein ,Min<strong>der</strong>heitenvotum' waren.<br />

,Zeitbedingt' sind die jeweiligen unterschiedlichen<br />

Situationen, in die biblische<br />

Weisung hineingesprochen wird,<br />

nicht zeitbedingt (d. h. zu allen Zeiten<br />

gleich) ist die Situation des Menschen<br />

vor Gott, nämlich: Der Mensch ist Geschöpf<br />

und nicht Schöpfer; er ist zur<br />

Partnerschaft Gottes berufen (Ebenbildlichkeit).<br />

Im Rahmen dieser Partnerschaft<br />

hat Israel den Dekalog (und<br />

die Gemeinde Jesu die Bergpredigt)<br />

verstanden.<br />

Der Dekalog sagt nicht im einzelnen,<br />

wie eine Mann/Frau-Ehe jeweils<br />

gestaltet werden soll, o<strong>der</strong> was in einer<br />

Gesellschaft jeweils als Mann/Frau·<br />

Ehe betrachtet wird. Solche Gestaltungen<br />

sind in <strong>der</strong> Tat zeitbedingt. Der<br />

Dekalog schließt jedoch diejenigen<br />

Verhaltensweisen aus, die den Bund<br />

und dem Schöpferwillen Gottes wi<strong>der</strong>sprechen.<br />

Nicht zeitbedingt ist deshalb<br />

das Gebot: ,Du soUst nicht ehebrechen!'<br />

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