Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

Homosexualität ­
Positionen und Orientierungen
Michael Freitag
Kernstück des vorliegenden Studientextes
ist die "Orientierungshilfe zum
Thema Homosexualität", die im Auftrag
der Mitgliederversammlung der
aej von einer Projektgruppe in anderthalbjähriger
Arbeit erstellt wurde.
Ober die Arbeit der Projektgruppe, die
weit gespannte Positionalität innerhalb
der Projektgruppe, aber auch über die
erreichten Konsensschritte gibt die Einführungvon
Dr. Ulrich Fischer Auskunft.
Um zumindest ein Stück weit den Diskussionsweg
der Projektgruppe nachzeichnen
zu können, sind in den Studientext
Aufsätze aufgenommen worden,
die auf den Referaten basieren,
die auf der Fachtagung der Projektgruppe
zum Thema gehalten wurden.
Auch diese Aufsätze spiegeln profiliert
die gesamte Bandbreite der Meinungen
und Ansätze wider, die das Miteinander
der Arbeitsgemeinschaft Evangelische
Jugend und ihre Diskussionsprozesse
ausmachen - und die dann
in der Tat fruchtbar sind, wenn nicht
nur Reden und Schreiben, sondern
auch gegenseitiges Hören genügenden
Raum hat.
Um die Ansätze innerhalb der aej authentisch
zu Wort kommen zu lassen,
sind hier - auch inhaltlich deutlich
unterschiedlich akzentuierte Positionen
bzw. Stellungnahmen aufgenommen
worden.
Das Literaturverzeichnis ist für dieses
Mal recht umfangreich - und ist doch
nur ein Teil dessen, was es zu diesem
Thema zu lesen gäbe.
Einige der Autorinnen bzw. Autoren haben
ihrem Beitrag eine auf ihre Position
zugeschnittene Literaturliste beigefügt;
diese haben wir an Ort und Stelle
belassen. Gleichwohl wurden all diese
Literaturangaben in das Gesamtverzeichnis
noch einmal aufgenommen,
um dort Vollständigkeit zumindest hinsichtlich
der verarbeiteten Literatur zu
erreichen.
Es ist zu wünschen, daß dieser Studientext
in einer von vielen Seiten als
schwierig empfundenen Debatte und
in einem mühsamen Prozeß Orientierung
bietet. Unter Orientierung darf
allerdings nicht, wie vielfach erwartet
wird, verstanden werden, daß hier eine
eindeutige Position präsentiert würde,
nach der die evangelische Jugend sich
nun auszurichten hätte (also "wie ein
LeuchtturlJ'l in dunkler und stürmischer
See, der die Richtung weist" - so
zumindest der Wunsch eines Beteiligten).
Eine solche einseitige Orientierung
kann beim derzeitigen Stand
der Diskussion nicht förderlich sein
schon allein aus Respekt vor den unterschiedlichen
Positionen.
Orientierung kann in diesem Zusammenhang
nur heißen: einen Überblick
zu geben über die Polarität und die Vielfältigkeit
der jeweiligen Ansätze - und
Hilfen zum Verstehen der inneren Logik
und der Konsequenzen, die die verschiedenen
Positionen im Kontext ihres
jeweiligen Ansatzes und Deutungsrahmens
aufweisen. Orientierung heißt
darum auch: Darsteltung des Dissen­
7