Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
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<strong>Schwerpunkt</strong> <br />
zu beseitigen und ihm "Hilfen zur<br />
Selbstannahme und zur Bearbeitung<br />
seiner Lebensgestaltung" zu geben.<br />
Die Verurteilung von Homosexualität<br />
als "Wi<strong>der</strong>natürliches schuldhaftes<br />
Verhalten" könne nicht beibehalten<br />
werden. Doch ebenso wie im EKD-Text<br />
werden Verfahren wie Gehirnoperatio- )<br />
nen durchaus als hilfreich benannt.<br />
(4) 1984 veröffentlicht die Studienabteilung<br />
des Bundes <strong>der</strong> <strong>Evangelischen</strong><br />
Kirchen in <strong>der</strong> DDR einen Text<br />
mit dem Titel "Homosexuelle in <strong>der</strong><br />
Kirche", <strong>der</strong> von Manfred Punge,<br />
einem Mitarbeiter <strong>der</strong> Studienabteilung,<br />
erarbeitet worden ist. Dieser Text<br />
wird ein Jahr später von Aktion!Sühnezeichen<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepubik verbreitet.<br />
Es handelt sich hierbei nicht<br />
um eine offizielle kirchliche Erklärung,<br />
son<strong>der</strong>n nur um einen Studientext.<br />
Dieser Text ist insofern bemerkenswert,<br />
als er in verschiedener Richtung<br />
über Bisheriges hinausgeht. Er versucht<br />
eine historische Aufarbeitung<br />
<strong>der</strong> Geschichte, wobei allerdings die<br />
nationalsozialistische Zeit nur mit<br />
einem einzigen Satz (5. 12) erwähnt<br />
wird. Der argumentative Zielpunkt <strong>der</strong><br />
Studie liegt in <strong>der</strong> Aussage: "Die Maxime<br />
muß sein: Nicht die Richtung <strong>der</strong><br />
Liebe und <strong>der</strong> Sexualität ist für die ethische<br />
Beurteilung ausschlaggebend,<br />
son<strong>der</strong>n die Qualität <strong>der</strong> Beziehung"<br />
(Punge, 5.35).<br />
Ich möchte den Text ausdrücklich zur<br />
Lektüre empfehlen.<br />
Die von Punge in seiner Zusammenfassung<br />
skizzierten drei theologischethischen<br />
Denkfiguren finde ich sehr<br />
orientierend und möchte sie deshalb<br />
hier kurz nennen - und damit den zweiten<br />
Teil abschließen:<br />
Denkmodell 1: Homosexualität<br />
wird als Verstoß gegen Gottes Willen<br />
abgelehnt. Sie werden zwar nicht als<br />
Menschen verurteilt, aber ihr Handeln<br />
ist verwerflich. Parallele: Alkoholiker.<br />
Denkmodell 2: Hom'osexualität<br />
wird nur ein Recht auf homophile<br />
Partnerschaft zugestanden, wenn alle<br />
medizinischen und psychotherapeutischen<br />
Bemühungen die Nicht-Heilbarkeit<br />
erwiesen haben. Eine Ausübung<br />
<strong>der</strong> Sexualität sollte aber unterbunden<br />
werden. Parallele: Behin<strong>der</strong>ter.<br />
Denkmodell 3: Homosexualität<br />
wird als eine min<strong>der</strong>heitliche, aber<br />
gleichberechtigte Variante <strong>der</strong> menschlichen<br />
Sexualität anerkannt, und es<br />
werden gleiche ethische Maßstäbe angelegt.<br />
Pa ra tlele: kin<strong>der</strong>loses heterosexuelles<br />
Ehepaar.<br />
3. Der Beitrag <strong>der</strong><br />
evangelischen <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
Ein Blick in die Geschichte <strong>der</strong> evangelischen<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit in <strong>der</strong> Zeit seit<br />
dem Zweiten Weltkrieg ist in seinen<br />
Grundzügen von dem, was ich in den<br />
vorherigen Abschnitten beschrieben<br />
habe, nicht grundsätzlich unterschieden.<br />
Doch es gibt ein paar Aspekte, die<br />
ich bemerkenswert finde.<br />
3.1 Homosexualität ein<br />
absolutes Randthema<br />
Wer in Veröffentlichungen und Stellungnahmen<br />
das Thema Homosexualität<br />
in <strong>der</strong> <strong>Jugend</strong>arbeit sucht, wird<br />
sehr enttäuscht. Mehr als ein paar<br />
Spurenelemente gibt es nicht, abgesehen<br />
von einer sich offensichtlich deutlich<br />
verän<strong>der</strong>nden Situation in diesen<br />
Jahren. Wenn ich richtig sehe, hat das<br />
Thema Homosexualität in den letzten<br />
50 Jahren in <strong>der</strong> Arbeit we<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Jugend</strong>kammer <strong>der</strong> EKD noch <strong>der</strong> aej<br />
eine Rolle gespielt. Mir ist es zumin<br />
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