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Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

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Einführung<br />

den würde. Aufgabe <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

mußte es demnach sein, jede Verengung<br />

<strong>der</strong> Diskussion möglichst zu vermeiden,<br />

um das gesamte Spektrum<br />

innerhalb <strong>der</strong> evangelischen <strong>Jugend</strong>arbeit<br />

in den Blick zu bekommen. So<br />

war es folgerichtig, daß in <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

eine große Bandbreite verschiedenster<br />

Positionen vertreten war,<br />

wobei sich immer wie<strong>der</strong> interessant<br />

verschränkende Diskussionslinien ergaben:<br />

zwischen Freikirchlern und Landeskirchlern,<br />

zwischen Homosexuellen<br />

und Heterosexuellen, zwischen Verbänden<br />

und Landeskirchen, dann aber<br />

auch und beson<strong>der</strong>s innerhalb <strong>der</strong> hier<br />

genannten Gruppierungen. Bei dieser<br />

Konstellation konnte es nicht Zielsetzung<br />

<strong>der</strong> Projektgruppenarbeit sein,<br />

ein umfassendes Konsenspapier zu erarbeiten.<br />

Vielmehr sollte versucht werden,<br />

in einem offenen Diskurs auszuhandeln,<br />

was innerhalb <strong>der</strong> evangelischen<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit als konsensfähig<br />

anzusehen ist und wo <strong>der</strong>zeit unüberwind<br />

bare Gegensätze o<strong>der</strong> Unterschiede<br />

aufzuzeigen sind.<br />

Von dieser Prämisse ausgehend ist die<br />

Arbeitsweise <strong>der</strong> Projektgruppe aus<br />

meiner Sicht als höchst erfolgreich zu<br />

bewerten, denn es geschah in dieser<br />

Projektgruppe etwas, das als praktisch<br />

gewordene Konziliarität, als sensibles<br />

Aufeinan<strong>der</strong>hören und Voneinan<strong>der</strong>lernen<br />

zu bezeichnen ist. Durch den<br />

jeweils ganz unterschiedlichen Betroffenheitsgrad,<br />

den je<strong>der</strong> und jede<br />

in die Diskussion um Homosexualität<br />

persönlich einbrachte, konnte - zumindest<br />

über weite Strecken - das<br />

Recht <strong>der</strong> jeweils eigenen Wahrnehmung<br />

zur Geltung gebracht werden,<br />

ohne dabei <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

vermeintlich o<strong>der</strong> tatsächlich<br />

objektiver Normensetzung auszuweichen.<br />

Alle Teilnehmerinnen <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

haben in diesem offenen<br />

Diskussionsprozeß die Relativität eigener<br />

Positionen erkennen und anerkennen<br />

müssen. Lei<strong>der</strong> war es nicht möglich,<br />

diesen fruchtbaren Lernprozeß <strong>der</strong><br />

aej-Mitglie<strong>der</strong>versamm lung überzeugend<br />

zu vermitteln, und auch in <strong>der</strong><br />

vorgelegten Orientierungshilfe findet<br />

dieser Lernprozeß nur unzureichend<br />

seinen Ausdruck. Aber vielleicht und<br />

hoffentlich ahnen und spüren die Leserlnnen<br />

des Studientextes, wie hier<br />

Menschen um ehrliche, persönliche<br />

und theologisch verantwortliche Positionen<br />

in einer unser Menschsein zen·<br />

tral berührenden Fragestellung gerungen<br />

haben. Und sicher ist dieses ehrliche<br />

Ringen nicht das Unwichtigste,<br />

was evangelische <strong>Jugend</strong> in <strong>der</strong> Diskussion<br />

über Homosexualität zu leisten<br />

imstande ist.<br />

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