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Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

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<strong>Schwerpunkt</strong> <br />

Sexualität, die Bedeutung frühkindlicher<br />

Prägung für die spätere Lebensgeschichte<br />

und für die Herausbildung<br />

<strong>der</strong> sexuellen Identität, die Bedeutung<br />

des sexuellen Lernens), bleibt aber<br />

insgesamt defizitär. - Wo Homosexualität<br />

als Teilaspekt menschlicher Sexualität<br />

begriffen wird, liegt es nahe,<br />

die unfruchtbare Kontroverse zwischen<br />

biologischer Determiniertheit o<strong>der</strong><br />

psychosozialem Gewordensein zu<br />

. überwinden. Das Zusammenspiel von<br />

biologisch-konstitutionellen und psy_·<br />

chosozialen Faktoren muß vorausgesetzt<br />

werden, kann aber nicht restlos<br />

entschlüsselt werden.<br />

d. MlJgliche Konsequenzen <br />

unterschiedlicher <br />

Entstehungstheorien <br />

Der jeweiligen Theoriebildung korrespondieren<br />

potentielle Eingriffsmöglichkeiten<br />

zur (vermeintlichen) Korrek·<br />

tur <strong>der</strong> homosexuellen Orientierung:<br />

Im Zuge biologisch orientierter Entstehungstheorien<br />

versuchte man, durch<br />

chirurgische Eingriffe eine Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> (homo-)sexuellen Disposition zu<br />

erreichen. So wurde z. B'. im Gefolge<br />

<strong>der</strong> Zweistufentheorie bei homosexuellen<br />

Männern <strong>der</strong> "zwitterige" Hoden<br />

einseitig kastriert und das Hoden·<br />

gewebe eines Heterosexuellen überpflanzt.<br />

Denkbar wird es auch, Homosexualität<br />

durch Genchirurgie beseitigen<br />

zu wollen.<br />

Psychosozial orientierte Theorien arbeiten<br />

demgegenüber mit entsprechenden<br />

psychotherapeutischen An·<br />

sätzen:<br />

Aus <strong>der</strong> Logik des lerntheoretischen<br />

behavioristischen Ansatzes ergibt<br />

sich eine "Behandlung" von Homosexuellen<br />

durch "Umlernen" (Verhaltenstherapie,<br />

beson<strong>der</strong>s die sog.<br />

»Aversionstherapie").<br />

Interpretiert man Homosexualität<br />

als Entwicklungsstörung, geschieht<br />

Therapie in <strong>der</strong> Aufarbeitung <strong>der</strong> Persönlichkeitsgeschichte.<br />

e. Kritische Anfragen <br />

zur Ursachenforschung <br />

Kritische Sexualwissenschaftier machen<br />

auf die Fragwürdigkeit, ja Ge­<br />

. fährlichkeit <strong>der</strong> Ursac;henforschung in<br />

Sachen Homosexualität aufmerksam:<br />

Die Frage, wie Homosexualität<br />

entsteht, ist ,,~chon falsch gestellt,<br />

da sie beinhaltet, daß das Homosexuelle<br />

aufklärungsbedürftig und die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Herkunft des Heterosexuellen<br />

überflüssig ist - o<strong>der</strong> aufgeklärt,<br />

weil es <strong>der</strong> ,Natur' entspreche".<br />

(G. Schmidt, Das große Der Die Das,<br />

Über das Sexuelle, Herbstein 1986,<br />

S.l11)<br />

"Die ätiologische, also auf Entste·<br />

hungsbedingungen "abzielende Argumentation<br />

kann in einer homosexuellenfeindlichen<br />

Gesellschaft immer gegen<br />

Homosexuelle gerichtet werden ­<br />

und sie wird immer gegen Homosexuelle<br />

gewendet. Denn wo Entstehungsursachen<br />

bekannt zu sein scheinen<br />

o<strong>der</strong> vermutet werden, sind Wege<br />

zur ,Therapie'o<strong>der</strong> Beseitigung <strong>der</strong><br />

Homosexuellen nicht weit." Ca. a. 0.,<br />

S.117)<br />

2.3 Formen des Sexualverhaltens <br />

(nach Kinsey) <br />

Kinsey und seine Mitarbeiter gehen<br />

von einer bisexuellen Disposition des<br />

Menschen aus, nach <strong>der</strong> er sich in bestimmten<br />

Phasen seines Lebens mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger hetero- o<strong>der</strong> homosexuell<br />

"verhält". 4 % <strong>der</strong> Männer und 2 %<br />

<strong>der</strong> Frauen verhalten sich nach Kinseys<br />

Untersuchungen ausschließlich homosexuelL<br />

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