Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Positionen <br />
2. Kirchliche Segnung<br />
als legitimation<br />
Kirchliche Homosexuellengruppen for<strong>der</strong>n<br />
heute die Segnung von homosexuellen<br />
Paaren. Es stellt sich die Frage,<br />
ob Segnung hier nicht als Mittel <strong>der</strong><br />
kirchlichen Anerkennung mißbraucht<br />
werden soll. Es soll damit eine Partnerbeziehung<br />
von Homosexuellen <strong>der</strong><br />
Ehe gleichgestellt werden. Da homosexuelle<br />
Praxis dem Willen Gottes wi<strong>der</strong>spricht,<br />
kann die Kirche. nicht durch<br />
Segenshandlungen homosexuelle<br />
Partnerschaften legitimieren. Es erscheint<br />
uns in diesem Zusammenhang<br />
nötig, neu nach dem biblischen Verständnis<br />
von Segen und Segnung zu<br />
fragen.<br />
3. Bekenntnis zur Gültigkeit<br />
<strong>der</strong> Gebote Gottes<br />
Wir leben in einer pluralistischen Situation<br />
und müssen uns fragen, was das<br />
für Bekenntnis und Leben <strong>der</strong> Christen<br />
bedeutet. Wir haben. zur Kenntnis zu<br />
nehmen, daß allgemein verbindliche<br />
Werte und letztgültige Wahrheit nicht<br />
erwünscht sind. Gott aber hat den<br />
gekreuzigten Jesus auferweckt und ihn<br />
zum Herrn <strong>der</strong> Welt eingesetzt. Er ist<br />
<strong>der</strong> Weg, die Wahrheit und das Leben.<br />
Daraus ergibt sich, daß wir das<br />
Evangelium als für alle Menschen gültig<br />
verkündigen dürfen und müssen. In<br />
gleicher Weise treten wir für die Gültigkeit<br />
<strong>der</strong> guten Gebote Gottes ein.<br />
Die Gebote Gottes bleibeh gültig, auch<br />
wenn Menschen sie in Frage stellen<br />
und relativieren wollen.<br />
Das Bekennen einer Position als allgemeingültig<br />
in <strong>der</strong> pluralistischen Gesellschaft<br />
setzt Toleranz nicht außer<br />
Kraft. Auch die Menschen, die Gottes<br />
Gebote ablehnen, sind von ihm geliebt.<br />
Daraus ergibt sich, daß je<strong>der</strong> Mensch,<br />
egal welche Position er vertritt, von<br />
Gott her unseren tiefen Respekt verdient.<br />
Auch hier gilt die Unterscheidung<br />
von Person und Verhalten. Die<br />
Kritik an <strong>der</strong> Lebensweise eines Menschen<br />
darf nicht die Ablehnung. <strong>der</strong><br />
Person selbst bedeuten. Die Kritik an<br />
falschem Verhalten muß· ein Ausdruck<br />
liebevollen Bemühens um diese Person<br />
I<br />
sein.<br />
Lei<strong>der</strong> ist diese Einstellung homosexuellen<br />
Menschen gelegentlich schwer zu<br />
vermitteln. Oft betrachten sie die Infragestellung<br />
ihrer lebensweise als<br />
Diskriminierung. Demgegenüber wollen<br />
wir immer wie<strong>der</strong> deutlich machen,<br />
daß unsere Kritik an homosexueller<br />
Praxis keine Diskriminierung homosexueller<br />
Menscheh ist.<br />
4. . Möglichkeiten und Grenzen.<br />
seelsorgerischer Begleitung<br />
In <strong>der</strong> seelsorgerischen Begleitung homosexueller<br />
Menschen erkennen wir<br />
deutliche Grenzen dort, wo jede Kritik<br />
an homosexueller Praxis bereits als<br />
feindselige Herabsetzung betrachtet<br />
wird. Schon die Ansicht, homosexuelle<br />
Praxis könnte ein Problem sein und<br />
homosexuelle Menschen brauchten<br />
Hilfe, wird von bestimmten Homosexuellen-Gruppen<br />
als Diskriminierung abgelehnt.<br />
Die Annahme seelsorgerischer<br />
Hilfe wird verweigert.<br />
Trotzdem warten viele darauf, daß sie<br />
in Offenheit und Liebe begleitet werden.<br />
Dabei wollen wir vor 'allen Dingen<br />
die Erfahrungen Betroffener zur Geltung<br />
kommen lassen. Wir wissen von<br />
homosexuellen Menschen, die Verän<strong>der</strong>ung<br />
ihrer Einstellungen über kürzere<br />
o<strong>der</strong> längere Zeiträume· in ihrem<br />
Leben erfahren haben. An<strong>der</strong>e bezeugen,<br />
daß sie trotz fortdauern<strong>der</strong> homosexueller<br />
Neigung dem Wort Gottes<br />
entsprechend zu leben versuchen. Es<br />
gibt ermutigende Erfahrungen im Bereich<br />
<strong>der</strong> psychotherapeutischen und<br />
seelsorgerischen Hilfe. In jedem Fall<br />
bedarf es <strong>der</strong> sorgfältigen Information,<br />
105