Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

Schwerpunkt
spielen. 41 Verletzen und verletzt werden,
herrschen und beherrscht werden,
ablehnen und abgelehnt werden, Opfer
und Täter sein, so stellt sich für sie ein
Teil ihrer Kindheitsgeschichte dar.
Wenn die narzißtische Verletzung nicht
aufgearbeitet wird, so bereitet die
Wunde Schmerzen. Wenn die Schmerzen
nicht zugelassen werden dürfen,
müssen sie betäubt werden. Und das
Betäubungsmittel ist Sex, genauer: der
Orgasmus.42 Hier liegt der zweite
wichtige Grund dafür, daß der homosexuelle
Lebensstil ein süchtigmachender
Lebensstil ist.
Bei Sucht denken wir zumeist
nur an äußere Stoffe wie Alkohol, Morphium
oder Eß-Sucht. Der Sex-Süchtige
hat jedoch seine "Droge" immer
parat.
Endorphine sind biochemische
Substanzen im Gehirn, die beim Orgasmus
eine wichtige Rolle spielen. Sie
sind z. B. für das bekannte Phänomen
verantwortlich, daß Kopfschmerzen
während und nach dem Orgasmus abnehmen.
Endorphine haben nicht nur
eine schmerzlindernde, sondern auch
eine euphorisierende Wirkung. Sie sind
mit verantwortlich für das Hochgefühl,
das nomalerweise unmittelbar auf einen
Orgasmus folgt. Morphium als chemische
Substanz ahmtdieWirkungvon
Endorphinen nur nach. Amerikanische
Wissenschaftler haben nachgewiesen,
daß wir uns mittels unserer eigenen
Endorphine noch wesentlich besser
aufputschen können als mit Morphium.
Noel Mosen, Mitbegründer der ersten
sogenannten "Schwulen-Kirche" in
Neuseeland, schreibt in seinem Lebensbericht:
"Die meiste Zeit verbrachte
ich damit, über meine nächste sexuelle
Eroberung nachzudenken ... Vielleicht
denken Sie: wie verdreht! Aber
die Wahrheit ist, daß das Verlangen
nach Sex unter Homosexuellen so stark
ist, daß homosexuelle Männer von diesem
Bedürfnis total beherrscht werden
können."43
In diesem Zusammenhang ist die Beobachtung
wichtig, daß homosexuell
Empfindende den stärksten Drang
nach Sex haben, wenn sie sich
"schlecht" fühlen, wenn sie gerade
eine Kränkung oder Kritik oder Zurücksetzung
erlebt haben (besonders
von einer männlichen Autoritätsperson).
Fühlen sie sich "stark" und mehr
männlich, gehen die zwanghaften
Wünsche nach Sex von selbst zurück.
In gesunden, heterosexuellen erwachsenen
Beziehungen ist es aber gerade
umgekehrt: Wenn man sich stark und
"gut" fühlt. hat man den größten
Wunsch nach Sex mit dem Partner.
Martin Dannecker schreibt in dem
bereits erwähnten Artikel über homosexuelle
Verhaltensweisen: "Ganz allgemein
haben sexuelle Kontakte die
Funktion, das Selbstwertgefühl aufzuladen
... sie dienen allemal, wie eh. W.
Socarides das ausdrückte, der Erhaltung
des Ich."44
Alles, was nicht verarbeitet ist, muß
wiederholt werden. Der aus der Kindheit
mitgebrachte seel.ische Schmerz
wird mit Hilfe der sexuellen Erregung
betäubt. Ja mehr noch, er soll sogar in
Lust verwandelt werden. Aus der als
Kind erlebten Demütigung wird nun ein
aus dem Haß hervorgehender Rachetriumph
gegen die Eltern gemacht: Da
man ja jetzt scheinbar in der Lage ist,
mit Hilfe des Orgasmus Schmerz in Lust
41 Siehe z. B. das Buch von (haries Silver·
stein: "The New loy of Gay Sex", Harper­
Collins, New York 1992
42 Siehe auch Carnes, Patrick: "Wenn Sex zur
Sucht wird", Kösel, München 1992
43 Mosen, Noel B. "My Story", hrsg. von "Lion
of ludah Ministries" , 242 Coast Rd .•
Wainuiomata, Eastern Hutt 6340, Neusee·
land
44 Dannecker, M., a. a. 0., S. 26
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