Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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F<br />
<strong>Schwerpunkt</strong> <br />
In gleicher Weise sind die Situationen<br />
versc:hieden, in die hinein die biblischen<br />
Weisungen zu Homosexualität<br />
gesprochen werden wie z. B. Römer<br />
1,26f., 3. Mose 17,22 usw. Nicht verschieden<br />
ist jedoch <strong>der</strong> eindeutige<br />
Rahmen zu alten Zeiten: Homosexueller<br />
Umgang (praktizierter homosexueller<br />
Geschlechtsverkehr) ist gegen Gottes<br />
Willen. Oie biblischen Aussagen zur<br />
Homosexualität sind alle gleich, trotz<br />
verschiedener Zeiten und Situationen;<br />
und - wenn man die Umwelt betrachtet<br />
- stets gegen den ,Zeitgeist'.<br />
Oie Berufung auf die ,Liebe' als die<br />
einzige gültige biblische Norm entspricht<br />
einer theologischen Situationsethik,<br />
<strong>der</strong>en ethischer Ansatz unzureichend<br />
ist. Denn: was ist im Zusammenhang<br />
mit Sexualität ,Liebe' zu nennen<br />
Mit ,Liebe' läßt sich alles begründen.<br />
Liebe ist eine Dynamik in zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, die<br />
uns aber keine Orientierung für den<br />
Stellenwert <strong>der</strong> Sexualität gibt. Oie<br />
Leitlinien dafür sind uns in <strong>der</strong> Offenbarung<br />
Gottes durch Israel und in Jesus<br />
Christus gegeben (Dekalog, Bergpredigt).<br />
'<br />
We<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Berufung auf den<br />
Zeitgeist noch mit <strong>der</strong> Berufung auf<br />
Fragestellungen <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, etwa<br />
darauf, ob Homosexualität genetisch<br />
angelegt sei, kann man <strong>der</strong> eindeutigen<br />
biblischen Weisung ausweichen.<br />
Mo<strong>der</strong>ne wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
sind selbst umstritten und keineswegs<br />
eindeutig: aber selbst wenn<br />
sie es wären, könnten sie den biblischen<br />
Rahmen <strong>der</strong> Sexualität nicht als<br />
zeitbedingt relativieren, denn es ist<br />
nicht Ziel des Gebotes, zu naturwissenschaftlichen<br />
Fragen o<strong>der</strong> sich wandelnden<br />
gesellschaftlichen Situationen<br />
Stellung zu nehmen, son<strong>der</strong>n Verhaltensweisen<br />
zu benennen, die in jedem<br />
Fall Gottes Willen wi<strong>der</strong>sprechen."<br />
3.3 Die Bibel mit den Augen eines<br />
schwulen Theologen lesen<br />
..Für mich als schwulen Theologen ist<br />
die Bibel ein normativer Bezugspunkt<br />
meines Redens über Gott. Denn in den<br />
Berichten von Menschen über ihre Erfahrungen<br />
mit dem Gott Abrahams,<br />
Isaaks und Jakobs sowie mit Jesus<br />
Christus begegnet mir das Wort Gottes,<br />
aus dem heraus auch ich heute mein<br />
Leben zu gestalten versuche. Jegliches<br />
menschliches Reden geschieht kontextuell.<br />
Daher kann ich mir die biblischen<br />
Erzählungen nicht an<strong>der</strong>s als historisch-kritisch<br />
aneignen.<br />
Ich habe als schwuler Christ keine<br />
eigene Methode, aber ich lese die Bibel<br />
mit meinen Augen und in meiner konkreten<br />
biographisch-gesellschaftlichen<br />
Situation. Dabei stellt sich für mich<br />
nicht die Frage, ob Schwule und Lesben<br />
zur Gemeinde Jesu Christi gehören dürfen<br />
o<strong>der</strong> nicht. Rechtfertigung ist nicht<br />
Sache <strong>der</strong> Gemeinde, des Kirchenrates<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Synode, son<strong>der</strong>n Gott allein<br />
erwählt sein Volk. Oie christliche Gemeinde<br />
lebt aus dem Wissen heraus,<br />
daß Gott grundlos, allein aus sich heraus,<br />
alle Menschen angenommen hat<br />
und ein ,Gott-mit-uns' sein will. Oie<br />
christliche Gemeinde in ihrer Gesamtheit<br />
muß sich fragen, ,wie wir nach den<br />
Worten, die von <strong>der</strong> Schrift bezeugt<br />
sind, leben können. Und bei dieser<br />
Frage ist jede Hilfe willkommen. Warum<br />
sollte von schwuler und lesbischer<br />
Seite keine solche Hilfe geleistet werden<br />
können; warum sollten Homosexuelle<br />
keinen eigenen Zugang zum<br />
Verständis dessen bieten können, was<br />
geschrieben steht' (Brouwer, Rinse<br />
Reeling. Hirs, Franz-joseph. Die Erlösung<br />
unseres Leibes: Schwul-theologische<br />
Überlegungen wi<strong>der</strong> natürliche<br />
Theologie. Wittingen; Erev-Rav, 1995.<br />
12.)<br />
Oie einschlägigen Bibelstellen zur<br />
Homosexualität (3. Mose 18, 22; Römer<br />
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