Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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Positionen <br />
kritischen Aussagen über homosexuelle<br />
Praxis werden im Alten Testament<br />
mit <strong>der</strong> Heiligkeit Gottes und <strong>der</strong> Zugehörigkeit<br />
Israels zu dem einen heiligen<br />
Gott begründet (3. Mose 18, 22;<br />
20.13).<br />
Im Neuen Testament stehen sie<br />
im Zusammenhang des 1. Gebotes (<strong>der</strong><br />
Mensch hat das Gechöpf mehr geehrt<br />
als den Schöpfer; daraus ergibt sich<br />
eine sexuelle Praxis, die dem Willen<br />
des Schöpfers nicht entspricht, Rö<br />
. mer 1; 1. Timotheus 1,10) und unter<br />
dem Gesichtspunkt des Reiches Gottes<br />
(homosexuelle Praxis steht wie Ehebruch,<br />
Habgier und Götzendienst im<br />
Wi<strong>der</strong>spruch zu Gottes Herrschaft,<br />
1. Korinther 6,9-11).<br />
. 111. Grundkontroversen<br />
1. Die Autorität <strong>der</strong> Heiligen Schrift<br />
Mehr und mehr zeigt sich, daß die<br />
Frage nach <strong>der</strong> Autorität <strong>der</strong> Heiligen<br />
. Schrift eine Schlüsselfrage für die ethi·<br />
sche Diskussion über die Homosexualität<br />
ist. Wir müssen feststellen, daß für<br />
weite Bereiche <strong>der</strong> evangelischen Kirchen<br />
diese Frage bereits negativ beant·<br />
wortet zu sein scheint: Die Aussagen<br />
<strong>der</strong> Bibel haben entwe<strong>der</strong> grundsätzlich<br />
keine normative. Geltung, o<strong>der</strong> sie<br />
werden in ihrer Verbindlichkeit historisch<br />
relativiert. Es wird behauptet, die<br />
biblischen Aussagen seien zeitbedingt<br />
und darum für heute nicht mehr gültig.<br />
Dabei wird übersehen, daß Gott sein<br />
gültiges Wort immer zeitbezogen in<br />
eine beson<strong>der</strong>e geschichtliche Situation<br />
und zu beson<strong>der</strong>en Menschen <br />
sagt. Das Wort Gottes ist zeitbezogen<br />
und gerade so bleibend gültig. Rationalistische<br />
Kritik dagegen versucht,<br />
das Geschichtliche abzuwerten und die<br />
Wahrheit jenseits <strong>der</strong> Geschichte zu<br />
suchen. Das wi<strong>der</strong>spricht dem bibli·<br />
schen Zeugnis von <strong>der</strong> Offenbarung<br />
Gottes in <strong>der</strong> Geschichte.<br />
Die Preisgabe des reformatorischen<br />
Grundsatzes "die Schrift allein" hat in<br />
Verkündigung und Leben <strong>der</strong> Kirche<br />
insgesamt verheerende Wirkungen.<br />
Die ethische Diskussion über Homosexualität<br />
ist nur ein kleiner Teilbereich<br />
<strong>der</strong> Gesamtproblematik. Um die ange·<br />
messene Auslegung <strong>der</strong> Heiligen<br />
Schrift muß gerungen werden. Sie<br />
kann aber nur <strong>der</strong> Offenbarung Gottes<br />
in Jesus Christus angemessen geschehen,<br />
wenn sie mit einer aus <strong>der</strong> Schrift<br />
selbst gewonnenen Erkenntnis <strong>der</strong> Autorität<br />
<strong>der</strong> Bibel verbunden ist. Wenn<br />
die evangelischen Kirchen das reformatorische<br />
Schriftprinzip aufgeben, steilen<br />
sie sich insgesamt selbst inFrage.<br />
2. Die Schuldverflochtenheit<br />
<strong>der</strong> Menschen<br />
Die Erkenntnisse <strong>der</strong> Humanwissenschaften<br />
sind für unseren Dienst hilfreich<br />
und nötig. Mit Besorgnis allerdings<br />
muß beobachtet werden, daß<br />
Theorien und Arbeitshypothesen häufig<br />
als endgültig gesicherte Tatsachen<br />
ausgegeben werden. Offensichtlich ist<br />
solches Vorgehen von einem an<strong>der</strong>en<br />
Interesse als <strong>der</strong> Wahrheitsfindung geleitet.<br />
Ob Homosexualität anlagebedingt<br />
ist o<strong>der</strong> durch frühkindliche Prägung<br />
erworbe.n wird, istfür die ethische<br />
Beurteilung nicht von ausschlaggeben<strong>der</strong><br />
Bedeutung, wenn wir die<br />
biblische Sicht <strong>der</strong> überpersonalen<br />
Schuldver'flochtenheit des Menschen<br />
anerkennen.<br />
So wird von verschiedenen Seiten die<br />
Homosexualität eines Menschen als<br />
"anlagebedingt" (= angeboren) hingestellt<br />
und daraus die Folgerung gezogen,<br />
sie sei "von Gott gewollt und<br />
geschaffen". Hier wird in verhängnis- .<br />
voller Weise übersehen, daß uns in <strong>der</strong><br />
Natur nicht nur die von Gott gewollte<br />
Schöpfung, son<strong>der</strong>n auch das die<br />
Schöpfung zerstörende Böse begegnet.<br />
Die Natur ist also immer schon<br />
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